0218 - Grauen in der blauen Stadt
dann, als sie wehrlos waren.
Dann besiedelten Eingeborene die leerstehende Stadt, in der auch der letzte Sterbende jeden persönlichen Besitz mit sich ins Nichts nahm.
Der Dämon des Feuers aber verlieh einem der Neger gewaltige Zauberkräfte, und Buuga-Buuga begann sein Regiment des Schreckens über die Stadt. Lange wagte niemand sich ihm entgegenzustellen, bis Aya Löwentöter seinen Dolch in frisches Blut tauchte und damit den Magier bezwang, Doch er konnte ihn nur besiegen, nicht aber vernichten. Denn Pluton hielt immer noch seine schützende Hand über ihn. Doch Aya Löwentöter bannte den Geist des Magiers mit einem Fluch. Es war mehr als nur böser Zufall, daß das schier Unmögliche eintrat und ungewollt Buuga-Buuga wieder erweckt wurde. Doch Buuga-Buuga verließ die blaue Stadt und ward nie wieder gesehen…
***
Das war es, was der Knochenmann sah. Das war einst geschehen. In dieser Höhle war Buuga-Buuga von Aya Löwentöters Dolch getroffen worden, und hier war er dann wieder erwacht. Das Skelett wußte nicht, daß in einem fernen Land ein Mann namens Zamorra diesen Magier Buuga-Buuga endgültig vernichtet hatte, weil in der Gegenwart Plutons Macht viel zu schwach geworden war, seinen Diener weiterhin zu schützen.
Aber der Knochenmann war erschüttert, wie oft Pluton seine Finger im Spiel hatte. Und jetzt war Plutons Schatten wieder da, haftete an dem Eindringling Zamorra…
Die dunkle Gestalt im weißen Overall drang tiefer in die Höhle ein und rief den alten Zauberspruch. Er streckte die Hand aus, und das Spiegelschwert, das er einst vor seinem Ende durch Plutons Macht hier verborgen hatte, erschien. Weder Pluton noch Buuga-Buuga hatten es jemals gefunden.
Das Spiegelschwert, das er damals nicht mehr hatte anwenden, nur noch verstecken können… es würde die Entscheidung bringen.
Es würde den Schatten Plutons vernichten.
Dahinter wartete die Freiheit für die gequälten, gefangenen Seelen…
***
Zamorra aktivierte das Amulett. Seltsamerweise zeigte es sich jetzt beherrschbarer als zuvor. Es vibrierte leicht auf Zamorras Brust, bereit, seine Energien einzusetzen. Aber direkte Gefahr schien nicht zu bestehen, denn das grünliche Schutzfeld, das wie ein Film Zamorras Körper zu umschließen und vor Gefahren zu schützen pflegte, entstand nicht.
Die fünf Menschen huschten durch die Schatten der Hinterhöfe, wachsam und bereit, sofort zu kämpfen und sich zu wehren, wenn es sich, als notwendig erweisen sollte.
»Zehn, elf…«, zählte Zamorra leise. »Das nächste Haus ist es. Hoffentlich hat es einen Hintereingang.«
Sie erreichten es mühelos und sahen dann auch die Türöffnung in der Steinwand. Aber da fiel Zamorra noch etwas auf.
Ein Schatten…
Aber wo er lag, war seltsam. Er schloß sich an den Schlagschatten eines anderen Hauses an… die Dachkante…
Zamorra fühlte, wie seine Nackenhärchen sich aufstellten. Langsam hob er den Kopf und sah an der Fassade des Hauses empor, das den Schatten warf.
An der Dachkante stand ein Skelett!
Es stand genau im Mondlicht, hatte die Arme ausgebreitet und die Hände zu geradezu unglaublichen Krallen gekrümmt…
Zamorra holte tief Luft. Er sah die Augen des Skeletts glühen.
»Angriff«, flüsterte er leise. »Sie sind auf den Dächern! Jetzt!«
Aus dem Drudenfuß im Zentrum des Amuletts löste sich ein grünlicher Blitz und spannte eine Biücke zu dem Skelett auf dem Dach auf. Sofort loderten Flammen auf. Der Knochenmann taumelte und stürzte brennend in die Tiefe, erreichte den Boden aber nicht mehr. Staub und Asche rieselten zu Boden.
»Deshalb konnten wir sie nicht direkt orten!« schrie Monica auf. »Wir dachten, sie wären zu ebener Erde und konnten ihre Gedanken nicht erkennen, dabei sind sie oben…«
Da waren sie auch schon da.
Vom dritten oder vierten Stockwerk, je nachdem, wo sie sich befanden, sprangen sie in die Tiefe!
Kamen hart unten auf und zerbrachen dennoch nicht beim Aufprall! Aber jetzt zuckten weitere Blitze aus Zamorras Amulett.
Aber es waren nicht fünf, sechs, zehn Skelette. Es waren viel mehr!
Und sie waren schneller, als Zamorra sie abwehren konnte.
»Auseinander!« schrie er. »Lauft davon! Schnell…«
Doch es war bereits zu spät.
Die Falle war zugeschnappt. Und die Menschen waren blind hineingetappt.
Als kräftige Arme Zamorra umschlangen, und er Knochenhände wie Stahlspangen fühlte, wußte er, daß es aus war. Jemand riß ihm das Amulett an der Silberkette über den Kopf und schleuderte es
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