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0217 - Bleigeflüster als Finale

0217 - Bleigeflüster als Finale

Titel: 0217 - Bleigeflüster als Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bleigeflüster als Finale
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sich die Pistole des Gangsters, packte ihn am Kragen, hob ihn wie ein nasses Handtuch hoch und stellte ihn auf die schlotternden Beine.
    Inzwischen war ich unter dem umgestürzten Tisch vorgekrochen, bückte mich nach meiner Pistole — außerordentlich beruhigend, das gute Stück wieder in der Hand zu halten — und peilte die Lage.
    Der Gangsterchef lugte eben hinter der Tischplatte hervor. In seinem abstoßenden Gesicht spiegelten sich recht unfreundliche Absichten.
    Ich fuchtelte mit der 38er unmißverständlich vor seiner Nase herum und forderte ihn höflich auf, seine Pistole fallen zu lassen und die Hände hochzunehmen.
    Angesichts meiner Waffe und meiner grimmigen Miene zog er es vor, meiner Anordnung widerspruchslos nachzukommen.
    Big hockte noch immer verstört am Boden vor seinem Sessel und befühlte den schmerzenden Schädel. Phils Schlag mit dem Stuhl hatte ihm erheblich zugesetzt.
    »Damit zwischen uns keine Mißverständnisse aufkommen«, erklärte ich in bester Laune, »möchte ich ausdrücklich betonen, daß unser Vorgehen ein absolut freundschaftlicher Akt war. Manchmal muß man die Leute nämlich zu ihrem Glück zwingen!«
    Der Gangsterchef merkte sehr gut, daß ich ihn mit seinen eigenen Worten aufzog. Er platzte beinahe vor Wut.
    »Phil, paß mal auf meine speziellen Freunde auf! Ich will eben mal dem Headquarters Bescheid geben, daß es uns blendend geht, und daß die Einsatzgruppe C—1 zu Hause bleiben kann.« Ich sah mich nach dem Telefon um. Es stand im Rücken der Gangster auf einem niedrigen Teetisch neben dem Diwan. Ich wählte eine x-beliebige Nummer und sagte, noch ehe sich jemand meldete, in den Hörer:
    »Hier spricht AC—14. Wir sind völlig Herr der Lage. Sie brauchen keine Verstärkungen in die Chrystie Street zu schicken.«
    Am anderen Ende der Leitung meldete sich jetzt eine Frauenstimme, anscheinend erstaunt ob meines sinnlosen Anrufs. Ich legte schnell den Hörer auf.
    »Einsatzgruppe ,C—1‘ und ,AC—14‘« bedeuten natürlich gar nichts. Die Gangster hielten diese geheimnisvollen Ausdrücke aber sicher für FBI.-interne Tarnbezeichnungen oder Decknamen.
    Dem Gangstertrio hatte es vollständig die Sprache verschlagen. Wir sammelten unsere Utensilien zusammen und steckten sie wieder in die Taschen, selbstverständlich auch die umkämpften Beweisstücke.
    Phil holte die Handtasche der Ulster von der Garderobe und füllte sie mit den drei Pistolen der geschlagenen Gang. Anschließend setzte er sich in einen Sessel und sorgte dafür, daß die Banditen sich friedlich verhielten. Ich wollte mich nicht dabei stören lassen, die restlichen Räume der Wohnung zu durchsuchen.
    Während ich Schubladen und Schränke durchstöberte, gaben die Ganoven keinen Ton von sich. Ich empfand dies aber keineswegs als beruhigend. Bei Leuten, die sich nicht rühren, muß man stets darauf gefaßt sein, daß sie die übelsten Tricks aushecken und vorbereiten.
    ***
    Am Parkplatz an der Ecke Chrystie Street/Canal Street fuhr schon seit geraumer Zeit ein schwarzer Studebaker auf und ab.
    An sich hätte man meinen können, der Wagen suchte eine Parkmöglichkeit; aber mittlerweile waren bereits mehrere Wagen weggefahren, ohne daß der Studebaker die Gelegenheit benützt hatte, den freigewordenen Platz einzunehmen Natürlich dauerte es dann jeweils nur wenige Sekunden, bis eines der Autos die den Parkplatz geradezu lauernd umkreisten, in die entstandene Lücke gehuscht war.
    Nun schien sich der Fahrer des Studebaker aber doch entschlossen zu haben, sein Fahrzeug abzustellen.
    Als nämlich ein blauer Buick den Parkplatz verließ, nahm der Studebaker sofort dessen Stelle ein.
    Er kam zwischen einem grauen Dodge links und einem braunen Ford rechts zu stehen.
    Der Ford sah ganz gewöhnlich aus Auch seine zivile Zulassungsnummer ließ nicht vermuten, daß es sich um einen getarnten Streifenwagen des New Yorker FBI.-Districts handelte.
    Die beiden Insassen des schwarzen Studebakers hatten es offensichtlich nicht eilig auszusteigen.
    Hinter dem Lenkrad saß eine Person, die ganz die Garbo hätte sein können; jedenfalls sah man von ihrem Gesicht, wie auch bei der großen schwedischen Schauspielerin, praktisch nichts als eine riesige Sonnenbrille.
    Dem grauen Anzug und dem tief in die Stirn gezogenen Schlapphut nach, handelte es sich jedoch um einen Mann.
    Der Beifahrer trug ebenfalls eine mächtige Sonnenbrille. Er mußte stark kurzsichtig sein, denn die dunklen Brillengläser waren konkav geschliffen und an

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