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022 - Jagt die Satansbrut

022 - Jagt die Satansbrut

Titel: 022 - Jagt die Satansbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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seiner hohlen Hand verborgen.
    Ich kannte die Tricks der Inquisitoren. Er drehte die Nadel in der Hand herum und drückte mit dem stumpfen Ende gegen einen meiner Flecke. Es galt als weit verbreitet, daß jemand, der mit dem Teufel im Bunde stand, unempfindlich gegen Nadelstiche war.
    Ich spürte nur einen sanften Druck der Nadel, doch ich schrie wild auf. Abellans Gesicht verzerrte sich vor Überraschung. Er stach wieder zu, und ich brüllte weiter. Schließlich ließ er unwillig von mir ab.
    Die Folterknechte hoben mich hoch und trieben mich in meine Zelle zurück. Ich ahnte, welche Grausamkeiten mich noch erwarten würden.

    Gegenwart
     
    Es dauerte einige Zeit, bis Dorian Hunter bewußt wurde, daß er sich wieder in der Gegenwart befand. Phillip warf die Buchstaben durcheinander und krabbelte wie ein kleines Kind über den Boden; dabei stieß er zufriedene Laute aus.
    Der Dämonenkiller griff sich an die Schläfen. Sein Kopf dröhnte. Jetzt wußte er, welche Rolle Vidal Campillo in der Vergangenheit gespielt hatte. Er war der Erzieher der Dämonen-Drillinge gewesen.
    Dorians Hände griffen unsicher nach den Zigaretten. Coco sah ihn aufmerksam an.
    »Du warst wieder in Trance«, sagte sie.
    »Wie lange?«
    »Vielleicht eine Stunde. Ist deine Erinnerung zurückgekehrt?«
    Dorian nickte. Er erzählte Coco alles, woran er sich hatte erinnern können.
    »Und was geschah weiter?«
    Er hob die Schultern. »Ich weiß nur, daß es mir nicht gelungen ist, die Dämonen-Drillinge zu töten.«
    Coco stand langsam auf. »Wenn sie schon als Kleinkinder so mächtig gewesen sind, wie stark sind sie dann erst heute?« Sie blinzelte ihn an. »Weshalb hat man von den Drillingen bis heute nichts gehört? Olivaro behauptet, daß sie noch am Leben sind. Wo verstecken sie sich? Weshalb haben sie in den vergangenen Jahrhunderten nicht auf sich aufmerksam gemacht?«
    »Du stellst Fragen, auf die ich keine Antwort weiß«, sagte Dorian ungehalten und stand ebenfalls auf. »Wir fliegen morgen los. Helnwein hat angerufen. Er behauptet, daß Rosqvana den Drudenfuß verkaufen will.«
    Coco warf die Lippen auf, dann schüttelte sie den Kopf. »Ich rieche förmlich Unheil. Ich glaube nicht, daß Rosqvana sich so einfach von dem Drudenfuß trennen wird. Wir müssen vorsichtig sein.«
    »Das sind wir immer«, sagte Dorian und verließ mit Coco Phillips Zimmer. »Ich wüßte nur gern, wie die Geschichte in der Vergangenheit weitergegangen ist. Es würde mich brennend interessieren, wie der Drudenfuß in Rosqvanas Hände gelangen konnte.«
    »Vielleicht hat irgend jemand das Geheimnis des Drudenfußes ergründet und auf diese Weise die Dämonen-Drillinge im Zaum gehalten.«
    »Das wäre eine plausible Theorie.«
    Dorians Kopfschmerzen waren verschwunden. Er trat in sein Zimmer, und Coco folgte ihm. Er fühlte sich noch immer ungewöhnlich stark von ihr angezogen. Er hatte in den letzten Monaten Verhältnisse mit anderen Frauen gehabt, die aber alle nur kurz und oberflächlich gewesen waren. Bei Coco war es anders; sie hatte eine intensive Beziehung mit einem Iren namens Sheldon Bloom gehabt, der vor kurzem durch einen Dämon sein Leben verloren hatte. Coco hatte seinen Tod noch immer nicht überwunden, auch wenn sie es sich kaum anmerken ließ.
    Dorian hätte Coco gern aus eigener Kraft zurückgewonnen. Aber Sheldons Tod hatte alles nur noch schlimmer gemacht. Zwischen ihnen klaffte ein Graben, und seine dumme Bemerkung nachmittags hatte ihr Verhältnis noch gespannter werden lassen.
    »Weshalb siehst du mich so an?« fragte sie.
    »Mir tut leid, was ich heute zu dir …«
    »Lassen wir das lieber«, sagte sie kühl. »Ich habe keinerlei Lust, mit dir zu streiten.«
    »Wir müssen endlich klare Fronten schaffen«, sagte er heftig und griff nach ihr.
    Sie wich seinem Griff aus und sagte eisig: »Ich glaube, die sind schon aufgerichtet.« Sie drehte sich um und ging aus dem Zimmer.
    Die Tür fiel ins Schloß, und Dorian ballte wütend die Fäuste. Verdammt noch mal! dachte er. Das ist vielleicht ein miserabler Tag. Wütend lief er im Zimmer auf und ab.

    Die Stimmung zwischen Dorian und Coco hatte sich um nichts gebessert, als das Flugzeug in Zürich landete. Mit einem Taxi fuhren sie in die Gerechtigkeitsstraße. Dorian hob einen größeren Geldbetrag ab, während Coco in einem Restaurant auf ihn wartete. Dorian hatte miserabel geschlafen. Zu viele Gedanken hatten ihn beschäftigt. Er hatte schließlich eine Schlaftablette geschluckt und fühlte

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