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0213 - Colette und ihr Fallbeil

0213 - Colette und ihr Fallbeil

Titel: 0213 - Colette und ihr Fallbeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinen Geschossen widerstanden hatte. Er war zwar ein kräftiger Mann, aber Bills Attacke hatte er nichts entgegenzusetzen. Sie war so wuchtig geführt, daß Raul Ofre aus dem Gleichgewicht geriet, die Arme hochriß und stolperte.
    Er fiel schneller, als Bill Conolly über ihm sein konnte. Dafür trat der Reporter, und er erwischte auch das rechte Handgelenk des Killers mit seiner Schuhspitze.
    Ofre war unheimlich hart im Nehmen. Er stöhnte zwar auf, die Waffe ließ er nicht los. So hart biß er die Zähne zusammen, daß es knirschte. Er rollte sich dabei herum, den schallgedämpften Revolver noch immer festhaltend. Dabei brachte er es auch fertig, seinen Zeigefinger zu krümmen. Bill vernahm das widerliche Geräusch und zog den Kopf ein, als der Gruß aus Blei dicht an seiner Schulter vorbeipfiff. Zu einem weiteren Schuß ließ der Reporter den Killer nicht mehr kommen.
    Rücksicht war fehl am Platze, hier ging es um sein Leben, das der andere auslöschen wollte.
    Bill erwischte mit beiden Händen den Waffenarm des Mannes und hebelte ihn herum.
    Ofre stieß einen Grunzlaut aus und hätte fast vom Boden abgehoben, so sehr bog er seinen Körper durch, um dem Griff entgegenzuwirken. Er trampelte mit den Beinen, knirschte mit den Zähnen und atmete kurz und stoßweise.
    Bill hielt eisern fest. Er hatte den Arm hochgerissen, durchgebogen und das angewinkelte Bein angehoben. Wenn er den Arm seines Gegners jetzt, nach unten rammte, dann würde er ihn brechen.
    Hielt Ofre stand?
    Bill war nicht der Typ, der gern zu diesen Mitteln griff. Vor allen Dingen nicht ohne Warnung. Und er warnte Ofre noch einmal, bevor er sich entschloß, es sehr hart zu machen.
    »Laß die Kanone los, verdammt!«
    Raul Ofre wußte, wann er verloren hatte. Sein Arm stand dicht an der Belastungsgrenze, und er wußte ferner, daß sein Gegner kein Mann war, der zögerte.
    Er öffnete die Faust.
    Bill Conolly konnte die schallgedämpfte Waffe allerdings nicht schnappen, da er beide Hände brauchte, so fiel der Colt zu Boden und blieb dort liegen.
    Der Reporter riskierte einen schnellen Blick zur Seite. Dort stand noch immer die Gestalt, die er auch neben der Guillotine gesehen hatte.
    Das Haar schimmerte fast goldfarben, ein Stirnband hielt die Flut zusammen, auf dem Gesicht glaubte Bill, ein kaltes Lächeln zu sehen.
    Dieser Eindruck währte nur kurz, denn der Reporter mußte sich um seinen Gegner kümmern.
    Zwangsläufig hatte er den Griff ein wenig gelockert und mußte erleben, daß man Typen wie Raul Ofre wirklich nicht den kleinen Finger reichen durfte. Sie nahmen nicht nur die ganze Hand, sondern auch noch den Arm.
    Ofre arbeitete mit den Beinen. Plötzlich spürte Bill die beiden Schläge gegen seine Waden, er verlor den Kontakt zur Erde und verfluchte sich selbst, doch da war nichts mehr zu machen, der andere hatte ihn übertölpelt.
    Bill landete auf dem Rücken.
    Ofre grunzte. Ein Laut des Triumphes, denn das war seine Stunde. Er bewegte seinen Mund und hieb sofort mit den Handkanten zu, wobei Bill das Gefühl hatte, Ofres Arme würden immer länger werden.
    Er umrollte sich, hatte keine Zeit mehr, nach der Waffe zu suchen und bekam nur mit, wie die harten Handkanten nicht ihn trafen, sondern dicht neben ihn die Erde.
    Bills rechte Hand fand kleine Steine. Als er Ofre wie eine Mauer über sich hoch wachsen sah, da schleuderte er die Steine in dessen Gesicht.
    Zwar hatte Ofre noch den Kopf zur Seite nehmen wollen Bill sah die ruckartige Bewegung, aber er schaffte es nicht. Die Ladung traf auch seine Augen, er knurrte vor Wut, riß instinktiv seine Hände hoch, und sein Angriff verfehlte den Reporter.
    Bill hob sein Bein an, schleuderte es vor und vergrub die Schuhspitze in Ofres Magengrube.
    Der Killer würgte, ein zweiter Tritt des Reporters hämmerte ihn zurück, während er verzweifelt versuchte, den Dreck aus seinen Augen zu reiben.
    Mit einem uralten Trick hatte Bill den Mann überlistet. Einen Gegner, der sicherlich stärker und kampferprobter war als er. Deshalb wollte sich Conolly auch auf keine langen Diskussionen mehr einlassen, sondern handeln.
    Die schallgedämpfte Waffe lag in seiner Reichweite. Bill brauchte nur den Arm auszustrecken, und schon hielt er den Revolver in seiner Rechten.
    Ofre war noch immer mit sich selbst beschäftigt. Ein Killer, der weinte, weil er sich seine Augen rieb. Für Bill Conolly allerdings kein spaßiges Bild, denn er hatte von der Gefährlichkeit dieses Raul Ofre einiges mitbekommen. Der Mann war kaum

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