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0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

Titel: 0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Acht Kugeln für das dritte Opfer
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geendet hatte, fügte ich hinzu:
    »Erinnern Sie sich der beiden Leichen, die man aus dem Hudson fischte, Sir? Die Burschen trugen italienische Kleidung, hatten keine Papiere bei sich und wurden in den ganzen Vereinigten Staaten von niemandem vermißt. Dazu kommt jetzt die Geschichte mit diesem Crack!«
    »Wissen Sie etwa, warum er erschossen wurde?« fragte der Chef gespannt.
    »Wir glauben, es zu wissen«, meinte Phil. »Crack hat die in dem Brief geforderten fünfzigtausend Dollar bezahlt. Dafür bekam er tatsächlich seinen Neffen ausgeliefert mitsamt einem falschen Paß. Der Junge hatte zu Hause irgendwas ausgefressen, und deshalb hätte er natürlich nie auf legalem Wege bei uns einwandern können.«
    »Und?«
    »Gestern abend kam Crack seltsam aufgeregt nach Hause. Seine Frau berichtete, daß er richtig blaß gewesen sei. Er konnte es kaum erwarten, bis sein Neffe von der Arbeit zurückkam. Er ging mit ihm zusammen aus. Die Frau merkte erst heute früh, daß er heimlich seine alte Armeepistole mitgenommen haben muß.«
    »Sie meinen, daß Crack zufällig einen der Erpresser getroffen hätte und auf eigene Faust versuchen wollte, sein Geld zurückzuhaben?«
    »Es wäre doch möglich?« meinte Phil. »Das hängt von Cracks Charakter ab«, sagte Mr. High mit einem Achselzucken. »Ich kann das nicht beurteilen.«
    »Was wir bisher über Crack gehört haben, würde dazu passen«, erklärte ich. »Er scheint keiner von denen gewesen zu sein, die leicht etwas aufgeben.«
    »Gut. Es ist ja durchaus möglich, daß Sie recht haben. Fand man denn seine Armeepistole bei ihm?«
    »Ja. Vier Schuß aus dem Magazin fehlen. Crack hat sich also seiner Haut gewehrt, bevor es ihnen gelang, ihn mit einer Salve aus einer Maschinenpistole fertigzumachen. Als erstes besorgen wir uns eine Liste all der Schießereien, die heute nacht von der Stadtpolizei gemeldet wurden.«
    »Das ist richtig. Was sagt denn dieser Neffe dazu?«
    »Cracks Neffe? Der kann nichts dazu sagen.«
    »Wieso?«
    »Weil er die Wohnung zusammen mit seinem Onkel verließ und bis zur Stunde noch nicht zurückgekehrt ist.«
    »Oh«, entfuhr es unserem Chef. »Soll das heißen, daß er vielleicht auch ermordet wurde?«
    Ich zuckte die Achseln:
    »Keine Ahnung, Chef. Aber es ist sehr wahrscheinlich. Wenn er mit seinem Onkel zusammen, mit dem er doch das Haus verlassen hatte, auch den Weg zu der Erpresserbande antrat, ist nicht einzusehen, warum die Gangster Crack hätten töten und den Jungen leben lassen sollen.«
    »Aber seine Leiche wurde bisher nicht gefunden?«
    »Nach unseren jetzigen Informationen noch nicht. Heute nacht wurden in ganz New York nur zwei Leichen gefunden, und beide waren junge Mädchen, die unabhängig voneinander höchstwahrscheinlich Selbstmord begangen haben. Es sei denn, daß seit heute früh gegen acht weitere Leichen gefunden worden sind.«
    »Das werden wir gleich wissen«, sagte der Chef und rief das Vermißtenbüro der Stadtpolizei an. Ein paar Minuten später wußten wir, daß seit dem Zeitpunkt, da Crack mit seinem Neffen die Wohnung verlassen hatte, im ganzen Raum New York keine männliche Leiche gefunden worden war, auf die die Beschreibung des Jungen halbwegs hätte zutreffen können.
    »Chef«, brummte ich, »was halten Sie davon, wenn das bewußte Hafenbecken mal abgesucht wird?«
    Mr. High und mein Freund sahen mich überrascht an.
    »Das ist vielleicht gar keine schlechte Idee«, murmelte Phil.
    »Ich werde das veranlassen«, versprach unser Distriktschef.
    »Ich hätte noch etwas«, sagte ich.
    Jetzt sahen sie mich schon an, als erwarteten sie von mir, daß ich nun auch die ganze Lösung dieser mysteriösen Geschichte vor ihnen ausbreiten würde.
    »Phil und ich möchten italienische Einwanderer werden«, sagte ich.
    Mr. High runzelte dje Stirn, dachte einen Augenblick nach und sagte dann schmunzelnd:
    »Auch das ist keine üble Idee. Bei uns sind sowieso ein paar Planstellen überbesetzt.«
    ***
    Am frühen Nachmittag ging an alle Reviere der Stadtpolizei die interne Mitteilung hinaus, daß das FBI über alle Vorfälle unterrichtet zu werden wünscht, die sich auf die nachfolgenden Dinge bezogen oder auch nur vielleicht beziehen konnten:
    1. Das Auffinden zweier bis auf den Tag noch nicht identifizierter Leichen im Hafenbecken zwischen den Piers 2 und 3 am Hudson im Mai 1960.
    2. Die Ermordung des Tomas B. Crack durch Schüsse aus einer Maschinenpistole.
    3. Vermißtenmeldung bezüglich seines Neffen (hier folgte genaue

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