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0216 - Aufbruch der Oldtimer

Titel: 0216 - Aufbruch der Oldtimer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Natürlich kann ich das."
    Rhodan preßte die Lippen aufeinander. Sie waren wie Mücken, die in einem Zimmer gefangen waren und vergeblich versuchten, einen Ausweg zu finden. Wie sollten sie Schaltungen vornehmen, wenn die Hebel, die sie betätigen sollten, zwei bis dreimal so groß waren wie sie selbst? Dabei konnten sie noch froh sein, daß die Schalter aus leichtem Plastikmaterial gefertigt waren.
    Tolot benötigte eine Viertelstunde, um bis zum Schalter vorzudringen. Das war auch für einen Haluter eine Energieleistung. Seine Stimme kam wie aus weiter Ferne, als er zu den Wartenden herunterrief, daß er bereit sei.
    Rhodan verteilte zu beiden Seiten des Flaschenzuges je drei Männer. Er gab die Kommandos. Mit aller Kraft stemmten sich die Männer gegen den Hebel. Das Quietschen der Kette übertönte das angestrengte Atmen der Raumfahrer.
    Es gelang ihnen, den Hebel sechsmal einzurasten. Das Seil glich einer gespannten Stahlfeder.
    „Der Schalter gibt nach!" schrie Tolot.
    Sie hörten, wie die für einen normalen Menschen winzige Schaltung nach unten kippte. Gleich darauf stieß Tolot einen gellenden Warnschrei aus. Rhodan ahnte, was jetzt bevorstand.
    „Weg von hier!" rief er den Männern zu.
    Sie stürmten in alle Richtungen davon. Tolot, der auf dem glatten Hebel ausgerutscht war, als dieser dem Zug des Seiles und dem Druck seiner Beine nachgegeben hatte, stürzte wie ein Geschoß dem Boden entgegen. Im Bruchteil einer Sekunde änderte der Haluter die atomare Struktur seines Körpers. Als er aufprallte, war er zu einer Stahlkugel geworden, noch härter als der Boden. Sofort war er wieder auf den Beinen. Die flüchtenden Menschen hatten die Erschütterung gespürt, als Tolot aufgeschlagen war.
    Der Kommandoraum des Shifts wurde jetzt gleichmäßig erhellt.
    Als Rhodan stehenblieb und sich umblickte, hatte er den Eindruck, innerhalb eines riesigen Domes zu stehen. Weit über ihnen wölbte sich das Dach des Raupenfahrzeuges. Der Kommandosessel erschien dem Terraner wie ein gewaltiges Bauwerk. Der Plastikboden, der einem Menschen von normaler Größe vollkommen glatt und fugenlos erschienen wäre, entpuppte sich als ein Netzwerk voller Risse und Poren, Staubflocken und Schmutzteilchen wurden zu mächtigen Hindernissen.
    Rhodan war dankbar, als Icho Tolot in sein Blickfeld geriet und ihm zuwinkte. Einen Augenblick lang hatte er fassungslos und erschüttert die Ohnmacht eines Mikrowesens gespürt.
    Sie versammelten sich unter der Kontrollanlage.
    Stolz sagte Tolot: „Jetzt können wir uns auch an den Hauptschalter des Atomreaktors heranwagen."
    Das Gewirr der Hebel und Schaltungen hoch über ihren Köpfen glich einem undurchdringlichen Dschungel. Jeder Hebel besaß die Dimensionen eines kleineren Baumes. Der größte von allen war der Schalter für den Reaktor. Ihn mußten sie innerhalb seiner Arretierung um über hundert Grad verschieben. Nicht nur das, sie mußten gleichzeitig eine genaue Justierung vornehmen und alle Schalthebel in die richtige Lage bringen. Die Antigravfelder mußten in Betrieb genommen werden, denn es war unter den erschwerten Steuerbedingungen zu riskant, sich beim Start auf die Triebwerke allein zu verlassen.
    Im Vergleich dazu erschien das Einschalten der Notbeleuchtung völlig unkompliziert und kindlich einfach.
    Der erste Impuls von Captain Don Redhorse, sofort Perry Rhodan zu benachrichtigen, mochte zwar richtig sein, doch als der Schock vorüber war, schüttelte der Cheyenne stumm den Kopf, als er sah, wie Henderson sich über die Funkanlage beugte.
    „Immer mit der Ruhe, Sven", meinte er. „Wenn wir jetzt den Chef alarmieren, halten wir ihn davon ab, den anderen Shift startklar zu machen. Im Augenblick besteht für uns keine Gefahr. Ich schlage deshalb vor, daß wir uns hier erst einmal umsehen, bevor wir eine Nachricht abgeben."
    Diese Entscheidung war genau nach dem Geschmack von Melbar Kasom. Er gab ein zustimmendes Knurren von sich. Auch Losar nickte, und Wuriu Sengu blieb apathisch. Henderson wirkte skeptisch, doch er brachte keinen Einwand hervor.
    „Der Bursche auf dem Dach ist ein Eskie", stellte Redhorse fest. „Ein Schnorchel", fügte er hinzu und nannte damit den endgültigen Namen, den man für die Angehörigen dieser Rasse gefunden hatte. „Er hat eine Waffe bei sich und sieht ziemlich mitgenommen aus."
    Sengu sagte ruhig: „Ich sehe, daß sich innerhalb des Shifts noch zwei Wesen aufhalten. Eines ist tot. Das zweite Wesen jedoch lebt." Sengus Gesicht verzog sich

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