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0218 - Generalprobe für einen Mord

0218 - Generalprobe für einen Mord

Titel: 0218 - Generalprobe für einen Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Generalprobe für einen Mord
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Unterton von Angst in der Stimme.
    Mir kam der Name bekannt vor. Ich sah in meinem Notizbuch nach. Richtig, der Name »Männer« war mir von dem Wirt von Hell’s Kitchen genannt worden, und zwar gleich zweimal.
    »Du hast einen Bruder Bob?«
    »Das ist er!«, antwortete Gerry und zeigte auf den anderen. Die Manners waren junge Burschen, etwa Mitte zwanzig. Sie waren große, kräftige Kerle mit groben Gesichtern. Ihr Vorstrafenregister wies ein oder zwei Gewaltverbrechen auf, die sie begangen hatten, als sie noch nicht volljährig gewesen waren. Sie waren als Schläger von ungewöhnlicher Brutalität bekannt, und ich wunderte mich, dass sie in den Kampf zwischen Tonelli und mir nicht eingegriffen hatten.
    »Kümmere dich um Tonelli!«
    Er tat es sofort. Offensichtlich war er froh, sich aus meiner unmittelbaren Reichweite drücken zu können.
    Ich setzte mjch auf seinen Stuhl. Allan Bydman hatte während der Schlägerei in seine übliche Haltung zurückgefunden. Er lächelte ironisch.
    »Ich gratuliere, G-man«, sagte er. »Wären Sie Boxer, würde ich ein paar Dollar auf Sie setzen.«
    Ich antwortete nicht, sondern wandte mich an Toby Chedwyn.
    »Kanntest du Sid Krowsky?«, fragte ich.
    Er starrte mich beinahe eine halbe Minute lang an. Dann schüttelte er den Mondschädel.
    »Und Lieutenant John Calhoun?«
    Wieder dauerte es eine Minute oder länger, bevor er antwortete. Es war, als müsse er den Sinn der Frage erst langsam aus den Worten herausklauben.
    »Mal gesehen«, sagte er dann.
    Seine Stimme war eine echte Überraschung. Sie war so hell wie eine Knabenstimme. Es fehlte wenig, und man hätte sie als ein Piepsen bezeichnen können. Jedenfalls passte sie nicht zu dem mächtigen Körper des Mannes.
    »Wann hast du ihn zuletzt gesehen?«
    Er zuckte die Schultern. Eine andere Antwort gab er nicht.
    »Kannst du mit einer Pistole umgehen?«, fragte ich rasch. »Mit einer 472er Welling, zum Beispiel?«
    Die kleinen, wasserblauen Augen starrten mich an. Plötzlich legte er die fetten Pranken auf den Tisch und stand auf.
    »Bleib sitzen!«, befahl ich. »Beantworte meine Frage.«
    Er schien nicht gehorchen zu wollen, und ich schob schon die Jackenärmel zurück. Mit diesem Klotz von Burschen würde es einen anderen Tanz geben als mit Tonelli.
    Allan Bydman sagte leise: »Setz dich!«
    Der Viscount schien großen Einfluss auf Chedwyn zu haben. Gehorsam plumpste er auf seinen Stuhl zurück.
    »Hast du schon mal eine Welling-Pistole in der Hand gehabt?«, wiederholte ich meine Frage.
    Es kam keine Antwort.
    »Hören Sie, Mr. G-man«, sagte Bydman vorsichtig. »Auf die Gefahr hin, dass Sie Ihre Drohung wahr machen, muss ich Toby in Schutz nehmen. Mit seinem Gehirn ist nicht viel los. Sehen Sie das bitte ein!«
    Bevor ich etwas entgegnen konnte, fuhr er rasch fort: »Sie sagen, dass Lieutenant Calhoun ermordet worden ist. Niemand von uns hier weiß etwas davon, ebenso wie wir nichts mit dem Mord an Sid Krowsky zu tun haben. Ich dachte, Sie hätten uns aufgesucht, um einen neuen Tipp in Bezug auf Ted Monnier zu bekommen. Ich will Ihnen beweisen, dass wir keinen Ärger mit der Polizei wollen. Ich gebe Ihnen einen neuen Tipp, wo Sie den ›schönen Teddy‹ finden können.«
    Das Angebot überraschte mich.
    »Monnier ist mir vor knapp vierundzwanzig Stunden durch die Lappen gegangen«, sagte ich. »Woher willst du wissen, in welches Loch er sich verkrochen hat?«
    »Sie mögen sich darüber wundern, G-man, aber Sie können mir glauben, dass ich alle Verbindungen und Beziehungen hier in der Bowery kenne. Ein alter Fuchs wie Teddy begnügt sich nicht mit einer Höhle. Er sorgt für ein Ausweichquartier. Das Versteck bei Lil Haghert schien ihm zwar sicherer, weil er zu dem Girl nie in Beziehungen gestanden hat, aber nachdem dieser Unterschlupf aufgeflogen ist, wird er mit dem zufrieden sein, was Fence Goddart ihm zu bieten hat.«
    »Fence Goddart? Wer ist das?«
    »Fence hat ein Fuhrunternehmen. Genauer gesagt: Er besitzt einen alten Lastwagen. Vor Jahren haben Monnier und Goddart mal zusammengearbeitet, aber Goddart hat sich bei einem Einbruch eine Kugel in den Arm geholt. Ein Arzt verpfuschte die Sache. Als Fence endlich ins Krankenhaus ging, war es zu spät, und er verlor den Arm. - Es geht ihm dreckig, und ich bin sicher, dass er Teds Angeboten nicht widerstehen konnte. Bedenken Sie, was Monnier zu bieten hat. In der linken Hand Juwelen im Wert von Zigtausend Dollar und in der anderen eine Pistole. Ein Mann wie Fence Goddart

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