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0215 - Endstation des Grauens

Titel: 0215 - Endstation des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unauffällig zu beobachten.
    Hawk fragte sich nach dem Grund von Kotranows eigenartiger Haltung. Hing es mit der Auskunft der kybernetischen Reparatureinheiten zusammen? Das wäre tatsächlich ein Grund gewesen, mißgestimmt zu sein. Wenn man nicht annehmen wollte, beide Reparatureinheiten arbeiten fehlerhaft, so war ihr Bericht über den Zustand von CKSP-0001 beunruhigend, vielleicht sogar alarmierend. Übereinstimmend hatten die unabhängig voneinander arbeitenden Anlagen nämlich gemeldet, CKSP-0001 befände sich in dem denkbar besten technischen Zustand.
    „Nun, Kahler?"
    Hawk brauchte nicht erst aufzublicken, um zu wissen, wer ihn angesprochen hatte. Nur ein Mann wagte es, seine völlige Kahlköpfigkeit und Bartlosigkeit zu verspotten. Major Ez Hattinger, der Erste Offizier des Schiffes.
    „Wie ist es? Trinken wir eine Maß Bier zusammen?"
    Hawk blinzelte überrascht.
    „Wie? Dürfen Sie im Dienst trinken?"
    Hattinger lachte. Er deutete mit dem Daumen über seine Schulter zurück.
    „Bin eben abgelöst worden, Kahler. Na, wie ist es?"
    Hawk blickte hinüber zum Platz des Ersten Offiziers. Dort nahm soeben Oberleutnant Tolko Mare Platz, ein zierlicher, lebhafter Südländer.
    „Mare...? Der wäre doch erst in zwei Stunden wieder dran...?"
    Hattinger beugte sich vor.
    „Anweisung von Eschdes. Er hofft wahrscheinlich, Mare konnte unseren Alten wieder in Stimmung bringen."
    Hawk nickte ernsthaft.
    „Gut. Ich komme mit." Er zischte seinem Okrill einen Befehl zu.
    Sherlock erhob sich schwerfällig, schnalzte laut und watschelte wie eine hoffnungslos überfütterte Bulldogge hinter seinem Herrn her, als dieser die Zentrale verließ.
    Die Messe war in blaue Rauchschwaden gehüllt.
    Hawk und Hattinger schlenderten zum Getränkeautomaten und ließen sich zwei große Pappbecher voll Bier laufen.
    „Keine Kultur!" knurrte Hattinger. „Bier in Pappbechern!" Er schnaubte wütend.
    Hawk grinste. Er stach kunstgerecht mit dem Zeigefinger in einen der auf einer Platte liegenden „Hamburger" ,drehte ihn blitzschnell in dem Senfberg, den er aus dem entsprechenden Automaten hatte schießen lassen, und stopfte sich das Ganze in den Mund.
    „Möchtest du auch etwas, Sherlock?" nuschelte er kauend.
    Der Okrill nieste, dann sperrte er das Maul auf.
    Hawk schaufelte vier Hamburger mit seiner breiten Hand durch den Senf und klatschte den dergestalt liebevoll zubereiteten Leckerbissen mit Schwung in den geöffneten Rachen des Tieres.
    Er sah, welche Menge des außerordentlich scharfen Senfes an den Hamburgern klebte. Aber der Okrill schluckte hörbar und mit Genuß, obwohl plötzlich einige dicke Tränen aus seinen Augen kullerten.
    Sie ließen sich an einem der runden Tische nieder und hoben die Becher.
    „Auf eine gute Fahrt, Kahler!"
    „Auf die Gesundheit unseres Kommandanten!" sagte Hawk.
    Hattinger zündete sich eine Zigarette an.
    „Er sieht nicht gut aus, zugegeben", stieß er zwischen zwei Zügen hervor. „Aber ich kenne den Alten besser als Sie und gar als dieser kalte Intellektuelle. Er hat selten etwas, und wenn, dann überwindet er es ziemlich schnell."
    „Es sei denn, es handelt sich gar nicht um eine physische Erkrankung", meinte Hawk düster.
    Hattinger lachte.
    „Lassen Sie das bloß nicht den Alten hören, mein Lieber. Bevor der die Nerven verliert - ich meine wirklich verliert und nicht nur zum Schein poltert - müßten wir alle total durchgedreht sein."
    „Ich weiß nicht. Die Sache mit CKSP-0001 bereitet mir auch Kopfzerbrechen. Ich kann mir denken, daß das Kotranow ziemlich bedrückt. Oder haben Sie eine Erklärung für den Zwischenfall?"
    Hattinger leerte seinen Becher, wischte sich den Schaum von den Lippen und stand auf. Als er mit dem nächsten Bier zurückkam, schüttelte er den Kopf.
    „Ich wette, ihr laßt euch alle von einer Halluzination verwirren.
    Was glauben Sie, was alles an geheimnisvollen Dingen geschieht, wenn ein Raumschiff von einem Sonnentransmitter verschlungen wird? Vielleicht war alles nur die Begleiterscheinung eines energetischen Vorgangs. Das würde auch erklären, warum nach dem Transmitterdurchgang keine Spur mehr von dem fremden Objekt aufzufinden war."
    Hawk meinte zögernd: „Vielleicht haben Sie recht, Major."
    Sie hoben beide lauschend die Köpfe, als die Lautsprecher in der Messe zu plärren begannen.
    „Achtung! Hier spricht der Kommandant. Mitteilung zur Information. In sechzig Sekunden erfolgt das Eintauchmanöver zur zweiten Linearflugetappe. Ich wiederhole:

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