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022 - Der Sarg der tausend Tode

022 - Der Sarg der tausend Tode

Titel: 022 - Der Sarg der tausend Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sie mich kurz fallenließen. Aber sie ergriffen mich sofort wieder. Ich wollte mich von ihnen wegrollen. Das klappte nicht. Ich stieß gegen ein Bein, und dann wurde ich schon wieder weitergeschleift.
    Die Terrassentür hatte für mich das Aussehen eines großen Mauls, das mich und die beiden Blinden verschlucken wollte. Ich würde es nicht verhindern können, es sei denn, ich schaffte es endlich wieder, wenigstens einen der beiden Männer mit meinem Ring zu treffen.
    Ich bäumte mich kraftvoll in ihrem Griff auf, und dann schlug ich zu. Der Getroffene schrie auf, ließ mich los und verlor jegliches Interesse an mir.
    Ich hätte aus Dankbarkeit am liebsten meinen Ring geküßt. Der Erfolg gab mir Auftrieb. Nach wie vor zerrte mich der andere Blinde weiter. Doch bis zur Terrassentür würde er es nicht mehr schaffen, dafür wollte ich sorgen.
    Keuchend drehte ich mich um. Mein Ring traf seine Kniescheibe.
    Sofort öffneten sich seine Finger, und ich landete auf dem Boden.
    Die Gefahr, verschleppt zu werden, war vorüber.
    Mittlerweile hatte auch Mr. Silver die drei Furien auf seine unnachahmliche Weise besänftigt und sie mit seiner Magie von Armas bösem Zauber befreit. Sie gehorchten nun ihm, und er befahl ihnen, sich zu setzen.
    Der Ex-Dämon eilte aus dem Haus und führte Henry Clarke herein. Nachdem alle Blinden Platz genommen hatten, begab sich Mr. Silver zu mir. »Dich kann man doch wirklich keine Minute aus den Augen lassen«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Quatsch keine Opern. Nimm mir die Fesseln ab.«
    »Das muß ich mir noch gut überlegen.«
    »Es ist jetzt keine Zeit für faule Witze, Silver!«
    »Weißt du, was ich mir nur verdammt schwer verkneifen kann? Dir auch noch einen Knebel zwischen die Zähne zu schieben«, sagte der Ex-Dämon und befreite mich endlich von meinen Fesseln.
    »Weißt du, was läuft?« fragte ich den Hünen und stand auf.
    »Die Monsterratten haben Fystanat in eine ausgebrannte Fabrik gebracht.«
    »Weiß ich. Die Blinden sollten mich auch dorthin schaffen. Arma hat es ihnen befohlen. Sie nahm diesen bedauernswerten Menschen auch das Augenlicht. Erinnerst du dich noch an Arma?«
    »Selbstverständlich.«
    »Dann hast du wahrscheinlich auch noch nicht vergessen, mit wem die Zauber-Lady befreundet ist.«
    »Mit Metal«, knurrte der Ex-Dämon, und seine Augen verengten sich.
    Ich nickte. »Du bist um dein Gedächtnis zu beneiden. Es ist phä- nomenal.« Der Ex-Dämon erfuhr von mir, was er noch nicht wußte, daß nämlich Metal sich im Keller der Fabrikruine befand, und daß Fystanat im Sarg der tausend Tode sterben sollte.
    Mr. Silver sprach ganz kurz mit den Blinden. Wir erhielten ihr Versprechen, daß sie in diesem Haus zusammenbleiben, nichts unternehmen und auf unsere Rückkehr warten würden.
    Dann rannten wir aus dem Gebäude, stiegen in den Peugeot, und Mr. Silver sagte mir, welche Strecke ich fahren sollte.
    ***
    Als Doc Allyson an die Tür klopfte, öffnete ihm Roy McGuire mit schuldbewußter Miene. »Ich könnte es Ihnen nicht verdenken, wenn Sie mir gleich an die Kehle gehen würden, Doktor«, sagte er verlegen.
    »Darf ich nicht erst mal reinkommen?« fragte der Arzt, ein kleiner Mann, der unter seinem Regenmantel den Schlafanzug trug.
    Sein Haar war zerzaust, und die runde Nickelbrille saß ganz vorne auf der Nasenspitze.
    »Selbstverständlich«, erwiderte der Gärtner und gab die Tür frei.
    Ethel McGuire machte das gleiche schuldbewußte Gesicht wie ihr Mann.
    »Guten Abend, Mrs. McGuire«, sagte Allyson.
    »Guten Abend, Doktor. Nun haben wir Sie umsonst aus dem Bett geholt. Das tut uns schrecklich leid, aber wir können es nicht mehr ändern…«
    »Der Blinde«, fiel Roy McGuire seiner Frau ins Wort, »hat sich aus dem Staub gemacht, Doktor. Ich begreife das nicht. Er wirkte so hilflos und war so durcheinander, daß meine Frau und ich es nie für möglich gehalten hätten, daß er verschwindet.«
    Doc Allyson stellte seine Bereitschaftstasche auf den Tisch.
    »Moment mal. Moment mal. Wie konnte der Blinde denn verschwinden? Waren Sie denn nicht bei ihm?«
    Der Gärtner senkte betroffen den Blick. »Das war so, Doktor: Wir wollten wissen, wer der Mann war. Da er keine Papiere bei sich trug, dachte ich, ich seh’ mal draußen nach, vielleicht hat er seine Brieftasche irgendwo verloren, und da meine Frau allein Angst vor ihm hatte, half sie mir beim Suchen. Als wir zurückkamen – wir waren ja höchstens zehn Minuten draußen –, war der Mann nicht mehr da.«
    »Haben

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