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0215 - Endstation des Grauens

Titel: 0215 - Endstation des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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In sechzig..."
    „Alte Platte!" ertonte eine spöttische Stimme hinter Major Hattinger.
    Hawk blickte auf.
    Leutnant MacIshott war an ihren Tisch getreten.
    „Gestatten die Herren? „ sagte er mit einer Kopfbewegung zu einem der beiden freien Stühle hin.
    „Fragen Sie doch nicht soviel!" knurrte Hattinger. „Holen Sie sich ein Bier, und kommen Sie her!"
    „Danke! MacIshott hob die Hand. Der Becher aus Ghama-Glas funkelte wie ein kostbarer Edelstein in der Sonne, jedenfalls schien das so, in Wirklichkeit war es der goldgelbe Whisky darin, der im Schein der indirekten Beleuchtung geheimnisvoll glühte; Ghama- Glas reflektierte nicht. „Ich bleibe bei meiner Sorte, Major."
    Hattingers Augen rundeten sich.
    „Mann! Wo haben Sie den Becher her? Ich denke, hier gibt es nur diese dämlichen Pappgefäße?"
    MacIshott lachte. Seine roten Pausbacken wurden beinahe violett. „Privateigentum, Major."
    „Geschmuggelt? „ hauchte Hattinger.
    „Wo denken Sie hin?" Im Hintergrund der wäßrigblauen Augen blitzte es auf. „Ich habe mein Privatgepäck eben eingeschränkt.
    Hattinger wiederholte verblüfft.
    „Privatgepäck! Als ob da noch etwas einzuschränken ginge, es sei denn, man verzichtet auf seine Zahnbürste. Zeigen Sie mal Ihre Zähne, Sie..."
    Omar Hawk begann sich angesichts der seiner Meinung nach geistlosen Floskelei zu langweilen, da wurde dem Major durch eine erneute Rundrufdurchsage das Wort entzogen.
    „Achtung! Hier spricht Oberleutnant Mare. Das angekündigte Linearmanöver wird bis auf weiteres verschoben. Major Hattinger wird gebeten, umgehend die Kommandozentrale aufzusuchen.
    Ende!"
    Hattinger sprang auf. In seinem Gesicht malte sich Ratlosigkeit.
    „Da muß etwas mit dem Alten passiert sein!" stieß er zwischen zusammengepreßten Zahnen hervor.
    Im nächsten Augenblick stürmte er dem Ausgang der Messe zu.
    MacIshott kippte seinen Whisky hinunter. Mit unschuldigen Augen betrachtete er Hawk.
    „Was meinte der Major damit?"
    Hawk sagte unsicher: „Ich glaube, der Kommandant hat eine kleine Magenverstimmung. Nehmen Sie's nicht weiter tragisch, MacIshott."
    Er erhob sich und ging hinter Hattinger her. Der Okrill folgte ihm wie sein Schatten. Hawks Gesicht hatte sich verfinstert.
    Er glaubte nicht an die Magenverstimmung Kotranows.
    Oberst Kotranow krümmte sich auf der Trage.
    Hawk sah sofort, daß der Kommandant ohne Bewußtsein war.
    Zwei Medo-Robots hatten sich seiner angenommen und steuerten nun die Antigravbahre vor sich her.
    Major Hattinger nahm gerade im Sessel des Kommandanten Platz, während Oberleutnant Mare auf Hattingers Platz sitzen geblieben war.
    „Was ist los?" fragte Hawk den Mathelogiker.
    Folger Tashit strich sich sorgfältig eine Haarsträhne aus der Stirn. „Ich wette, der Kommandant bekommt ein Kind", erwiderte er trocken. Mit phlegmatisch langsamen Bewegungen, als ginge ihn der Zusammenbruch des Kommandanten nicht das geringste an, steuerte er wieder zur Schaltwand seines ML-Gehirns. Hawk schaute ihm wütend nach. Er fand es äußerst unpassend, über Kotranows Zustand zu scherzen.
    „Sir!" Ein Robot rief ihn aufgeregt. Hawk fuhr herum.
    „Sherlock! Hiih!"
    Der Okrill nieste heftig und ließ sich wieder auf alle acht Beine fallen. Vorher hatte er aufgerichtet neben Kotranows Bahre gestanden.
    Hawk war im nächsten Augenblick an seiner Seite. Sein Gesicht stand noch unter dem Eindruck des Schrecks, den er bekommen hatte. Aber an Kotranow war keine Verletzung zu bemerken. Einer der Medo-Robots allerdings war unbrauchbar geworden. Der beinahe grazile Metallkörper lag, zusammengeklappt wie ein Taschenmesser, vor dem Panzerschott, vier Meter von der schwebenden Bahre entfernt. Offenbar konnte er aber noch denken und sprechen.
    „Was war los?" wandte Hawk sich an ihn.
    „Sir, der Okrill richtete sich auf und wollte sich dem Kommandanten nähern. Das durfte ich laut meiner Instruktion nicht zulassen. Ich verstellte dem Tier den Weg. Aber es fegte mich mit einer Bewegung seiner Vorderpranke beiseite. Ich bin reparaturbedürftig, Sir."
    „Einer seiner Vorderpranken", berichtigte Hawk pedantisch. Er wandte sich zu seinem Okrill um. „Was fällt dir ein, Sherlock?"
    Der Okrill schaute ihn aus seinen pupillenlosen Augen an wie ein Hund, der eine Strafpredigt erwartete. Doch dann nieste er mehrmals. Für Hawk war das ein Widerspruch. Entweder fühlte der Okrill sich schuldig und hatte ein schlechtes Gewissen, dann hätte er nicht geniest, oder er fühlte sich ausgesprochen

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