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0216 - Der Pharaonenfluch

0216 - Der Pharaonenfluch

Titel: 0216 - Der Pharaonenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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den Ausgang des Hotels gemeinsam zu benutzen.
    »Nun mal keine Panik auf der Titanik!« brummte Zamorra. Sein starker Arm griff zu. Ein dicklicher Mann mit Stirnglatze, brauner Hornbrille und Leibesumfang, der den wohlbetuchten Bürger der Bundesrepublik Deutschland schon von Weitem erkennen ließ, versuchte vergeblich, sich diesem Griff zu entwinden.
    »Was ist da oben los!« wollte Zamorra auf Deutsch wissen.
    »Ein Mord!« keuchte der Dicke. »Auf der Dachterrasse.«
    »Hat man den Mörder gefaßt?« Der stahlharte Griff des Professor ließ den Deutschen nicht los.
    »Kein Mörder!« stieß der so Gefesselte hervor. »Etwas Unheimliches – wie eine schwarze Schlange – um den Hals – lassen Sie mich … bitte !«
    Der Parapsychologe ließ los und die rundliche Gestalt beeilte sich, durch den Hotelausgang zu kommen.
    »Los, wir nehmen die Treppe!« kommandierte Professor Zamorra.
    »Du wirst doch nicht den Weltrekord im Treppenlaufen überbieten wollen«, stöhnte Nicole, die noch vor wenigen Minuten ehrfürchtig an der hohen Fassade des Hotels emporgestarrt hatte.
    »Zu Fuß sind wir schneller als in dem überfüllten Lift!« versetzte ihr Chef, der schon in elastischen Sätzen die Treppe nach oben spurtete. »Wer weiß – vielleicht können wir helfen.«
    Aber das hörte Nicole nur aus der Ferne. Denn ganz so durchtrainiert wie ihr Herr und Gebieter war die zierliche Französin nicht.
    Der Parapsychologe aber hetzte nach oben.
    Er wurde gebraucht. Die Kräfte des Bösen waren am Werk.
    Zwar war es nur eine Ahnung. Aber seine Ahnung hatte ihn selten getrogen.
    ***
    »Er ist tot«, sagte Carsten Möbius erschüttert, als er den Leichnam des Arabers flüchtig untersucht hatte. »Gestorben an dem, was ihn da gewürgt hat … und an dem Grauen!«
    »Ja, genauso kann man das ausdrücken«, sagte Michael Ullich erschüttert. Mit den Fingerspitzen schloß er die Augen des Hamid ibn Asser, dessen stierer Blick ihn bis in die Tiefe der Seele zu treffen schien.
    »Bleiben wir bei ihm, bis die Polizei kommt«, bestimmte Möbius. »Die Herren werden sicherlich einige Fragen haben. Hoffentlich kann uns Ibrahim richtig dolmetschen.«
    Der ehemalige Dieb hatte sein schützendes Versteck unter dem Tisch verlassen und sprach auf arabisch die Totensure aus dem Koran.
    »Die Mumienhand …« Konnte Ullich nicht vollenden.
    »Laß sie da, wo sie ist«, empfahl Carsten. »Sie ist der beste Beweis für die Polizei. Hoffentlich kommen die Leute bald. Irgendwie habe ich ein unheimliches Gefühl. So, als ob die Gefahr noch in unserer Nähe lauert.«
    »So geht es mir auch«, gestand Michael. »Außerdem …« Er konnte nicht vollenden. Das Gesicht des Freundes hatte von einem auf den anderen Moment die Farbe gewechselt. Es glich einer weiß getünchten Wand.
    Auch er und Michael Ullich hatten die Hand der Mumie berührt. Auch sie hatten die Ruhe des Toten gestört.
    Und in diesem Moment vernahm Carsten Möbius die Stimme des Anubis-Priesters.
    » Gott der Schatten! Führer der Toten! « vernahm der junge Mann aus Deutschland die Stimme, ohne deren Sinn zu erkennen. » Herr der Unterwelt mit dem Haupte des Schakals. Siehe, dein treuer Sklave, Diener und Priester weiht dir dieses Leben. Erstarke und kehre in die Welt des Diesseits zurück. «
    Im gleichen Moment löste sich die Hand der Mumie vom Hals des Arabers, schwebte einige Herzschläge in der Luft um dann auf Carsten Möbius zuzurasen.
    Der Millionenerbe versuchte vergeblich, sich zur Seite zu werfen. Wie die Klauen eines Falken, der sich aus Himmelshöhen auf eine Feldmaus niederfallen läßt, fand die Kraft des Unheimlichen ihr Ziel.
    Carsten Möbius verspürte sie wie eine Schlinge. Sein Entsetzensschrei brach ab, er taumelte. In seinem Gesicht stand das Grauen geschrieben.
    Michael Ullich reagierte sofort. Mit einem wahren Panthersatz war er bei dem Freund.
    »Ich muß die Hand der Mumie wegreißen!« rief es in ihm. Mit beiden Händen griff er nach der verderbenbringenden Hand.
    Es war ihm, als hätte er weißglühende Eisen berührt. Irgendeine unheimliche Kraft sorgte dafür, daß er die Hand, die seinen Freund würgte, nicht berühren konnte. Aber noch gab er nicht auf.
    Die Knöpfe flogen in allen Himmelsrichtungen davon, als Michael Ullich sich das Hemd vom Körper fetzte und seinen muskulösen Körper entblöste, der an den Stränden und in Schwimmbädern stets den Blick der Damenwelt auf sich zog. Einige Handbewegungen und er hatte einen Schutz für seine

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