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022 - Jagt die Satansbrut

022 - Jagt die Satansbrut

Titel: 022 - Jagt die Satansbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Villanovanus. Der Tod ist Euch sicher. Überlegt es Euch gut!«
    Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Nur eines stand für mich fest: Ich würde auf keinen Fall verraten, wo ich den Drudenfuß versteckt hatte.
    »Nun?« fragte Campillo. »Wie habt Ihr Euch entschieden?«
    »Ich verrate nicht, wo der Drudenfuß ist«, zischte ich.
    Campillo hob die Schultern. »Tabera«, sagte er kalt, »ich akzeptiere Eure Entscheidung. Aber Ihr werdet sie bald bereuen. Sehr bald. Und letztlich werdet Ihr doch verraten, wo der Drudenfuß liegt. Die Folterwerkzeuge bringen auch den hartnäckigsten Schweiger zum Sprechen. Schafft ihn hinaus!«
    Starke Hände hoben mich hoch. Ich wurde feuchte Gänge entlanggetragen. Modergeruch hing in der Luft. Dann blendete mich grelles Sonnenlicht, und ich schloß meine Augen. Ich wurde auf einen Wagen geworfen und festgebunden.
    »Ihr werdet nach Toledo gebracht«, sagte Campillo gleichgültig, »und vor das Inquisitionsgericht gestellt. Ich wünsche Euch angenehme Tage in den finsteren Kerkern des Heiligen Hauses. Ratten, Unrat und unglaubliche Torturen erwarten Euch. Und den Abschluß bildet der Scheiterhaufen. Ich wünsche einen vergnüglichen Tod!«
    »Geht zum Teufel!« schrie ich. Ich sah noch lange sein hageres, grinsendes Gesicht vor mir, als der Karren das Schloß verließ.
    Ich hatte entsetzlichen Durst und Hunger und schloß die geschwollenen Lippen und das Auge. Der Karren rumpelte über die Straße; jeder Stoß verursachte mir Schmerzen. Ich hustete und brach Blut; dann schwanden mir wieder die Sinne.

    Die Sonne stand hoch am Himmel, als ich wieder erwachte.
    »Wasser!« krächzte ich.
    Doch die beiden bewaffneten Reiter, die neben dem Wagen ritten, achteten nicht auf meine Worte.
    Ich dachte an Alfonso de Villar und hoffte, daß er sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht hatte. Dann verwirrten sich meine Gedanken. Mein Kopf drohte zu zerspringen, und nach einiger Zeit nahm ich die Umgebung nicht mehr wahr. Ich lallte sinnlos vor mich hin.
    Als wir Toledo erreichten, wachte ich für einige Zeit aus meiner Lethargie auf. Ich hörte das Kreischen der Räder, Stimmengewirr, das Klappern von Hufen und hob den Kopf. Neben dem Wagen liefen einige sensationslüsterne Kerle. Ihre Gesichter waren für mich schemenhafte braune Flecke. Nur undeutlich bekam ich mit, daß der Karren hielt und ich heruntergestoßen wurde. Ich wurde durch modrige Gewölbe geschleppt, die völlig fensterlos waren. Gänge und Treppen wechselten sich ab. Mein Kopf schlug gegen Mauern.
    Man brachte mich in einen winzigen Raum und schleuderte mich auf eine Lagerstatt. Der Boden war mit Heu bedeckt. In einer Ecke stand ein Kübel, der voll Unrat war. Der Geruch des faulenden Strohs vermischte sich mit dem Gestank des Kots und Urins. Ich übergab mich. Meine Fesseln wurden gelöst, und ich fiel in einen unruhigen Schlaf.
    Ich konnte nicht lange schlafen. Zwei dunkel gekleidete Folterknechte rissen mich hoch und stießen mich einen langen Gang entlang.
    Immer wieder brach ich zusammen, doch mit Fußtritten und Faustschlägen trieben sie mich weiter.
    Ich torkelte in ein hohes Gewölbe. Hinter einem Tisch saß ein Inquisitor mit seinen Gehilfen. Ich erkannte ihn. Es war Usero Abellan, der wegen seiner Grausamkeit gefürchtet war.
    »Name?« fragte er und beugte sich vor. Sein aufgedunsenes Gesicht mit den tiefliegenden Schweinsäuglein blickte mich zufrieden an.
    Ich krächzte.
    Abellan hob eine Hand, und einer der Folterknechte ließ die Peitsche auf meinen Rücken klatschen. Die Wucht des Schlages war so groß, daß ich in die Knie ging. Ich krächzte wieder und wurde abermals geschlagen.
    »Juan … Garcia … de Tabera«, würgte ich endlich hervor.
    »Ihr habt versucht, drei unschuldige Kinder zu töten«, sagte Abellan. »Weiter wird Euch vorgeworfen, daß Ihr einen Pakt mit dem Teufel abgeschlossen habt. Ihr seid ein Mitglied der Teufelsanbeter und in Eurem Besitz wurden heidnische Amulette gefunden. Gesteht Ihr Eure Untaten?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Auf einen Wink des Inquisitors packten mich die Folterknechte und rissen mir die Kleider herunter. Jede Gegenwehr war zwecklos. Sie scherten meinen Kopf kahl, dann kam mein Körper an die Reihe: überall wurden mir die Haare abrasiert. Anschließend wurde ich auf eine Holzpritsche geschleudert, und Abellan kam mit einer spitzen Nadel auf mich zu. Er suchte meinen Körper nach Leberflecken ab. Als er einige entdeckt hatte, beugte er sich vor. Die Nadel war in

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