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0217 - Bleigeflüster als Finale

0217 - Bleigeflüster als Finale

Titel: 0217 - Bleigeflüster als Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bleigeflüster als Finale
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Jerry. Ich werde mich jetzt schnell ans Telefon klemmen und unsere Überwachungsabteilung informieren. Die Boys weiden diese Typen schon schnell wieder aufstöbern.«
    Während Phil mit den Kollegen telefonierte, sah ich auf die Uhr.
    »Ich schlage vor, daß wir uns jetzt davonmachen. Wenn wir noch lange warten, geraten wir bloß in den verrückten Verkehrstrubel um zwölf Uhr. Dann können wir gleich zu Fuß ins Headquarters laufen.«
    Phil schnappte die Handtasche der Ulster, wohlgefüllt mit drei Beutewaffen, ich packte das Magazin und die Schatulle der 38er hinein, solch unförmige Dinge schleppt man nicht in der Hosentasche herum. A propos Hosentaschen:
    »Du, Phil, hast du eigentlich die Autoschlüssel eingesteckt? In meinen Taschen kann ich sie nicht finden.«
    »Aber du hast sie doch in der Hand!«
    »Unsinn, das sind doch die Schlüssel des Jaguars.«
    Phil kramte seine Taschen durch.
    »Ich habe’ sie auch nicht; woher auch? Du bist doch gefahren, folglich müssen die Autoschlüssel auch bei dir sein!«
    Sie waren es aber nicht. Sie lagen auch nicht am Boden, wohin Ken meinen Tascheninhalt geworfen hatte.
    »Wahrscheinlich habe ich die Schlüssel im Wagen steckenlassen. Na, es wird schon niemand eingefallen sein, den Ford von einem öffentlichen Parkplatz zu entführen.«
    »Kaum anzunehmen«, meinte Phil. Wir verließen die Wohnung, stapften mit gebotener Vorsicht die Treppe hinab und lieferten den Wohnungsschlüssel bei dem dürren Männchen ab, das hier Hausmeister war. Er nickte nur gleichgültig mit dem Kopf und schlurfte wieder in seine Gemächer zurück, denen immer noch allerlei unangenehme Düfte entströmten.
    Wir verließen die Stätte aufregender Erlebnisse und beeilten uns, zu dem Parkplatz zu kommen, auf dem unser Ford stand.
    ***
    Mr. George war sehr aufgeregt. Unablässig wanderten seine Augen hin und her' zwischen seiner Armbanduhr und der Windschutzscheibe seines Studebaker, durch die er ein kurzes Stück der Canal Street beobachten konnte.
    »Ich sehe es schon kommen«, stöhnte er, »daß Cotton erst nach zwölf Uhr losfährt. Dann kann er nur noch im Schritttempo durch die City kriechen.«
    Er zerbiß seinen erloschenen Zigarrenstummel und knurrte:
    »Bill, du hättest dir auch eine bessere Zündmethode ausdenken können! Wie stehen wir da, wenn Cotton nicht in die Luft geht? Vielleicht entdecken sie in der FBI.-Garage gar die Sprengladung. Die Cops bekamen noch nie so herrliche Fingerabdrücke geliefert wie die die du in dem knetbaren Sprengstoff hinterlassen hast!«
    Bill zog wie ein geprügelter Hund das Genick ein, wälzte sich wortlos aus dem Studebaker und ging die fünfzig Yard vor bis zum Eckhaus, von wo er die Canal Street bis zur Einmündung der Chrystie Street überschauen konnte.
    Mehrere Minuten stand er regungslos da, die Beine leicht gegrätscht, den Oberkörper spähend vorgebeugt, die Hände auf die Knie gestützt.
    Plötzlich zuckte er zusammen, als sei ein Blitz neben ihm in die Erde gefahren.
    Er starrte mit vorgerecktem Kinn ein, zwei Sekunden die Straße hinauf, wirbelte dann gedankenschnell herum und rannte wie besessen zum Studebaker zurück.
    »Er kommt… er kommt…«,stieß er atemlos hervor und ließ sich in die Polster fallen.
    Mr. George startete unverzüglich den Motor.
    Das Getöse einer heftigen Detonation, dem ein metallenes Bersten folgte, übertönte das Summen des Anlassers und den Knall der von Bill zugeschlagencn Autotür…
    »Aus!« flüsterte Mr. George. Darm blitzte es triumphierend in seinen Augen auf. Etwa zehn Sekunden lang blieb er unbeweglich sitzen.
    Dann aber änderte sich von einem Augenblick auf den anderen sein Benehmen. Er trat mit einem Ruck das Gaspedal bis zum Bodenbrett durch.
    Der Studebaker schoß mit einem wahren Satz davon und kurvte gleich darauf mit pfeifenden Reifen in die Canal Street ein.
    Man sah es sofort:
    An einer schräggedrückten Verkehrsampel klebte der zusammengeschobene, zerknitterte und zerfetzte Rest eines Autos. Daß es ein Ford war, konnte man beim besten Willen nicht mehr erkennen. Das Benzin hatte Feuer gefangen und hüllte das Wrack in Flammen und Rauch.
    Rundum auf der Straße lagen gezackte Blechstücke und Eisenteile und Glassplitter. Menschen rannten wie verrückt umher, demolierte und unbeschädigte Autos standen quer auf der Fahrbahn. In einigem Umkreis waren die Schaufensterscheiben zerstört.
    Ein schauerliches Bild.
    In dem allgemeinen Durcheinander kam der Studebaker kaum mehr vorwärts. So

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