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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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du mich mitnimmst? Gewiss weißt du, dass mein Gemahl und sein Vater sich gegen dich stellen werden. Ja, und Rufus und Courteheuse und die Heilige Mutter Kirche werden das auch tun. Du kannst nicht gewinnen."
    „Dann sollen sie alle zu mir kommen. Belesme können sie nicht einnehmen."
    „Ich gehöre dir nicht."
    „Ich habe dich seit Nantes gewollt." Geistesabwesend starrte Robert über das Feuer hinweg zu der Stelle, wo seine Männer aßen. „Ja, falls die Kirche darauf besteht, dass du dem Bastard gehörst, werde ich dich zur Witwe machen."
    Das Essen, das sie zu sich genommen hatte, stieg ihr hoch, und sie würgte. Sie kämpfte gegen den Drang an, sich erbrechen zu müssen, doch vergeblich. Schnell sprang sie auf die Füße und rannte zu einem in der Nähe stehenden Baum, an den sie sich lehnte und übergab. Belesme schrie Piers zu, er solle sich um sie kümmern, und der Junge rannte mit einem feuchten Tuch herbei.
    „Nein, es ist vorbei", brachte sie heraus, als er ihr die Stirn abzuwischen begann. „Ich bin jetzt wieder in Ordnung."
    Wütend trat Belesme nach dem Feuer. Sein schwerer Stiefel brachte die Asche zum Stieben und schleuderte einen roten Funkenregen in die Nachtluft. Ihn ärgerte die Vorstellung, dass der Gedanke an ihn Eleanor Übelkeit erzeugt habe. „Bring sie auf ihr Lager und achte darauf, dass sie es warm hat", befahl er barsch.
    Der Junge nickte und half ihr zum Zelt. Er schob sie zu einer Schlafdecke und holte einen weiteren Pelz, um sie zuzudecken. Dankbar rollte sie sich in die dicken Pelze und schloss die Augen.
    Als sie erwachte, war das Zelt von den Geräuschen der Schlafenden erfüllt. Die Kälte, die sie geplagt hatte, war verschwunden, und ihr war warm. Sie lag zwischen zwei Männern, von denen sie annahm, es seien Belesme und Piers. Roberts Arm lag quer über ihr, eine weitere Decke über sie beide haltend, und sein Atem streifte eigenartig weich ihren Kopf.
    „Heilige Mutter Gottes", flüsterte sie in die Dunkelheit. „Hilf mir!"

19. KAPITEL
    Der graue Morgendunst hüllte auch am Vormittag noch alles in einen kühlen, feuchten Schleier. Unbehaglich verlagerte Eleanor das Gewicht im Sattel nach vorn und versuchte, sich das Gefühl der Steifheit zu erleichtern. Belesmes Arm hielt sie so fest, dass sie die Scharniere seiner Rüstung durch den dicken grünen Mantel spürte.
    Verstohlen warf sie einen Blick nach oben, konnte jedoch nur wenig von seinem Gesicht erkennen, da es größtenteils durch das Nasal des Helms verdeckt war.
    Sie lehnte sich zurück und kämpfte gegen eine neue Welle der Übelkeit an, doch das Frühstück wollte ihr nicht im Magen bleiben. Sie hatte kaum die Zeit, zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervorzustoßen: „Sieur, mir ist unwohl."
    Er stieß eine Reihe von Flüchen aus und hielt mit einem Ruck das Pferd an. „Piers!"
    brüllte er. „Halt an und kümmere dich um die Herrin!" Er drückte ihren Kopf an der Schulter des Pferdes vorbei, als sie sich erbrach.
    Ein kräftiger Bursche saß ab, rannte herbei und zog sie vom Pferd, nachdem Belesme sie hastig über den Sattelknauf gehoben hatte. Dann saß auch er ab. Piers fing sie auf und half ihr, sich auf den Füßen zu halten, doch ihre Beine waren vom Reiten schwach, und sie torkelte. Mit einem Arm umfing Belesme ihre Taille und drückte ihren Kopf herunter. „Versuch, meinen Mantel nicht schmutzig zu machen", befahl er brüsk. „Piers!"
    „Ja, Sieur!" Piers ließ sich neben ihr auf die Knie fallen und hielt ihre Zöpfe aus dem Weg, während sie sich übergab. „Jesus, du bist krank", murmelte er halblaut. „Hier, lass mich dir helfen."
    Nachdem sie schließlich aufgehört hatte, sich zu erbrechen, zog Belesme sie weg und zwang sie, sich in das feuchte Gras zu setzen. Piers fing an, ihr das Gesicht abzuwaschen.
    „Nein, es geht mir besser", protestierte sie schwach, als Belesme sie nötigen wollte, sich hinzulegen. „Es ist vorbei."
    „Bist du sicher? Ich möchte nicht, dass das noch einmal passiert, solange wir unterwegs sind." Seine Augen verengten sich, derweil er Eleanors feuchtes Gesicht betrachtete. „Du verträgst das Reiten nicht gut."
    „Nein."
    „ Nun, es ist nicht mehr sehr weit bis Burg Belesme ", sagte er aufmunternd, während er Eleanor hochzog. „Wäre der Dunst nicht, könntest du es von hier aus sehen." Er stützte sie mit einem Arm und begleitete sie langsam zum Pferd zurück.
    Seine Männer waren über die ihr bekundete Freundlichkeit verblüfft. Allesamt

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