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0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

Titel: 0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Acht Kugeln für das dritte Opfer
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sofort viel genauer kontrolliert werden, als es ohnedies schon geschieht. Das läßt sich leicht einrichten. Wir stecken ein Dutzend G-men in Zolluniformen und schicken sie zum Zoll. Dann kann jedesmal ein G-man mit dabeisein, wenn der Zoll an Bord eines einlaufenden Schiffes geht.«
    »Ich verspreche mir auch davon nicht viel«, sagte ich kopfschüttelnd. »Die Leute werden nicht so dumm sein, die illegalen Einwanderer zu einem Zeitpunkt noch an Bord zu haben, da sie jeden Augenblick mit dem Erscheinen des Zolls rechnen müssen. Vielmehr werden sie die Leute schon von Bord gehen lassen, wenn das Schiff noch weit vom Hafen entfernt ist. Vielleicht schon in der Lower Bay, etwa vor Coney Island.«
    »Hm«, brummte der Chef, »wahrscheinlich haben Sie recht, Jerry. Aber wir wissen nicht, in welchen Abständen die Bande' die illegalen Einwanderer einschleust. Kommt alle zwei Wochen so eine Ladung von Menschenfracht oder nur alle drei Monate? Wir können nicht monatelang die ganze, Hunderte von Meilen lange Küste bewachen lassen..«
    Wir besprachen die knifflige Geschichte noch eine gute Stunde lang, ohne einen Punkt zu finden, wo wir mit einiger Aussicht auf Erfolg hätten einhaken können. Es mochte schon gegen halb neun sein, als Phil plötzlich mit einem Vorschlag herausrückte, der so simpel war, daß ich ihn zunächst mit einem mitleidigen Achselzucken abtun wollte.
    »Chef«, sagte er, »wir haben bis jetzt alles Mögliche angestellt, um eine Spur dieser Bande zu finden. Dabei wissen wir ganz genau, daß immer wieder etwas zwischen diesen beiden Piers passiert. Warum beschränken wir uns nicht einfach darauf, ein paar Nächte lang diesen Pier im Auge zu behalten?«
    Mr. High wiegte unschlüssig den Kopf hin und her. Auch ich wollte schon etwas Ablehnendes erwidern, als Phil fortfuhr:
    »Es muß doch einen Grund haben, warum diese Gangster ihie Opfer immer an ein und derselben Stelle umbringen!« Ich stutzte.
    »Donnerwetter!« brummte ich. »Auf den Gedanken bin ich noch gar nicht gekommen. Stimmt, Chef! Jede andere Bande sorgte dafür, daß der Ort ihrer Verbrechen immer wechselt. Nur diesmal kommt man immer und immer wieder auf diese Piers zurück. Das muß einen Grund haben.«
    »Vielleicht haben Sie recht«, stimmte Mr. High zu. »Schön, machen Sie mir Ihre Vorschläge! Sie bearbeiten diesen Fall. Wie wollen Sie die Beobachtung dieser Piers organisiert haben? Wer soll es tun? Und wieviel G-men soll ich dafür einsetzen?«
    Ich sah Phil an. Phil sah mich an. Wir grinsten und sagten wie aus einem Munde: »Zwei, Chef. Nämlich uns!«
    ***
    Sie saßen in einer der Boxen der Lagerverwalter des Speichers. Der Boß hatte seine Taschenlampe so auf den nächsten Tisch gelegt, daß ihr Lichtkegel ins Leere ragte und durch die Fensterwand hinausging und sich in der Schwärze des Speichers verlor.
    »Und ich sage dir, Boß, mit dem Jungen stimmt was nicht!« brummte der Gangster.
    »Was soll denn nicht stimmen?«
    »Er heißt Teraldi! Sagt dir das nichts, Boß?«
    »Nein, gar nichts. Die heißen doch alle so ähnlich! Teraldi, Vivaldi, Saccaldi — das ist doch alles eins.«
    »Aber den Namen Teraldi hatten wir schon mal«, knurrte der Gangster. »Das weiß ich ganz genau. Ich kann mich nur nicht mehr erinnern, was für ein Kerl das war. Aber daß ich diesen Namen bei uns schon gehört habe, das weiß ich ganz genau.«
    »Es wird ein Zufall sein. Oder du irrst dich!«
    »Ich irre mich bestimmt nicht, Boß. Außerdem komrrit mir nämlich auch das Gesicht bekannt vor.«
    »Die sehen doch alle gleich aus. Schwarze Locker}, Glutaugen, Prachtzähne und braune Haut! Alles dasselbe.«
    »Auf den ersten Blick vielleicht, Boß. Weil du dir nie die Mühe machst, sie mal genauer anzusehen. Aber ich, ich habe viele von den Burschen tagelang oben in unserem Versteck gehabt. Da prägt man sich die Gesichter besser ein.«
    »Das mag ja alles sein. Aber ich verstehe nicht, wieso du glauben kannst, du hättest den Kerl schon einmal gesehen! Du glaubst doch wohl nicht, daß ein Mann, den wir in die Staaten eingeschleust haben, freiwillig wieder zurückfährt, um sich danach ein zweites Mal von uns einschmuggeln zu lassen? Der müßte verrückt sein!«
    »Ich habe ja nicht gesagt, daß es derselbe ist«, erwiderte der Gangster eifrig. »Aber nimm mal an, es wäre ein Bruder von einem Burschen, den wir schon früher hereingeschmuggelt haben!«
    »Na und?« brummte der Boß. »Es kann uns doch gleichgültig sein, ob wir hier verschiedene

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