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022 - Jagt die Satansbrut

022 - Jagt die Satansbrut

Titel: 022 - Jagt die Satansbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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seinen Kopf nach hinten. Ich hörte das Krachen der splitternden Knochen. Sein Kopf war um hundertachtzig Grad gedreht worden. Dann wurde er zum Fenster gezogen. Der Vorhang glitt zur Seite, und Rafael flog aus dem Fenster.
    Es kostete mich übermenschliche Anstrengung, den Kopf herumzuwenden. Die Drillinge hatten sich in ihren Wiegen aufgesetzt. Sie reichten sich gegenseitig die Hände und starrten Jose und mich an. Ich versuchte, ihren glühenden Blicken auszuweichen, was mir nach einiger Zeit auch gelang.
    Da hörte ich Jose schreien. Ich stemmte mich gegen die unglaubliche Kraft, die meinen Körper zum Fenster treiben wollte, und krachte rücklings auf den Boden, ließ dabei das Amulett aber nicht los.
    Und dann sah ich Jose. Er kniete vor den Wiegen. In beiden Händen hielt er Dolche, die er sich abwechselnd in den Körper rammte. Er blutete aus unzähligen Wunden. Jose zerfleischte sich selbst. Plötzlich richtete er sich auf und schlitzte sich die Kehle durch. Er hatte die Halsschlagader erwischt, und das Blut schoß in einem breiten Strahl hervor.
    Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen, als einer der Säuglinge den Kopf vorstreckte. Der Blutstrahl schoß genau in den weitgeöffneten Mund des Säuglings. Nach einigen Sekunden drehte die unsichtbare Macht Joses Körper etwas zur Seite, und der zweite Säugling riß den Mund auf.
    Ich kam hoch, schloß langsam die Augen und spürte förmlich die Kraft des Drudenfußes. Er war tatsächlich über viele Meilen wirksam. Immer mehr bekam ich Kontrolle über meinen Körper. Ich tastete mit geschlossenen Augen über den Teppich und fand den Sargspan. Dann fühlte ich eine Wiege.
    Ich setzte mich auf, streckte die linke Hand aus und betastete den warmen Körper eines der Kinder. Der Sargspan ritzte die Haut des Kleinkindes. Ich spürte das Klopfen des Herzens und wollte zustoßen.
    »Halt!« hörte ich hinter mir eine harte Stimme.
    Eine geballte Faust traf mich im Nacken. Finger umklammerten meinen Arm und rissen ihn zurück. Füße traten gegen meinen Körper. Ich fiel auf den Bauch. Brutale Hände rissen mich wieder hoch. Schläge bearbeiteten mein Gesicht. Mein Nasenbein zersplitterte. Eine Faust traf meinen Mund und schlug mir die Vorderzähne aus. Ein Fußtritt genau zwischen die Beine ließ mich nach Luft japsen. Kreise drehten sich vor meinen Augen; dann brach ich ohnmächtig zusammen.

    Als ich erwachte, stieß ich einen Schmerzensschrei aus. Mein Körper war eine einzige Wunde. Das rechte Auge konnte ich nicht öffnen. Ich schlug das linke Auge auf; es tränte, und es dauerte einige Sekunden, bis ich meine Umgebung wahrnehmen konnte. Anfangs sah ich alles wie durch einen Schleier. Ich blinzelte und starrte in eine Fackel. Unter unsäglichen Schmerzen wandte ich den Kopf herum. Neben mir standen zwei dunkelgekleidete Gestalten. Ich wollte mich bewegen, doch es war mir nicht möglich. Hände und Füße waren mir mit Eisenketten auf den Rücken gebunden. Neben der Fackel stand ein Mann. Es dauerte einige Zeit, bis ich ihn erkannte.
    »Vidal Campillo!« Meine Stimme zischte seltsam. Ich fuhr mit der Zunge über die aufgesprungenen Lippen und tastete über die Zahnlücken. Alle meine Vorderzähne waren ausgeschlagen.
    »Ganz recht, mein lieber Tabera«, sagte Campillo höhnisch.
    Er kam einen Schritt näher. Ich sah, daß er einen schwarzen Umhang trug, der das unnatürliche Weiß seiner Haut noch betonte. Die Hände hatte er in den Ärmeln des Umhanges versteckt. Er lachte. Noch nie zuvor hatte ich so ein grausames Lachen gehört.
    »Ihr wolltet die Drillinge töten«, höhnte er, »doch Euer Eindringen war bemerkt worden. Was seid Ihr doch für ein Narr! Ich brauchte nicht einmal einzugreifen. Die Drillinge können sich selbst schützen. Sie sind mächtig, und sie werden noch mächtiger werden. Einmal werden sie die Herrscher der Welt sein. Und alle werden vor ihnen zittern. Ich werde darüber wachen, daß ihnen nichts geschieht.« Campillo kam noch näher. »Nun zu Euch, Tabera. Ihr habt zwei Möglichkeiten: Leben oder Tod. Ich biete Euch das Leben. Ihr braucht nur zu sagen, wo Ihr den goldenen Drudenfuß versteckt habt, dann lasse ich Euch frei.«
    »Nie!« keuchte ich. »Nie werdet Ihr erfahren, wo ich ihn verborgen habe.«
    Campillo sah mich schweigend an. »Die zweite Möglichkeit ist der Tod. Ich übergebe Euch der Inquisition. Es gibt genügend Zeugen dafür, daß Ihr drei unschuldige Kinder töten wolltet. Außerdem wart Ihr ein Schüler von

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