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0218 - Grauen in der blauen Stadt

0218 - Grauen in der blauen Stadt

Titel: 0218 - Grauen in der blauen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entführt worden, wurde aber wieder eingefangen. Dabei hat Bill zwei der Skelette mit Weißer Magie zerstört.«
    »Also wirkt Weiße Magie doch«, sagte Zamorra grimmig und faßte unwillkürlich nach seinem Amulett. »Aber warum tut es dann dieses Blechding nicht?«
    Da flog er zurück, als habe er einen Stoß vor die Brust erhalten. Der Stoß kam eindeutig vom Amulett!
    »Uff«, sagte er betroffen.
    »Was war?« fragte Nicole mißtrauisch. Aber Zamorra schwieg. Im Stillen überlegte er, ob das Amulett vielleicht wirklich eine Art Persönlichkeit war. Manche Reaktionen ließen es fast vermuten. So auch dieser harte Stoß. Fühlte die Silberscheibe sich durch den Ausdruck Blechding beleidigt?
    Langsam, aber sicher, dachte er, wird mir Merlins Stern unheimlich…
    Aber dann fing er sich wieder. »Wo ist Davies, wo ist Bill, und wo sind die Skelette mit Susan?«
    Die Zwillinge sagten es ihm.
    Zamorra sah sie und Nicole nacheinander an.
    »Ich glaube«, sagte er, »wir sollten uns darum kümmern. Wir gehen Davies entgegen.«
    ***
    Bill Fleming hatte nicht übertrieben. Es war nicht das erste Mal, daß er bei einem gemeinsamen Abenteuer mit Zamorra Kopf und Kragen riskierte. Er huschte dicht an den Hauswänden entlang durch die Schatten, und bemühte sich, leise zu sein.
    Er wollte wissen, wohin die Skelette die Archäologin entführten. Fast fürchtete er schon, sie aus den Augen zu verlieren, als er sich um die Hausecke schob und gerade noch dunkle Gestalten in einer anderen Seitenstraße verschwinden sah.
    Der übliche Kontrollblick nach rechts und links… nichts. Dann eilte er weiter.
    Nach oben sah er nicht ein einziges Mal. Hinter den Fensteröffnungen der blauen Ruinen, die bei Nacht schwarz wirkten, hätte er auch niemanden sehen können.
    Aber über die Dächer bewegte sich mit waghalsigen, weiten Sprüngen ein dunkelblaues Skelett, das auch größere Abstände zwischen Häusern mit Riesensätzen überwand und immer wieder innehielt, um nach Bill Fleming zu sehen.
    Hätte der Knochenmann die Möglichkeit besessen, ein zufriedenes Grinsen zu zeigen, hätte er es getan. Mit jedem Meter näherte sich Bill seinem Ziel. Und die Strecke, die er freiwillig lief, brauchte er nicht geschleppt zu werden wie jene Frau, deren Verhalten jetzt genau dem Muster entsprach, das die Dunkelblauen errechnet hatten.
    Angst und der Wunsch zu fliehen.
    Jetzt war sie der Lockvogel. Die anderen Dunkelblauen waren bereits damit beschäftigt, eine Falle zu erstellen. Eine Gefahr bildeten dabei aber die telepathischen Tastversuche der Eindringlinge. Es würde schlußendlich nur eine Möglichkeit geben, diese Telepathen zu überlisten.
    Aber der Anführer jener Geister, die stellvertretend für die anderen Körper geformt hatten, verbot allen, auch nur an diese Möglichkeit zu denken.
    In dieser Nacht mußte es geschehen.
    Plutons Schatten mußte vergehen, wenn sie alle nach so langen Jahrtausenden wieder frei sein wollten.
    Und deshalb durften sie sich keine Blöße mehr geben - erst recht nicht, nachdem die Abschirmung der Skelett-Gedanken nicht mehr existierte.
    Tod dem Bösen! lautete die Parole.
    ***
    Aus der Ferne beobachtete Bill Fleming, wie Susan Prescott in eines der Häuser gezerrt wurde. Der Historiker wartete noch einige Augenblicke. Als dann aber die beiden Knochenmänner allein wieder herauskamen, wußte er Bescheid.
    Dort war das Haus, in dem Susan gefangengehalten wurde.
    Er überlegte, ob es sinnvoll war, sich anzuschleichen und sie im Alleingang zu befreien. Aber die Chancen standen schlecht. Er wußte nicht, wie viele der Unheimlichen sich dort aufhielten. Zwar war niemand zu sehen, aber das besagte nichts. Und wenn Susan durch magische Fesseln gehalten wurde, hatte es ohnehin keinen Zweck. Nur Zamorra würde in diesem Fall etwas ausrichten können.
    Bill merkte sich das Gebäude sehr gut, dann wandte er sich um, um zu jener Kreuzung zurückzukehren, die er als Treffpunkt angesetzt hatte. Er wußte nicht, wie lange es dauerte, bis Davies Zamorra fand, aber er wollte nicht zu viel Zeit vertrödeln. Besser, er war zu früh da, als daß die anderen seinetwegen in Verwirrung gerieten.
    Wieder sicherte er nach allen Seiten. Wieder war kein Skelett zu sehen. Und wieder achtete er nicht auf das, was sich über ihm abspielte.
    Aber dann merkte er es.
    Wie ein Geschoß krachte neben ihm eine Gestalt aus heiterem Himmel zu Boden, Sekunden später eine zweite. Und ehe Bill begriff, was überhaupt los war, traf etwas Hartes seinen

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