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022 - Jagt die Satansbrut

022 - Jagt die Satansbrut

Titel: 022 - Jagt die Satansbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Breitschwert und zwei Dolche um. Alfonso öffnete einen Sack, und ich rieb mir Gesicht und Hände mit Ruß ein.
    »Rafael und Joe werden dich begleiten. Ich warte hier auf euch. Rafael kennt den Weg.«
    »Wie gelangen wir ins Schloß?« fragte ich.
    »Ihr müßt über die Mauer klettern. Ich weiß nicht, in welchem Trakt des Schlosses die Drillinge untergebracht sind, aber sie werden gut bewacht. Ihr müßt vorsichtig sein.«
    »Wieviel Leute befinden sich im Schloß?«
    »Das kann ich dir leider nicht sagen, Juan.«
    Ich brummte unwillig. Je länger ich nachdachte, um so wahnwitziger kam mir unser Vorhaben vor. Ich sollte mit zwei Männern in das Schloß eindringen und Drillinge töten und hatte keinerlei Ahnung, welche Gefahren mich erwarten würden.
    »Ich kann verstehen, daß du Bedenken hegst, Juan, aber wir müssen rasch handeln. Angeblich sollen die Drillinge in wenigen Tagen nach Frankreich gebracht werden. Dann ist es für uns fast unmöglich zu erfahren, wo sie sich aufhalten.«
    Ich nickte. Alfonso reichte mir das Säckchen, in dem sich die Sargsplitter befanden. Rafael Aura und Jose Clemente schwangen sich auf die Pferde. Ich folgte ihrem Beispiel, sprang auf den schwarzen Hengst, beugte mich herab und drückte Alfonsos Hand. Dann klopfte ich dem Hengst auf den Hals und dirigierte ihn mit sanftem Schenkeldruck zwischen den Bäumen hindurch.
    Es war eine klare Nacht. Der Mond stand hoch am Himmel, und wir kamen rasch vorwärts. Wir kamen an einigen dunklen Häusern vorbei. Hunde kläfften in der Ferne, und irgendwo schrie ein Nachtvogel. Plötzlich hob Rafael Aura die rechte Hand, und wir zügelten die Pferde, deren Flanken schweißbedeckt waren. Rafael wies nach rechts. Auf einem Hügel erblickte ich die Umrisse des Schlosses. Es war ein eindrucksvoller Bau. Hohe Wehrmauern, durch Flankentürme verstärkt, wuchsen in den nachtblauen Himmel. Ich hatte das Schloß einmal bei Tageslicht gesehen, und es hatte mich sehr beeindruckt. Wir ritten langsam weiter. In fünfhundert Meter Entfernung vom Schloß hielten wir die Pferde an und sprangen ab. Wir banden sie zwischen den Ginstersträuchern fest und schlichen über eine mondbeschienene Wiese zum Schloß. Ich ließ es nicht aus den Augen. Zwischen den behelmten Zinnen ließ sich jedoch niemand blicken.
    Es dauerte ziemlich lange, bis wir es endlich erreicht hatten. Ich wickelte mir Tücher um die Hand, und die anderen folgten meinem Beispiel. Rafael löste von seinem Gürtel eine lange Schnur, an deren Ende ein ankerartiger Haken befestigt war.
    Einige Minuten blieben wir lauschend stehen, doch kein Geräusch störte die nächtliche Stille. Rafael trat einige Schritte zurück, dann flog der Haken durch die Luft. Der Wurf war zu kurz gewesen. Der Haken flog zu Boden. Rafael wartete kurze Zeit, dann versuchte er es nochmals. Gebannt sah ich dem Haken nach, der über die Mauer flog. Rafael bewegte die Leine, und der Haken fiel zwischen zwei Zinnen. Er hatte sich verfangen.
    Ich zog einen Dolch aus der Scheide, steckte den Griff zwischen die Zähne, packte die Leine, stemmte die Beine gegen die Mauer und hangelte mich mit beiden Händen hoch. Ich schwitzte vor Anstrengung, und meine Muskeln fingen zu schmerzen an. Endlich hatte ich die Zinnen erreicht. Ich sprang in den Wehrgang und blieb stehen.
    Noch immer rührte sich nichts. Rafael und Jose trafen nacheinander ein. Wir ließen das Seil hängen; möglicherweise war es unser einziger Fluchtweg.
    Ich blickte in den inneren Burghof. Links vor der Burgkapelle lag eine Zisterne, daneben der Palast, an den sich das Zeughaus mit der Rüstkammer anschloß. Ich studierte die mächtigen Wehrtürme und langgestreckten Wohngebäude und versuchte zu erraten, in welchem der Trakte sich die Dämonen-Drillinge wohl befanden.
    Es wunderte mich, daß keinerlei Wachen zu sehen waren. Hoffentlich war Alfonsos Information nicht falsch gewesen. Doch ich hatte es mit unheimlichen Mächten zu tun, die über Abwehrmaßnahmen verfügten, von denen sich ein normaler Sterblicher keine Vorstellung machte. Möglicherweise war unser Eindringen schon lange bemerkt worden.
    Ich wandte mich nach rechts. Nach wenigen Schritten entdeckte ich eine breite Stiege, die in den Schloßhof führte. Ich ging die Treppe hinunter und blieb im Hof stehen. Die linke Seite lag im Schatten. Wir umschritten einen der Wehrtürme und wandten uns dem Palast zu, in dem ich die Drillinge vermutete. Stufen führten zu einer hohen, kunstvoll verzierten

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