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0218 - Grauen in der blauen Stadt

0218 - Grauen in der blauen Stadt

Titel: 0218 - Grauen in der blauen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Tür kam Lichtschein. Sternen- und Mondlicht, mehr nicht, aber dieses Licht zeigte Davies zwei Knochenmänner, die Wache hielten.
    An denen kam er nicht vorbei, das war ihm völlig klar.
    Aber dann wichen sie rechts und links zur Seite. Ein paar andere schleppten eine weitere Gestalt herein. Bill Fleming!
    Unsanft landete auch er auf hartem Boden, und dann gab es vor der Tür wieder nur noch die beiden Wächter, die Kräfte wie unbezwingbare Titanen besaßen.
    Bill Fleming war bewußtlos.
    Davies begann mit Wiederbelebungsmaßnahmen und versuchte, Bill ins Reich der wachen Menschen zurückzuholen. Zu zweit hatten sie vielleicht eine bessere Chance, den Unheimlichen zu entkommen.
    Davies fragte sich, was sie planten. Töten wollten sie die Menschen anscheinend nicht - noch nicht. Aber vielleicht hielten sie sie gefangen für ein früher oder später stattfindendes Opfer-Ritual…
    Dumpfe Furcht kroch in Davies empor. Zum ersten Mal befand er sich in einer solchen Lage, und er bemühte sich noch stärker, Bill wieder zu Bewußtsein zu bringen.
    Endlich schlug der Historiker die Augen auf.
    Er sah sich um, sah in Davies’ Gesicht und grinste verzerrt. Dann fiel sein Blick auf die Tür.
    Auch Davies sah hin.
    Die beiden Wächter waren verschwunden.
    ***
    Zamorra fühlte, wie er etwas durchstieß. Es war wie ein Nadelstich in einen Luftballon.
    Es war eine Art magische Explosion, die den Ring auf spaltete. Von einer Sekunde zur anderen waren sie keine Einheit mehr, sondern wieder vier Einzelwesen.
    Aber Zamorra fühlte die fremden Gedanken.
    Uralte Gedanken, viele Jahrtausende alt. Wie von Abertausenden Wesen strömte es von allen Seiten auf ihn ein, riß aber sofort wieder ab.
    Er schrie auf.
    Da war jemand vor ihm! Hochaufragend und…
    Der nächste Schlag kam. Instinktiv wich Zamorra aus. Eine steinharte Hand streifte diesmal nur seine Schulter, riß ihn herum. In einem antrainierten Reflex zog er die Beine an, stieß zu und spürte Widerstand. Sein Angreifer flog zur Seite.
    Noch jemand schrie. Die drei Mädchen…
    Zamorra begriff, als sein Amulett stark vibrierte und Wärme abstrahlte. Es hatte ihm nicht nur geholfen, den Feind ausfindig zu machen, sondern ihn auch noch herübergeholt…
    Teleportation… zeitloser Sprung, wie die Silbermond-Druiden es nannten… Versetzung von einem Ort zum anderen ohne Zeitverlust! Und jetzt war der Unheimliche da und griff an.
    Warum vernichtet ihn das Amulett nicht? fragte sich der Meister des Übersinnlichen, als der Dunkelblaue sich wieder hochschnellte und zupackte.
    Nicht nach Zamorra!
    Nach Nicole!
    Sie griff ihrerseits zu, vollzog den klassischen Schulterwurf, konnte dabei aber nicht verhindern, daß der Angreifer sie weiterhin festhielt und mit sich zu Boden riß. Zamorra sah es wie durch Schleier. Der Schmerz des ersten, heimtückisch geführten Schlages brannte teuflisch in ihm und drohte ihm das Bewußtsein zu rauben.
    Er hörte Nicole schreien, so laut und schrill, wie er es noch nie gehört hatte. Angreifen! Vernichten! befahl er dem Amulett, aber es reagierte nicht. Auch nicht, als er versuchte, es über die verschiebbaren Hieroglyphen zu aktivieren.
    Aber er sah, daß die Zwillinge irgend etwas taten, und doch sah er es nicht mit den Augen, sondern nur mit dem Geist.
    Nicoles Schreien riß jäh ab.
    Sie ist tot! dachte Zamorra entsetzt. Mein Gott, sie ist tot!
    Die Angst um Nicole schmetterte ihn förmlich zu Boden…
    ***
    Plötzlich gaben die magischen Fesseln nach. Susan Prescott, darauf nicht vorbereitet, sackte durch und fiel nach vom, ohne sich rechtzeitig fangen zu können.
    Überrascht sah sie sich um.
    Die unsichtbaren Fesseln waren los! Nichts hielt die Wissenschaftlerin mehr fest!
    So schnell war sie selten auf die Beine gekommen, eilte zur Tür und warf einen vorsichtigen Blick hinaus.
    Niemand zu sehen…
    Wohin hatten die Skelette sich begeben? Wo hielten sie sich jetzt auf?
    Susan wußte nicht, daß sie ihre Befreiung im Grunde Zamorra zu verdanken hatte. Als dessen telepathischer »Angriff« die Abschirmung der Knochenmänner durchbrach und diese all ihre Kraft einsetzten, die »Bedrohung« abzuwehren, hatten sie anderswo Kräfte vernachlässigen müssen, Und so kam es, daß Susan sich jetzt frei fühlte.
    Sie huschte nach draußen und sah sich um. Sie entsann sich, daß man sie, von links kommend, in dieses Haus gebracht hatte, und wandte sich in die entsprechende Richtung. Aber bei der ersten Wegkreuzung wußte sie bereits nicht mehr, ob es hier

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