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0216 - Der Pharaonenfluch

0216 - Der Pharaonenfluch

Titel: 0216 - Der Pharaonenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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mächtige Brücke rollte ohne Unterlaß der Großstadtverkehr, wimmelte das Leben.
    In der leichten Brise zogen vollbeladene Feluken mit ihren bunten Segeln dahin. Und, wenn Zamorra seine Augen anstrengte, dann vermochte er weit in der Ferne hinter dem Häusermeer die Spitzen der Pyramiden von Gizeh zu sehen.
    »Und was tun wir so lange, bis zum vereinbarten Treffpunkt mit dem Araber?« unterbrach Nicole Duval Zamorras Gedanken. Die Traumfrau hatte gerade das Badezimmer verlassen und vergessen, den Bademantel zu schließen. Aber Professor Zamorra war nicht in Stimmung.
    »Ich werde die Zeit nutzen, und dich an den Harem von einem Scheich verkaufen!« sagte er, innerlich grinsend. »Na, fünf Kamele, acht Pferde und fünfzig Schafe könnte ich schon für dich verlangen!« bemerkte er auf ihren empörten Aufschrei und musterte sie von oben bis unten.
    »Schuft!« Wie eine Pantherkatze sprang sie ihn an. Wenige Augenblicke später lagen beide in freundschaftlicher Rangelei auf dem Boden und rollten über den Divan.
    Wie üblich setzte Nicole Duval ihren Willen durch.
    »Und was jetzt!« schnurrte die hübsche Französin, während sich Zamorra ins Badezimmer zurückgezogen hatte.
    »Gehen wir was trinken!« kam es durch die Tür. »In irgend einem der Dachrestaurants. Vielleicht treffen wir wen …«
    »Spinner!« sagte sie leicht belustigt. »Ausgerechnet hier in diesen Ameisenhaufen. So bekannt wie ein Pop-Star bist du nun wirklich nicht!«
    »War auch nur so ein Gedanke!« Mit diesen Worten schob er seine Sekretärin zur Tür hinaus. Er gedachte, einen netten Abend mit ihr zu verbringen und den Araber noch um mindestens fünfzig Prozent herunterzuhandeln.
    Morgen würde er dann die Pyramiden besuchen und sein dienstlich-touristisches Programm abspulen.
    Es sollte alles ganz anders kommen.
    Sein Weg zu einem Dachrestaurant war der Weg in ein gefährliches Abenteuer.
    ***
    Die beiden Freunde verstanden nur das »Salaam« des Arabers. Sie hatten sich erhoben und mit einer Verbeugung nach Landessitte zurückgegrüßt, was Hamid ibn Asser zu erfreuen schien. Aus seinem Mund sprudelte ein Schwall arabischer Worte, den Ibrahim Hamada wegen der Schnelligkeit nur bruchstückhaft übersetzen konnte.
    »Was hast du anzubieten?« unterbrach Carsten Möbius endlich den Wortschwall. Gleichzeitig zog er einen Stuhl an ihren Tisch und lud mit einer Handbewegung den Araber ein, Platz zu nehmen.
    »Viele Sachen!« radebrechte ibn Asser mühsam in Englisch. »Uralt. Von Pharao. Viel in Wüstensand. Beni Arab finden. Viel Geld wert.«
    »Was?« Michael Ullich, etwas weltgewandter als sein Freund, wußte, daß er hier einen höflichen, doch bestimmten Ton anschlagen mußte, damit ihn der Araber nicht als leicht zu übertölpelndes Objekt ansah.
    »Skarabäus!« hauchte der Ägypter. »Heiliger Käfer. Viel gut Amulett. Das hier«, er zog einen kleinen Gegenstand hervor, »war heiliger Talisman von Pharao. Von Ramses.«
    Und er legte einen bunten Skarabäus in Carsten Möbius Hand. Der besah ihn sich von allen Seiten. »Ich halte Jahrtausende in meiner Hand!« bemerkte er ehrfürchtig. Dann reichte er ihn an Michael Ullich weiter.
    »Viel Geld wert!« brabbelte der Ägypter. »Museum viel dafür zahlen. Für euch billig. Nur fünfhundert Pfund!«
    »Fünf Pfund!« schnarrte Michael Ullich, der den Skarabäus mit Kennermiene betrachtet hatte.
    »Fünf Pfund!« fuhr der Araber empor. »Allah erhalte dir deinen Verstand. Der Skarabäus ist sehr alt und …«
    »Erzähl das deinem Friseur!« schnaubte Ullich. »Das Stück ist eine Fälschung!« Er grinste Carsten Möbius zu, während er den Skarabäus Hamada überließ, der nun sich heftig mit dem Händler auf Arabisch stritt.
    »Zufällig habe ich mein Hobby, die alte Geschichte, beibehalten!« sagte Ullich. »Und obwohl ich kein Experte bin, kann ich da schon die Schafe von den Böcken scheiden. Der Kerl muß uns für Laien gehalten haben. Es war eine ganz ungeschickte Fälschung!«
    »Na, ich wäre ihm jedenfalls auf den Leim gegangen!« gestand Carsten Möbius. »Mal sehen, was er noch hat!«
    »Ja, es können noch Dinge dabei sein, von deren wirklichen Wert er keine Ahnung hat. Und dann müssen wir zugreifen!«
    »Gebt zehn Pfund!« verlangte der Araber, der sein Spiel schon verloren glaubte. Bei Allah, welche deflationäre Preisentwicklung.
    »Was hast du noch zu bieten!« fragte Michael Ullich, als Carsten Möbius den Skarabäus einsteckte und der Araber zufrieden die acht Pfund

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