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0215 - Endstation des Grauens

Titel: 0215 - Endstation des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragend.
    „Konnten Sie nichts Genaueres erkennen?"
    „Dazu hätte ich ein Mikroskop gebraucht, Sir."
    „Haben Sie keine Ahnung, warum der Okrill von diesem Augenblick an nicht mehr mitgemacht hat?" fragte Ez Hattinger hart dazwischen.
    Hawk schüttelte den Kopf.
    „Er hat einfach die Augen geschlossen." Nachdenklich betrachtete er den dicht neben dem heißen Aggregat schlafenden Okrill. „Seine Widerspenstigkeit ließ von dem Augenblick an nach, als ich nicht mehr auf der Ausführung des Spur-Befehls bestand.
    Aber warum er sich derart hartnäckig weigerte, ist mir ein Rätsel.
    Es ist übrigens auch der erste Zwischenfall dieser Art, seit er mich als seinen Herrn anerkennt."
    „Sie meinen also", fragte Folger Tashit leise von seiner Positronik her, „daß sich die Befehlsverweigerung nur auf diesen speziellen Fall bezieht?"
    Hawk nickte bestätigend.
    Kotranow räusperte sich.
    „Okay! Dramatisieren wir die Sache nicht unnötig. Wir werden noch den Bericht der Reparatureinheiten über CKSP-0001 prüfen und im übrigen die Augen offenhalten. Aber ich glaube, die ganze Sache wird sich letzten Endes als völlig harmlos herausstellen."
    Der Zwischenfall mit CKSP-0001 und die Befehlsverweigerung des Okrill gerieten vorübergehend in Vergessenheit, als ein Beiboot des Superschlachtschiffes PERIKLES an der Hauptschleuse der ANDROTEST II anlegte.
    Solarmarschall Tifflor hatte sich zu einem kurzen Besuch angemeldet.
    Da das Spezialschiff sich zur Zeit in terranischem Hoheitsbereich befand, konnte Oberst Kotranow es sich leisten, den größten Teil der Mannschaft in der großen Messe antreten zu lassen.
    Omar Hawk, obzwar nur Leutnant, stand als Spezial-Offizier in der Gruppe des Kommandostabes. Oberst Kotranow hatte sich mit dem Leitenden Ingenieur, Major Tong-Jaho und dem Chefpsychologen des Schiffes, Major Jörg von Eschde, in die Hauptschleuse begeben.
    Für Sherlock war eigens ein atombetriebener Heizstrahler an der Decke des Mannschaftsraumes angebracht worden. Unter der ausstrahlenden Gluthitze schien der Okrill sich wohl zu fühlen, denn er nieste von Zeit zu Zeit. Auch Hawk bekam einiges von der mörderischen Hitze ab, doch da er an die extremen Klimabedingungen von Oxtorne angepaßt war, trat nicht ein einziger Schweißtropfen auf seine Stirn.
    Major Hattinger ruckte stöhnend einen Schritt von Hawk ab.
    „Menschenskind, Kahler, wer soll diese blödsinnige Hitze denn aushalten?"
    Hawk grinste nur. Er war gespannt darauf, Tifflor wiederzusehen.
    Der hagere, blitzschnell denkende und doch so menschlich gütige Mann, der auch in der äußeren Erscheinung viel mit Perry Rhodan gemeinsam hatte, war ihm schon bei der ersten Begegnung auf Opposite sympathisch gewesen.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete er die angetretenen Mannschaften.
    Der Ausdruck Mannschaften war eigentlich irreführend, denn auf der ANDROTEST II befanden sich nur ausgesuchte Spezialisten und Könner sowie Männer, die erfahrungsgemäß jede Lage meistern konnten.
    Da war der pausbackige Ire MacIshott, der mit den höchsten Orden des Solaren Imperiums ausgezeichnete Raumzerstörerpilot, neben ihm ragte die schlanke, hohe Gestalt Gorm Ngudrus auf, schwarz wie Ebenholz, trotz seiner zweiunddreißig Jahre mit silberweißem Haar. Ngudru war Feuerleitoffizier der ANDROTEST II, niemand sah ihm an, daß er künstliche Kiefer und einen künstlichen Kehlkopf besaß, ein Andenken an die Kampfe mit den Blues-Flotten. In der Reihe dahinter fiel das maskenhafte Gesicht Elmar Kurdsons auf. Kurdson war Kommandant einer Gazelle, einer Space-Jet gewesen, bevor die Akonen sein Schiff aufbrachten und ihn gefangennahmen. Ihm war es gelungen, aus einem schwerbewachten Lager der Akonen zu fliehen und dem Solaren Flottenkommando wichtige Informationen zu bringen. Dabei hatte er sechs Minuten lang, zwischen Trummerstücken gefesselt, in dem nach und nach explodierenden Hangar eines Kurierschiffes aushalten müssen.
    Wie er es dennoch geschafft hatte, mit dem Kurierschiff nach vier Tagen die Grenze zum Solaren Imperium zu überfliegen, war rätselhaft geblieben. Jedenfalls bestanden seine Schädelknochen jetzt aus Organplastik und die Gesichtshaut aus künstlich gezüchtetem Plasma, die Augenlinsen waren ebenfalls ein Kunstwerk terranischer Biotechnik. Es erschien wie eine Ironie des Schicksals, die Elmar Kurdson zum Chefprogrammierer der Roboter der ANDROTEST II gemacht hatte.
    Nicht alle Besatzungsmitglieder hatten ähnlich schwere Schicksale zu tragen, alle aber

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