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0216a - Fahrgast im Höllen-Express

0216a - Fahrgast im Höllen-Express

Titel: 0216a - Fahrgast im Höllen-Express Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fahrgast im Höllen-Express
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erreichen.«
    »Aufsichtsbeamter, Hudson Terminal, ich habe verstanden.«
    Der Einsatzleiter wurde ebenfalls unterrichtet. Er würde die Stellung im District-Gebäude halten. Alles, was von hier aus organisiert werden musste, wenn es zu unvorhergesehenen Zwischenfällen kommen sollte, würde er in die Hand nehmen. Von mir aus konnte der letzte Akt beginnen.
    ***
    Nach der letzten Ablösung hatte Ted Harper das Steuer übernommen. Jimmy Sallister saß auf dem Beifahrersitz. Als der Bahnhof in Sicht kam bei ihrer letzten Runde, die sie vor Dienstschluss noch zu fahren hatten, warf Sallister einen Blick zu der großen elektrischen Uhr an der Stirnwand der Eingangshalle. Es war sieben Minuten vor zwölf. Sieben Minuten vor Feierabend. Er brummte noch etwas und hakte den Hörer des Sprechfunkgeräts zurück in die Aufhängung.
    »Der hat aber Glück gehabt«, murmelte er.
    »Wer?«
    »Der Kerl, der uns vorhin den Diebstahl seines Wagens meldete.«
    »Wieso? Hat man den Wagen schon entdeckt?«
    »Yeah, der Wagen stand nur ein paar Schritt von der Polizeistation entfernt.«
    »War das Benzin verbraucht?«
    »Nein. Eben nicht. Das ist ja das Merkwürdige. Der County Sheriff hat seine Leute zusammengetrommelt. Er rechnet damit, dass sich in seiner Gegend etwas abspielen soll. Ein Überfall, ein Einbruch oder so etwas. Ist doch üblich, dass sich die Burschen dafür einen Wagen besorgen.«
    »Florham Park?«, wiederholte Harper sinnend. »Was kann es da schon zu holen geben?«
    »Das mag der Teufel wissen. Jedenfalls will der Sheriff seine beiden Hundeführer auf Sonderstreifen schicken.«
    Ted Harper gab plötzlich, fast instinktiv, Gas. Knapp zwanzig Yards vor ihnen war ein Chrysler aus einer Nebenstraße herausgeschossen mit einer Geschwindigkeit, die gut und gern das Doppelte des äußerst Erlaubten betrug. Mit kreischenden Reifen schlidderte das Heck des Wagens in die Kurve, fing sich wieder und wurde in die Gerade gerissen.
    »Ist der verrückt geworden?«, brüllte Sallister. »Der ist ja gemeingefährlich! Ted! Vollgas und hinterher!«
    »Bin bereits dabei! Halt dich fest, wenn’s um Ecken geht!«
    »Keine Zeit dazu!«, rief Sallister und riss den Hörer an sich. »Achtung, Zentrale! Achtung, Zentrale! Hier Streifenwagen 98 Revier 16. Bitte kommen! Bitte kommen!«
    Damit auch Harper alle Anweisungen der Zentrale mithören konnte, hatte er schon mit der anderen Hand den kleinen Hebel umgelegt, der den Zusatzlautsprecher einschaltete, sodass nun die Stimme des Beamten aus der Funkleitstelle laut und deutlich durch den Wagen hallte: »Zentrale an 98: Kommen!«
    »Wir befinden uns kurz vor der Pennsylvania Station und nehmen Verfolgung eines Chrysler auf, der die Washington Street Richtung Morris Canal Bassin entlangfährt. Stark überhöhte Geschwindigkeit. Vielleicht ist der Wagen gestohlen.«
    »Können Sie uns das Kennzeichen geben?«
    »Tut mir leid, wir sind nicht nahe genug dran. Ein dunkler Chrysler, neuester Typ, Acht-Zylinder-Newport, sechs Liter. Wenn wir ihn nicht kriegen können, ist Unterstützung möglich?«
    »Der nächste Wagen steht ziemlich weit ab von Ihnen. Versuchen Sie, wenigstens auf Sichtweite zu bleiben, bis wir Verstärkung in der Nähe haben!«
    »Verstanden. Ende!«
    ***
    Die wilde Jagd war unterdessen die Washington Street entlang nach Süden gegangen, bis der Chrysler plötzlich nach rechts in die Essex Street einbog. Jimmy Sallister grinste breit. Mit einer mechanischen Bewegung hatte er Rotlicht und Polizeisirene eingeschaltet, und er wusste genau, was Harper am Steuer eines Wagens wert war. Der Chrysler hätte gegen den Polizei-Buick vielleicht auf einem Highway eine Chance gehabt, aber nicht in einer Stadt und nicht gegen einen Fahrer wie Ted Harper.
    »Festhalten!« rief Harper.
    Sallister stemmte die linke Hand gegen das gepolsterte Armaturenbrett, während er mit der Rechten den Türgriff fasste. Harper hatte die ganze Straße für sich. Zwanzig Yards voraus war ein Autofahrer erschrocken an den rechten Rand gefahren und rollte nur noch im Schritt weiter. Harper zog den Buick weit nach links hinüber.
    Diagonal schnitt er die Kreuzung und jagte auf die Ecke zu. Kurz vorher tippte er zweimal leicht auf die Bremse.
    Sallister wurde von den Verzögerungskräften fast aus dem Sitz gehoben. Aber da war Harper schon dicht an der Bordsteinkante bei der Ecke, drehte das Steuer und gab erneut Gas. Aufheulend machte der Buick einen mächtigen Satz nach vorn. Für den Bruchteil einer Sekunde

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