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0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

Titel: 0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Acht Kugeln für das dritte Opfer
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Scheinwerferpaar herankommen. Ich ging dem Wagen ein paar Schritte entgegen, knipste meine Taschenlampe an und gab Haltesignale. Wenige Schritte vor mir stoppte das Fahrzeug.
    »Eh, was ist los?« rief eine Männerstimme.
    »Ich bin FBI-Beamter«, sagte ich. »Fahren Sie ganz langsam weiter, an äußersten linken Straßenrand. Ungegefähr vierzig Yard, dann können Sie wieder auf die rechte Fahrbahn. Aber ich verpflichte Sie, an der nächsten Straßenecke ein Telefon zu suchen und die Nummer des FBI anzurufen. Sagen Sie, daß Cotton Sie beauftragt hat, anzurufen. Map soll die Mordkommission hierherschicken. Wenn Sie meine Bitte nicht ausführen —«
    »Mache ich mich strafbar«, rief der Mann aus seinem Wagen. »Weiß ich selber. Okay, Cotton. FBI anrufen und Mordkommission nach hier schicken. Sie können sich auf mich verlassen. Kann ich jetzt fahren?«
    »Ja, bitte.«
    Ich gab die Straße frei. Langsam rollte der Wagen, ein Buick mit weiß abgesetztem Dach und Weißwandreifen, auf der äußersten linken Straßenseite an mir vorbei. Nach der von mir genannten Entfernung ging er wieder nach rechts und auf Geschwindigkeit. Ich sah ihm nach, bis ich seine rechte Blinkleuchte aufflammen sah. Er bog von der Highway, die direkt an der Küste entlangführte, rüber zur West Street, die parallel zur Highway läuft, aber von der dauernd Abzweigungen zu den Häuserblocks führten. Es schien, als ob ich mich wirklich auf den Burschen verlassen konnte.
    Ich steckte mir eine Zigarette an und wunderte mich, wo Phil so lange blieb. Ich hatte ihm von Anfang an keine große Chance eingeräumt, den Flüchtigen, also Wahrscheinlich den Mörder, einzuholen und zu stellen. Der Kerl mußte einen ganz schönen Vorsprung haben, wenn man überlegte, wieviel Zeit zwischen dem Abfeuern der Schüsse und unserer Ankunft verstrichen war. Zuviel Zeit, als daß Phil ihn noch einholen konnte, wenn der Kerl nicht einen großen Fehler machte.
    Fast zehn Minuten vergingen, ohne daß sich etwas tat. Ich fing bereits an, zu überlegen, ob ich die Leiche ein paar Minuten allein lassen könnte, weil ich fürchtete, der Autofahrer könnte mich doch versetzt haben, als ich ziemlich weit oben im Norden das erste schwache Auf und Ab einer Sirene hörte. Sie kam näher, und bald gab es keinen Zweifel mehr, daß sich die Sirene in Richtung auf mich zu bewegte. Der Bursche hatte also doch sein Versprechen gehalten.
    Nach zwei weiteren Minuten kam die Wagenkolonne auf mich zugebraust. Unsere Kollegen von der FBI-Mordkommission erschienen in insgesamt fünf Wagen. Vier davon waren gewöhnliche Personenwagen mit Sprechfunk, Sirene und Rotlicht. Der andere war das große Kastenauto der Mordkommission mit all den Geräten, Instrumenten, Werkzeugen und Scheinwerfern, die eine Mordkommission bei ihrer Arbeit im Freien benötigen kann.
    Sam Chester leitete unsere Kommission. Er kam auf mich zu, drückte mir kurz die Hand und sagte:
    »Na, Cotton? Haben Sie ihn in Notwehr erschossen?«
    »Ich habe ihn überhaupt nicht erschossen. Er wurde von einem unbekannten Täter ermordet. Phil ist zur Zeit noch hinter dem Jungen her.«
    »Woher weiß Phil denn, wo der Kerl hin ist?«
    »Wir waren in der Nähe und hörten die Schüsse. Als wir an dieser Stelle hier angekommen waren, hörten wir auch die Schritte eines flüchtenden Mannes. Phil lief ihm nach, während ich mich hier umsah.«
    »Aha. Der Mann ist mit Sicherheit tot, Cotton?«
    »Mit absoluter Sicherheit. Lassen Sie schnell vom nächsten Revier ein paar uniformierte Cops kommen, damit die für die nötigen Absperrungen und Umleitungen sorgen können. Die Straße hier ist ziemlich belebt. Ich habe innerhalb von zehn Minuten vierzehn oder fünfzehn Wagen behutsam an der Leiche vorbeibugsieren müssen. Es war schwierig genug, denn die Neugierde der Leute schreckt heutzutage nicht einmal mehr vor einem grauenhaften Anblick zurück.«
    »Wem sagen Sie das?« brummte Chester. »Ich mache diese Erfahrung täglich. Okay, ich will schnell alles Nötige veranlassen.«
    Er wollte sich umdrehen und zurück zu einem der Wagen gehen. Aber da gellte auf einmal ein Schrei durch die Nacht, der uns das Blut in den Adern gefrieren ließ. Und ich war sofort bereit, tausend gegen eins zu wetten, daß der Schrei von hoch oben aus der Luft kam. Etwa von der Höhe der Kranbrücke.
    ***
    Bastiano Teraldi hatte sich auf das verwegenste Abenteuer seines Lebens eingelassen. Und das alles eigentlich nur wegen einer Fünf-Zeilen-Notiz in einer

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