Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
022 - Der Sarg der tausend Tode

022 - Der Sarg der tausend Tode

Titel: 022 - Der Sarg der tausend Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
erwehren, daß dieser Mann Kontakt mit dem Bösen gehabt hatte.
    Rührte vielleicht sogar diese Blindheit daher? Mr. Silver sprach den Mann an, erhielt aber keine Antwort. Eine kaum wahrnehmbare Reststrahlung ging von dem Blinden aus. Nur Mr. Silver konnte sie spüren.
    Er führte den Blinden zum Peugeot und veranlaßte ihn, einzusteigen. Dabei fiel ihm im Nacken des Fremden ein roter Abdruck auf. Der rote Fleck, der möglicherweise von einem Schlag herrührte, zeigte die Form eines Drudenfußes.
    Mr. Silvers Gedanken galoppierten sofort los. Tony Ballards schwarzer Stein des magischen Rings war in Form eines Pentagramms geschliffen. Hatte Tony diesen Mann niedergeschlagen?
    Der Ex-Dämon stellte gewagte Hypothesen auf. Möglicherweise hatte dieser Mann unter dem Einfluß einer bösen Macht gestanden, und Tony Ballard hatte die Verbindung mit seinem magischen Ring getrennt.
    War der Blinde vorher gelenkt worden, so funktionierte das nachher nicht mehr. Da der Mann nicht ansprechbar war, nahm der Hüne an, es gebe im Kopf des Blinden eine Gedächtnisblockade, und er ging sofort daran, sie zu durchbrechen.
    Er setzte sich hinter den Fremden und massierte seine Schläfen.
    Es knisterte an seinen Fingerspitzen. Ein Zeichen dafür, daß magische Ströme austraten und in den Kopf des Menschen eindrangen.
    Es kam bereits nach kurzer Zeit zum Zusammenbruch der Blockade und zu einer schwarzen Entladung, unter der sich der Blinde stöhnend aufbäumte, von krampfartigen Zuckungen befallen wurde und schließlich ächzend zusammensackte.
    Nun war auch der winzige Rest des Bösen aus ihm entwichen.
    Sein Geist erwachte. Er konnte erstmals wieder selbst denken, ohne manipuliert zu werden.
    Aber er konnte nicht sehen. Seine Reaktion darauf ließ Mr. Silver unschwer erkennen, daß der Mann noch nicht lange blind war. Der Mann weinte. Er legte die Finger auf die geschlossenen Augen und wurde mit dem furchtbaren Schicksalsschlag nicht fertig.
    Als ihm Mr. Silver die Hand auf die Schulter legte, erstarrte der Blinde. »Sie brauchen keine Angst zu haben«, sagte der Ex-Dämon.
    »Ich bin ein Freund.«
    Der Mann sagte kein Wort. Er ließ die Hände sinken und tastete seine Umgebung ab. Mr. Silver erklärte ihm, daß er in einem Wagen saß.
    »Verstehen Sie, was ich sage?« fragte der Hüne.
    Der Blinde nickte.
    »Können Sie sprechen?« fragte der Ex-Dämon.
    »Ja«, kam es gepreßt über die Lippen des Blinden.
    Mr. Silver fragte ihn nach seinem Namen.
    »Henry Clarke«, sagte der Mann. »Ich bin… ich war Schauspieler. Ohne mein Augenlicht kann ich nicht mehr spielen … O mein Gott.«
    »Haben Sie es erst heute verloren?«
    »Ja«, sagte Clarke.
    »Durch wen? Erzählen Sie mir, was passiert ist, Mr. Clarke. Vielleicht kann ich Ihnen helfen.«
    Der Schauspieler schüttelte verzweifelt den Kopf. »Ich bin blind. Mir kann keiner mehr helfen.« Stockend erzählte er von Errol Lindsays Mitternachtsparty, die so vielversprechend begonnen hatte. Aber dann war über die sechs Menschen das Grauen hereingebrochen.
    Als Clarke das schöne Mädchen erwähnte, das ihnen ihr Augenlicht geraubt hatte, horchte Mr. Silver auf. Er bat den Mann, die Schöne genauer zu beschreiben, aber das konnte Henry Clarke nicht.
    »Kennen Sie ihren Namen?« fragte Mr. Silver aufgeregt.
    »Nein«, sagte Clarke.
    »Erzählen Sie weiter«, forderte Mr. Silver den Mann auf. Er erfuhr, welche Befehle das Mädchen den Blinden erteilte. Tony Ballard sollten sie überwältigen und in Errol Lindsays Haus bringen.
    »Ist das geschehen?« fragte Mr. Silver gespannt.
    Clarke berichtete, daß es ihnen nicht auf Anhieb gelang, Tony Ballard in ihre Gewalt zu bringen. Der Dämonenjäger konnte fliehen. Er versteckte sich in einer Gärtnerei. Dort suchten ihn die Blinden.
    »Ich erhielt einen Schlag in den Nacken und brach zusammen«, sagte Henry Clarke abschließend. »Mehr weiß ich nicht. Ich kam erst hier wieder zu mir.«
    »Den Schlag erhielten Sie von Tony Ballard«, sagte Mr. Silver. »Er löste damit die Verbindung zwischen Ihnen und diesem Mädchen.«
    »Sie ist eine Teufelin«, sagte Clarke voller Verbitterung und Haß.
    »Was sie uns angetan hat…«
    »Vielleicht kann ich sie zwingen, den Zauber rückgängig zu machen«, sagte der Ex-Dämon.
    »Sie? Dieses Mädchen würde mit Ihnen ebenso verfahren wie mit uns.«
    »Das bezweifle ich«, sagte Mr. Silver hart und erklärte dem Blinden mit wenigen Worten, wer er war. Da er damit rechnete, daß Tony Ballard es nicht

Weitere Kostenlose Bücher