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0218 - Generalprobe für einen Mord

0218 - Generalprobe für einen Mord

Titel: 0218 - Generalprobe für einen Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Generalprobe für einen Mord
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nicht großen und schmutzigen Hof. Einige Wellblechbaracken und einstöckige Bauten begrenzten den freien Platz. Von der Tätigkeit irgendwelcher Firmen war nichts zu sehen. Die Fenster der Baracken waren teilweise zerbrochen. Die Türen hingen schief in den Angeln. Das Ganze machte den Eindruck des völligen Zerfalls, und auch der Lastwagen, der vor einem einstöckigen Flachbau stand, sah aus, als würde er nicht einmal mehr den Weg zum Autofriedhof schaffen.
    Die Motorhaube war hochgestellt. Ein Mann, der uns den Rücken zudrehte, arbeitete an dem Motor herum. Der Mann hatte nur einen Arm.
    »Das ist Fence Goddart«, sagte ich.
    Der Mann bemerkte uns erst, als wir unmittelbar hinter ihm standen. Erschreckt fuhr er herum.
    »Sie sind Goddart?«, fragte ich.
    Der Schreck hatte ihn so gepackt, dass er nicht antworten konnte. Phil zeigte ihm den FBI-Ausweis.
    »Wir suchen Ted Monnier bei Ihnen. Wohnen Sie in dem Haus?« Ich zeigte auf das einstöckige Hinterhaus, vor dem der Wagen stand. Fence Goddart nickte.
    »Phil, bring ihn aus der Schusslinie! Wenn Monnier sich hier aufhält, ist es unnötig, dass Goddart in die Schießerei gerät.«
    Der Einarmige beugte sich plötzlich vor und flüsterte: »Vorsicht! Er sieht uns. Er lässt mich nie aus dem Auge. Er hat Angst, dass ich…«
    Der peitschende Knall einer Pistole schnitt ihm das Wort ab.
    Goddart schrie auf. Ich riss ihn mit mir zu Boden, rollte mich unter den Lastwagen und zerrte ihn mit.
    Ein zweiter Schuss! Die Kugel schlug vor uns in den Boden und jaulte als Querschläger weg.
    Phils Smith & Wesson bellte auf. Er hatte sich nicht unter den Lastwagen geworfen, sondern war um den Kühler gehuscht und stand jetzt gedeckt von der Motorhaube.
    Die Situation war etwas verwirrend, denn die Schüsse waren von irgendwoher am Hofeingang abgefeuert worden, also von dort, von wo wir gekommen waren.
    Ich zog Goddart näher zu mir heran.
    »Wo hat es sie erwischt?«
    »An der Schulter«, stammelte er, »aber ich glaube, es war nur ein Streifschuss.«
    Noch einmal knallte es. Phil blieb die Antwort nicht schuldig. Ich kroch auf der anderen Seite unter dem Wagen weg und half Goddart, der sich jetzt selbst bemühte. Hinter dem Laster waren wir in Sicherheit.
    »Er steckt in der zweiten Wellblechbude auf der rechten Seite«, sagte Phil.
    Ich untersuchte die Schulter des Einarmigen. Es war wirklich nur ein Streifschuss.
    Goddart knirschte mit den Zähnen. »Der Lump! Wollte mich abknallen, weil er glaubte, ich hätte ihn verpfiffen.«
    »Bleiben Sie hier! Rühren Sie sich nicht vom Fleck!«
    Geduckt ging ich zu Phil. Er hielt die Smith & Wesson in der Hand, und auch ich nahm jetzt die Kanone aus dem Halfter.
    »Die Baracke mit der grünen Aufschrift!«, erklärte er. Die Aufschrift War verwaschen, aber noch lesbar.
    Honey-Bonbons sind die besten!
    »Zum Henker«, knurrte ich. »Wir sind direkt an ihm vorbeigelaufen. Wenn er sofort geschossen hätte, dann…«
    »Er hat aber nicht«,-sagte Phil ruhig. »Wahrscheinlich war er nicht sicher, ob wir Bullen sind oder nicht. Jetzt nützt ihm die Erkenntnis nichts mehr. Jetzt ist er an der Reihe.«
    Ich richtete mich ein wenig auf.
    »Gib auf, Monnier!«, rief ich. »Komm raus und wirf dein Schießeisen weg!«
    Er antwortete mit einer Kugel, die die Motorhaube traf. Das Blech dröhnte wie ein angeschlagener Gong.
    Im Vorderhaus klappten hier und da Fenster auf. Erschreckte, aber dennoch neugierige Gesichter erschienen.
    »Bleiben Sie in ihren Wohnungen!«, rief ich. »Gehen Sie nicht an die Fenster! Es ist gefährlich.«
    Es ist eine alte Erfahrung, dass solche Warnungen kaum nutzen. Die meisten Menschen sind nun einmal grässlich neugierig. Auch vor der Toreinfahrt sammelte sich bereits eine Gruppe.
    »Wollen wir versuchen, ihn herauszuholen?«, fragte ich Phil. Er nickte. »Klar! Gib mir Feuerschutz! Ich versuche es von der rechten Seite her.«
    Er kauerte sich neben dem Vorderreifen des Lasters nieder. Ich übernahm seinen Platz.
    »Jetzt!«, sagte er und startete.
    ***
    In wenigen Sprüngen überbrückte er den Raum zwischen dem Auto und der Wand des ersten Anbaus auf der rechten Seite. Ich ließ die Baracke nicht aus den Augen, und als ich ein Gesicht und eine Hand an einem der zerbrochenen Fenster auftauchen sah, feuerte ich sofort.
    Ich schoss zu schnell, um zu treffen, aber eine Kugel traf den Rand des Fensters, die andere sogar die Öffnung. Das Gesicht und die Hand zuckten zurück. Phil erreichte die Wand des Anbaus. Damit war

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