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0218 - Grauen in der blauen Stadt

0218 - Grauen in der blauen Stadt

Titel: 0218 - Grauen in der blauen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schwach«, murmelte der Professor. »Du wirst diese Dinge verschieben müssen, bis die Gefahr vorüber ist, oder willst du ebenfalls entführt werden?«
    »Was können wir überhaupt unternehmen? Wir müssen versuchen, die drei zu befreien«, sagte Uschi, eine Blume im blonden Haarschopf und äußerst verwegen in ein langes Schlabberhemd gehüllt. Schwach interessiert versuchte Zamorra zu erkennen, ob sie darunter etwas angezogen hatte oder nicht.
    »Wir werden das tun, was ich ursprünglich vor hatte, ehe wir die Maschinen im Keller fanden: parapsychisch nach unserem Gegner suchen!«
    »Aber das tun wir schon den ganzen Tag«, wandte Uschi ein. »Ohne Erfolg. Es ist, als ob dieser Knochenmann überhaupt nicht denkt.«
    »Das«, sagte Nicole tiefschürfend, »hat er mit verschiedenen Politikern gemeinsam, scheint mir.«
    »Wir machen es anders«, sagte Zamorra. »Bisher habt ihr zwei versucht, Gedanken aufzunehmen, und ich habe es mit dem Amulett versucht. Diesmal werden wir es gemeinsam angehen. Wir bilden einen Ring und konzentrieren uns auf unser Problem, zusätzlich verstärkt durch das Amulett. Bekanntlich ist bei einem solchen Versuch das Ganze weitaus mehr als die Summe seiner Teile.«
    »Eine Art Seance?« fragte Monica.
    »So könnte man es nennen«, sagte Zamorra. »Wir setzen uns nieder und nehmen Berührungskontakt auf. Auch du, Nici. Dein schwaches Talent kann uns ebenfalls helfen.«
    Nicole nickte. Sie besaß schwache Spuren eines Para-Talentes, immerhin noch stark genug, das Amulett auch auf sie ansprechen zu lassen. Und vielleicht kam es bei diesem Versuch selbst auf die geringste Winzigkeit an.
    Sie ließen sich im Kreis nieder und faßten sich an den Händen. »Ich führe«, beschloß Zamorra.
    Vier Menschen versuchten, sich zu entspannen und sich zu konzèntrieren. Kaum merklich begann das Amulett vor Zamorras Brust zu flimmern, als es den Gedankenimpuls aufnahm und zu verstärken begann. Ein starker geistiger Fühler, stärker als alles vorherige, begann auszugreifen und zu suchen.
    Alle Einzel-Gedanken traten zurück, verloschen. Nur noch das gemeinsame Ziel war da: die Suche nach dem unheimlichen Gegner im Dunkel.
    Würde es gelingen, ihn aufzuspüren? Oder war seine Abschirmung auch diesmal stärker?
    ***
    Die Abschirmung war stark!
    Dennoch fühlten die Dunkelblauen, die Skelette aus versteinertem Staub, deutlicher denn je die suchenden Geistfinger. Jene, die aus dem langen Schlaf erwacht und stellvertretend für alle anderen Gestalt angenommen hatten, wußten, was das bedeutete.
    Trotz der Stärke ihrer Abschirmung wurde diese durchbrochen!
    Wo immer sie waren, erstarrten sie mitten in ihrer Bewegung. Sie begriffen, daß sie sich verteidigen - oder unverzüglich Zurückschlagen mußten.
    Immer stärker wurde die Kraft der Eindringlinge, und sie ging von jenem aus, der Plutons Schatten trug.
    Er mußte sterben. Sofort. Er durfte keine Gelegenheit bekommen, etwas am Ablauf der Dinge zu verändern. Denn Plutons Schatten, der sie erweckt hatte, die toten Seelen, hatte nur eine Bedeutung: Das Böse war in der Stadt.
    Wenn sie sich selbst befreien wollten, mußte es vernichtet werden.
    Da griff die Kraft des Eindringlings zu. Durchbrach die Abschirmung mit all seiner Macht, fegte sie förmlich beiseite. Zugleich handelten aber auch die Skelette.
    Einer von ihnen warf sich der fremden Kraft entgegen, ließ sich von ihr erfassen.
    Die anderen halfen ihm dabei. Und dann war er bereit, zu töten und zu vernichten, um Plutons Schatten ein für allemal auszulöschen…
    ***
    Staubig, wie er war, flog William P. Davies in einen dunklen Raum ohne Fenster. Beim Bodenkontakt stöhnte er auf, fragte sich aber schon nicht mehr, der wievielte blaue Fleck sich daraus entwickeln würde. »Verdammt, nehmt doch endlich Rücksicht darauf, daß ich ein alter Mann bin!« knurrte er wütend.
    Er hatte in seinen langen Jahren in Afrika schon viel erlebt, aber das hier setzte allem die Krone auf. Wandelnde Skelette… also hatte dieser Zamorra tatsächlich recht gehabt. Es gab nicht nur eines, sondern mindestens viele -jene, die ihn überfallen hatten, noch ehe er sich zum Bad ausziehen konnte.
    Sie hatten ihm keine Chance gelassen.
    Mühsam erhob er sich wieder. Überall verspürte er Schmerzen. Er hatte sich zwar erstaunlich fit gehalten, aber dennoch fühlte er jetzt sein Alter. Er verkraftete Prügeleien wie diese nicht mehr so leicht wie ein junger Mensch. Und die Knochenmänner waren steinhart gewesen…
    Von der

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