Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

Titel: 0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Acht Kugeln für das dritte Opfer
Vom Netzwerk:
Beschreibung des Jungen).
    4. Alles, was illegale Einwanderung in die Staaten anging.
    5. Ganz allgemein jede besondere Aktivität von Gangstergruppen im Ha'fengebiet, namentlich in der Nähe der genannten Hudson-Piers.
    6. Jedes Gewaltverbrechen, in das italienische Einwanderer oder Italo-Amerikaner verwickelt waren.
    Während das FBI auf diesbezügliche Meldungen wartete, arbeitete man bei uns bereits mehrspurig an der ganzen Geschichte.
    Einmal ging der nun schon bald ein Jahr alte Erpresserbrief per Luftpost an das zentrale Untersuchungslabor des FBI in Washington, wo sich die besten Spezialisten über Papiersorte, Schreibmaschinentyp und Baujahr und andere Details den Kopf zerbrechen würden.
    Zum anderen wurden die aus Cracks Körper herausgeholten Geschosse der Maschinenpistole ebenfalls in Washington von den ballistischen Sachverständigen untersucht.
    Und drittens, schließlich schnüffelten Phil und ich ein paar Tage lang in New York herum, um eine Fährte der Bande zu suchen, die anscheinend im großen Stile illegale Einwanderer aus Italien einschleuste. Da wir nicht den geringsten Anhaltspunkt besaßen, mit welchen Schiffen die Leute gebracht wurden, wo sie an Land gesetzt wurden, welche Bande das besorgte usw., war unsere Aufgabe vertrackt schwierig. Sie ähnelte einem Wanderer, der sich in der Wüste verirrt hat und nicht mehr weiß, in welcher Richtung die rettende Oase liegt, und der es einfach auf gut Glück probieren muß.
    In New York, genauer in Manhattan, gibt es zwei Gebiete, die vorwiegend von Italienern bewohnt werden. Da ist zunächst das südliche Italienerviertel, das etwa vom Washington Square bis herab zur City Hall reicht. Dann gibt es im Norden, östlich des Central Parks, noch einmal eine Gegend, in der sich die Italiener zusammengefunden haben, nämlich etwa zwischen der 95. und der 112. Straße.
    Eine geschlagene Woche lang pirschten wir abwechselnd durch die beiden Bezirke und suchten Bekanntschaften mit Leuten, die erst kürzlich in die Staaten gekommen waren. Es gelang uns einige Male, solche Bekanntschaften zu machen. Aber das war auch alles. Sobald wir den Leuten näher auf den Zahn fühlten, ergab sich, daß sie im Besitze ordnungsgemäß ausgestellter Einwanderungsgenehmigungen waren. Selbstverständlich ließen wir sie insgeheim jedesmal überprüfen, aber wir hatten Pech, denn es handelte sich ausnahmslos um ganz legale Einwanderer. Sie waren in den Listen des Einwanderungsbüros registriert, hatten ihre Fingerabdrücke dort hinterlassen nebst dem Haufen Papierkram, der heutzutage von einem Einwanderer verlangt wird, und waren folglich für uns völlig uninteressant.
    Als wir eines Abends wieder erfolglos ins Distriktsgebäude zurückkehrten, lag ein Zettel auf meinem Schreibtisch:
    »Bitte nach Rückkehr zu mir kommen. High.«
    Es war zwar schon nach sieben Uhr abends, als wir an seine Tür klopften, aber Mr. High ist mit seinem Beruf verheiratet und verläßt das Distriktsgebäude selten zu der Zeit, zu der offiziell Feierabend sein sollte.
    »Man hat Cracks Neffen gefunden«, empfing er uns.
    Wir setzten uns und sahen ihn erwartungsvoll an.
    »Tot«, fuhr er fort. »Die Durchsuchung des bewußten Hafenbeckens verzögerte sich von Tag zu Tag, weil dort dringende Ladegeschäfte gemacht wurden, die wir nicht stören konnten. Aber heute nachmittag klappte es endlich. Ich hatte dafür gesorgt, daß derselbe Taucher, den Auftrag bekam, der schon damals die beiden Leichen im Becken entdeckte. Und er war wieder erfolgreich, wenn dies das richtige Wort für so eine traurige Geschichte ist. Er holte die Leiche von Cracks Neffen herauf.«
    »Wie starb der Junge?«
    »Genau wie die ersten beiden. Allein dadurch ist jetzt ganz klar bewiesen, daß es sich um ein und dieselbe Bande handeln muß. Der Junge hatte einen Rucksack umgeschnallt, der vollgestopft war mit Steinen. Es scheint allerdings, als ob man ihn vorher betäubt hätte, bevor man ihn mit seiner schweren Last von der Kranbrücke aus ins Wasser warf.«
    »Nun, das bringt zwar endgültige Klarheit über sein Verschwinden«, sagte Phil mit einem Achselzucken. »Aber was hilft uns das weiter? Die ungelösten Fragen lauten nach wie vor: Welche Bande steckt dahinter? Wer ist ihr Boß, wer sind ihre Mitglieder?«
    »Das ist wahr«, gab der Chef zu. »Und ich fürchte beinahe, daß wir diesen Fall mit den üblichen Mitteln gar nicht lösen können. Es ist nur mit einem Großeinsatz zu machen. Alle einlaufenden Schiffe müssen ab

Weitere Kostenlose Bücher