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0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

Titel: 0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Acht Kugeln für das dritte Opfer
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etwas getan werden konnte. Wir haben natürlich alles versucht, was in unseren Kräften stand, aber —«
    Wieder zuckte er in seiner resignierenden Art mit den Schultern.
    »Wann verlangte der Mann nach dem FBI?« erkundigte sich Phil.
    »Ich hatte bis sechs Minuten vor acht mit seiner Operation zu tun. Da er viel Blut verloren hatte und das Herz geschwächt war, ließ ich die Dosis des Narkotisierungsmittels aufs Minimum herabsetzen. Zehn Minuten nach acht waren wir auch noch mit der Blutübertragung fertig. Und da fing er an zu sprechen. Ich kann es Ihnen beim besten Willen nicht sagen, ob er schon wieder halb bei Bewußtsein war, was ich eigentlich für ausgeschlossen halte, oder ob es die Gespräche waren, die viele Menschen in der Narkose führen. Jedenfalls kam in all seinem Gemurmel immer wieder das Wort ,FBI‘ vor. Daraufhin hielt ich es für angeraten, das FBI anzurufen und um die Entsendung eines Beamten zu bitten. Ich hätte die Polizei ja ohnehin verständigt, wie ich es im Falle von Schußwaffen-Verletzungen tun muß, aber ohne das Verlangen des Patienten nach dem FBI hätte ich sicherlich nur die Stadtpolizei angerufen. Muß ich das jetzt noch nachholen?«
    »Vorläufig bratichen Sie überhaupt nichts weiter zu unternehmen. Wenn wir die Stadtpolizei einschalten müssen, werden wir das selbst veranlassen. Darf ich mal telefonieren?«
    »Bitte!«
    Er zeigte einladend auf den Apparat. Ich wählte die FBI-Nummer und sagte: »Schickt unseren Arzt von der Mordkommission, den Leiter und den Fotografen der Kommission ins Beekman Downtown Hospital. Fachleute vom Spurensicherungsdienst sind nicht erforderlich. Aber die anderen sollen sofort kommen.«
    Ich legte den Hörer zurück und wandte mich mit einer vorläufig letzten Frage an den Arzt:
    »Wissen Sie, wer der Verstorbene war?«
    »Ein gewisser Crack«, sagte der Arzt. »Thomas B. Crack…«
    ***
    Es muß ungefähr um diese Zeit gewesen sein, als wir im Krankenhaus mit dem Chefarzt sprachen. Im Revier der Downtown klingelte das Telefon. Der Sergeant vom Dienst nahm den Hörer.
    »Schickt einen Cop an den Hudson!« sagte eine Männerstimme, die ganz offensichtlich verstellt war. »Am Portalkran auf Pier 23 steht ein junger Bursche von ungefähr fünfundzwanzig Jahren. Typischer Makkarohi-Fresser: dunkle Locken, braune Haut, Glutaugen. Fragt den mal nach seinen Papieren! Ihr werdet was Interessantes erfahren.«
    Knack. Der Anrufer hatte aufgelegt. Der Sergeant riß den Zettel vom Block, auf dem er den Anruf notiert hatte, und klopfte an der Tür des Revierleiters. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er den Zettel gleich in den ’Papierkorb geworfen. Aber er war nicht der Captain.
    Und der Captain hatte eine andere Vorstellung davon, wie man diesen anonymen Anruf zu erledigen habe.
    »Pier 2/3«, murmelte der Revierleiter. »Das ist doch da, wo man seinerzeit die beiden Leichen fand, die mit der italienischen Kleidung! Der Sache gehen wir auf den Grund! Sehen Sie nach, welcher Streifenbeamte in der Gegend herumbummelt und wann er den nächsten Kontrollanruf beim Revier zu erledigen haben wird. Wenn es in der nächsten Viertelstunde passiert, informieren Sie ihn und schicken Sie ihn. Ist dagegen sein Anruf erst später zu erwarten, schicken Sie einen Mann aus dem Revier.«
    »Jawohl, Sir!« sagte der Sergeant.
    Er ging zurück in den Wachraum, sah den Aufstellungsplan der Patrouillen durch und anschließend die Liste ihrer Anrufe. Er rechnete kurz, dann sagte er über die Schulter nach hinten:
    »Harry! Du mußt mal rüber zum Hudson! Pier 2/3. Eben ist ein Anruf gekommen und der Captain will, daß wir ihm nachgehen. Obgleich es ein anonymer Anruf war.«
    Harry Lidders, Dienstnummer 2418, erhob sich hinter dem Schreibtisch, wo er gesessen hatte, drückte sich die Schirmmütze auf den Kopf und erkundigte sich, was er zu tun hätte. Der Sergeant informierte ihn.
    Harry marschierte los. Ihm kam die Nacht in die Erinnerung zurück, wo er bei Sturm und Schneeregen den Pier abgesucht hatte, weil er der Meinung gewesen war, es hätte jemand geschrien. Seit das damals passiert war — oder besser, seit er von dem Auffinden der beiden Leichen gehört hatte, ließ ihn diese Sache nicht mehr los.
    Von Rechts wegen hätte er den Schrei und das Absuchen des Piers ebenso wie die Begegnung mit dem Priester in seinem Wachbuch eintragen müssen. Weil er aber nichts gefunden hatte, und weil er sich nicht einmal sicher gewesen war, ob er nicht, genau wie der Priester, nur

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