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0218 - Grauen in der blauen Stadt

0218 - Grauen in der blauen Stadt

Titel: 0218 - Grauen in der blauen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hinterkopf und schickte ihn ins Reich der Träume.
    ***
    »Nicht da«, sagte Davies. »Hier wollte er auf uns warten.«
    Auf halber Strecke waren sie aufeinandergestoßen. Die Telepathinnen hatten ihn sehr genau zu finden gewußt.
    Und jetzt standen sie an der Kreuzung.
    »Da liegen zwei Staubhäufchen… glaube ich«, sagte Nicole und ließ den weit reichenden Lichtkegel der starken Stablampe über das Blaugraue wandern, das sich auf dem Straßensand ausgebreitet hatte. »Das müssen die Skelette sein, die Bill zerstört hat.«
    Zamorra schwieg. Er mußte an die lebenden Skelette in der Ruinenstadt in der texanischen Wüste denken, die erst feindlich, dann aber sehr hilfsbereit gewesen waren.
    Vielleicht lag hier der Fall ähnlich?
    Damals war es eine Falle für Zamorra gewesen. Der Dämon Pluton hatte die Skelette »erweckt«.
    Wenn das hier - die Ähnlichkeit der bekannten Fälle zwang einfach dazu, daran zu denken - ebenfalls eine Falle Plutons war, wer oder was hatte sie dann erwachen lassen? Pluton existierte nicht mehr. Er konnte keine Falle mehr zuschnappen lassen.
    Ein anderer Dämon vielleicht? Aber wenigstens dessen Nähe hätte Zamorra jetzt, da der Bann gebrochen war, spüren müssen.
    »Vielleicht ist er von seinem Kundschaftsgang noch nicht zurück?« überlegte Nicole.
    »Könnt ihr Bills Gedanken spüren?« fragte Zamorra die Zwillinge.
    »Nein«, sagte Monica erschrocken. »Ich habe in den letzten Minuten nicht mehr daran gedacht, ihn zu kontrollieren… aber jetzt ist da nichts mehr! Wie vorhin am Fluß!«
    »Dann haben sie ihn erwischt«, sagte Davies dumpf. »Ich warnte ihn noch, daß es zu gefährlich sei. Aber er hörte nicht. Er mußte ja unbedingt den Helden spielen…«
    Nicole legte ihre schmale Hand auf die Schulter des alten Wissenschaftlers.
    »Ich weiß nicht, was Sie unter Heldentum verstehen, William«, sagte sie leise. »Aber es gibt zwei Sorten von Helden: den einen baut man Denkmäler, die anderen überleben. Bill wird nie ein Denkmal bekommen, weil er die Risiken immer sehr genau abzuschätzen weiß. Wenn er allein losgezogen ist, hat er das ganz bestimmt nicht getan, weil er vor Ihnen den starken Mann spielen wollte, sondern weil er helfen wollte!«
    »Könnt ihr etwas von Susan erkennen?« fragte Zamorra die Zwillinge.
    Uschi nickte.
    »Ja. Wir wissen, wo Sie gefangengehalten wird. Aber wir haben ein ungutes Gefühl dabei. Ich glaube, es ist eine Falle.«
    Zamorras Hand umklammerte das Amulett.
    »Wie dem auch sei, wir müssen hin«, sagte er. »Nicht nur, um Susan und Bill zu befreien, sondern auch, um reinen Tisch zu machen. Ich will Antworten auf meine Fragen haben. Und vielleicht…«, er zögerte ein paar Sekunden. »Vielleicht gelingt es uns, die Skelette von unserer Gutartigkeit zu überzeugen.«
    »Jetzt ist er total plemplem«, brummte Davies.
    Zamorra grinste ihn an. »Wahnsinn ist die Vorstufe der Genialität«, behauptete er. »Und lieber unheimlich schlau, als heimlich dumm…«
    Davies seufzte. »Und Sie hat man als Professor anerkannt. .«
    »Kein dummes Gerede mehr«, mahnte Zamorra. »Gehen wir weiter. Uschi und Moni führen. Achtet auf alles in der Umgebung. Hinter jeder Tür, hinter jedem Fenster, jeder Hausecke kann Gefahr lauern.«
    An die Dächer dachte auch er nicht.
    ***
    Der Dunkelblaue, den die anderen Skelette als ihren Anführer ansahen, suchte wieder die gefangene Susan Prescott auf. Aus seinem kaum merklich glühenden Augenhöhlen beobachtete er sie aufmerksam.
    Sie sah ihn ihrerseits unverwandt an. »Was wollt ihr von mir? Warum laßt ihr mich nicht gehen?« fragte sie.
    Er verstand ihre Worte und deren Bedeutung. Aber er antwortete nicht. Vergeblich versuchte er, mit seinen magischen Sinnen an ihr das Böse zu finden, das er vermutete und das von Plutons Schatten ausging.
    Sicher, da waren in ihren Bewußtseinstiefen die kleinen, verdrängten Bosheiten. Das Stibitzen von Äpfeln auf dem Markt, als sie noch ein Kind, war. Die Hänseleien an anderen Mädchen und auch an Jungen… kleine Bosheiten unter Studenten und später im Berufsleben… aber das war das Menschliche, nicht das Böse in sich.
    Das Dämonische fehlte!
    Schon vorhin, als der Dunkelblaue das Wissen der Frau in sich aufsog, war es ihm aufgefallen, aber er hatte es für eine geschickte Tarnung gehalten. Aber. .
    Es war keine Tarnung, dessen wurde er sich mehr und mehr bewußt. Er hob wieder die Hände und drückte die Fingerspitzen leicht gegen die Schläfen der Frau.
    Er drang

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