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0213 - Giganten am Südpol

Titel: 0213 - Giganten am Südpol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geahnt hätte, was uns auf diesem Wege alles erwartet, ich wäre kaum so leichtfertig mit Ihnen zum Sechsecktransmitter geflogen."
    „Das kommt davon", meinte Rhodan sarkastisch. „wenn das Ei klüger sein will als die Henne. Sie haben doch gewußt, daß selbst in den Zeiten der größten Aggressivität Ihre Rasse niemals wagte, das Geheimnis des Sechseck-Transmitters zu ergründen..."
    Tolot schlenkerte mit seinen beiden Greifarmen, während die Säulenbeine hohe Sandwolken aufwirbelten.
    „Sir, selbst in den besten Zeiten besaß meine Rasse nicht diesen Zusammenhalt, diese Verwegenheit, Gerissenheit und den Mutterwitz, der euch Terraner auszeichnet. Meine Geisteskräfte und eure speziellen Eigenschaften zusammen, dachte ich, würden uns unüberwindlich machen."
    „Und nun erleben Sie eine bittere Enttäuschung, wie?"
    Die drei rotglühenden Augen des Haluters flammten hell auf.
    „Nicht die erste, Sir. Ich habe sowohl mich als auch Sie überschätzt was den Gang der Ereignisse angeht. Aber bei einem Schauspiel kommt es immer auf den Schluß an - und da bin ich allerdings optimistisch."
    „Ihr Optimismus und mein knurrender Magen!" rief Melbar Kasom stöhnend. „Ich werde das Happy-End kaum miterleben, wenn ich mich weiterhin so über die Straße nach Andromeda hungern muß."
    Atlan lachte schrill.
    „Er ist kaum größer als eine Mücke, aber sein Hunger ist immer noch der eines Tyrannosaurus!"
    Icho Tolot gluckste vergnügt brach aber plötzlich ab.
    Sein Alarmschrei wurde in Halutisch hinaustrompetet, aber dennoch wirkte er auf alle Männer der Einsatzgruppe wie elektrisierend.
    Im nächsten Augenblick kündeten nur noch dünne Sand und Staubwolken, daß lebende Wesen sich angeschickt hatten, einen flachen Hügel zu überschreiten, der sie von einem breiten Fluß trennte.
    Die gefleckten Tarnanzüge der Männer und die gleichartig bemalten Sprengstoffpäckchen ließen sie nur als leichte Erhebungen inmitten einer unberührten Naturlandschaft erscheinen, wenn man von den scheinbar herrenlos herumstehenden Lastkarren absah.
    Rhodan wälzte sich zu Tolot herum.
    „Was ist los?"
    „Ein Gebäude!" meldete der Haluter und streckte seinen Greifarm aus. „Dort vorn, Sir! Zwischen den Uferfelsen!"
    Perry Rhodan preßte die Okulare des Feldstechers gegen seine Augen.
    Im ersten Moment sah er nur die bizarr aufragenden Uferfelsen, ein Neben- und Übereinander stumpfgrauer Formen. Dann entdeckte er den schräg in den Himmel stechenden stumpfen Kegel - oder vielmehr den Unterschied zwischen seiner Ebenmäßigkeit und den unregelmäßigen Felsen.
    Man mußte wohl die scharfen Augen eines Haluters besitzen, dachte er, um das von hier aus als Gebäude zu definieren.
    Er hatte es kaum gedacht, als i}m die plötzliche Erkenntnis wie ein elektrischer Schlag durchzuckte.
    Das war ein Raumschiff!
    „Achtung!" schrie er. „Alle ziehen sich mit ihrem Gerät hinter die Hügelkuppe zurück. Eyseman, Hokkado, Tolot! Sie legen die Lasten ab und begleiten mich dort hinüber. Atlan, würdest du bitte hierbleiben?"
    „Schon gut, Barbar!" gab Atlan gleichmütig zurück. „Du traust einem alten Arkoniden wieder einmal nichts mehr zu."
    „Rede keinen Unsinn!" begehrte Rhodan auf. „Du weißt genau, warum du zurückbleiben sollst!"
    Atlan lachte leise.
    „Ich weiß, ich weiß! Nun lauf schon und schau dir das Wrack an.
    Seine Besatzung hat anscheinend noch größeres Pech gehabt als wir."
    „Du weißt, daß es ein Raumschiff ist...?"
    „Ich sage dir ja immer: Du unterschätzt mich alten Mann."
    Rhodan konnte seine Verlegenheit nicht gänzlich verbergen. Er schwieg, bis alle außer dem Spähtrupp sich zurückgezogen hatten.
    Dann erhob er sich.
    „Übertreiben wir die Vorsicht nicht, meine Herren. Kommen Sie!"
    Mit langen, federnden Schritten eigentümlich leicht nach dem Ablegen der Sprengstoffpakete, eilten die drei Terraner und der Haluter den Hügel hinab. Obwohl die graue Mauer aus Stahl noch immer über dem Horizont drohte, achteten sie jetzt nicht darauf.
    Nach fünf Minuten kamen sie bei den Uferfelsen an.
    Hier wurde das zur ständigen Geräuschkulisse gewordene Brummen vom Brausen, Gurgeln und Klatschen des unheimlich rasch dahineilenden Stromes fast ganz übertönt. Gischt sprühte in schillernden Schleiern auf, wenn eine besonders hohe Woge an einem der steinernen Naturpfeiler zerstäubte. Wie ein dichter Pelz haftete ein grauer, glitschiger Algen- oder Flechtenüberzug an den Felsen. Außer Tolot strauchelten die

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