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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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Burghofes erbaut worden war. Offensichtlich war Walters Frau sehr stolz auf den Reichtum des Gatten.
    Eleanor lehnte den Kopf zurück und dachte daran, wie sehr ihr Leben sich verändert hatte, seit Robert de Belesme zu ihr nach Fontainebleau gekommen war, und sie dachte an Fuld Nevers, an Rouen, an Henry und an Roger. Du lieber Himmel, was für ein Durcheinander andere Leute aus ihrem Leben gemacht hatten. Sie reckte den Hals, gähnte und fragte sich, was ihr noch alles passieren mochte, ehe die ganze Geschichte beendet war.
    Fast eine Stunde später klopfte Roger sacht an die Tür, doch Eleanor hörte ihn nicht, weil sie eingeschlafen war. Er klopfte noch einmal an, erhielt jedoch wieder keine Antwort. Schließlich hob er den eisernen Handgriff hoch und zog daran. Nachdem die schwere Tür aufgeschwungen war, glaubte er zunächst, niemand sei in der Kammer. Er ließ den Blick über das mit Seidenvorhängen versehene Bett, die geflochtenen Fußmatten, die mit Kissen belegten Bänke, den Tisch und den Badezuber, der in eine Ecke gezerrt worden war, wandern. Nun erst entdeckte er Eleanor.
    Widerstrebend beugte er sich über sie und schüttelte sie sacht, doch sie stöhnte nur und regte sich leicht. Er schluckte heftig, um das schreckliche Sehnen zu bekämpfen, das ihn überkam und sein Herz schneller schlagen ließ.
    Wieder schüttelte er sie, diesmal nachdrücklicher, und sah sie unwillig die Augen aufschlagen. „Mach schon, Lea, du hast schon viel zu lange im Wasser gelegen, so dass du faltig wie ein altes Weib geworden bist. Steh auf", drängte er sie.
    Sie gähnte und murmelte schläfrig: „Lass mich in Ruhe. Ich bin zu müde."
    „Nein, im Bett schläfst du besser. Hier ..." Er beugte sich vor, griff Eleanor unter die Schultern und zog sie auf die Füße. Wasser floss an ihr herunter und benetzte ihm die Tunika. „Du lieber Himmel, Lea, aber ein betrunkener Soldat würde mich mehr unterstützen, als du das tust. Mach schon! Steig über den Rand des Zubers."
    Eleanor tat, wie ihr geheißen. Sie schwankte leicht, als Roger sie in ein Leinentuch hüllte. „Heilige Mutter Gottes", murmelte sie. „Mir tun sämtliche Knochen im Leibe weh."

    „Ja, es war ein langer Ritt, Lea, aber wir sind jetzt bei Walter. Erinnerst du dich?"
    Sie gähnte und reckte sich und lehnte sich haltsuchend an Roger. „Ummmmm . . ., ich erinnere mich. Wir sind jetzt bei Walter", wiederholte sie.
    Roger getraute sich nicht, sie gründlich abzutrocknen, tupfte sie nur rasch mit dem Leinen ab und sagte: „Es ist fast Zeit zum Abendessen. Du musst dich anziehen."
    „Ich bin zu müde zum Essen. Ich kann nichts essen."
    „Ja, Liebling. Dann lass mich dich zu Bett bringen. Ich werde dir später etwas her auf bringen, wenn ich zurückkomme." Roger schob einen Arm unter Eleanors und ging mit ihr quer durch den Raum. Das Linnen fiel von ihr ab, als er sich vorbeugte und das saubere Hemd hochhob, das sie zurechtgelegt hatte. Sein Blick schweifte von ihrem flachen Bauch zu ihren Brüsten. „Heilige Jungfrau Maria, Lea, tu mir das nicht an", sagte er aufstöhnend, „denn ich kann das nicht ertragen. Oh, Gott! ..." Er zog sie an sich und genoss das Gefühl ihrer bloßen Haut, während seine Hände über ihre nackten Hüften strichen. Sie lag ihm weich und gefügig in den Armen. Einen Augenblick lang kuschelte sie sich enger an ihn und lehnte den Kopf an seine Schulter.
    „Sir Richard! LadyJoan!"
    Halblaut einen Fluch ausstoßend, schob er sie von sich und zog ihr das jetzt zerknitterte Hemd über den Kopf. „Ja", rief er zurück. „ Joan ist im Bett." Er zog ihr das Kleidungsstück ganz über den feuchten Körper, führte sie zum Bett und drängte sie durch die Vorhänge. Genau in dem Moment, da Walters Frau die Tür öffnete, sah Roger Eleanors falschen Wattebauch im Blickfeld liegen. Er machte einen Satz darauf zu und stieß ihn unter das Bett.
    „Ah, Sir Richard . . . ich bin hergekommen, um nach deiner Frau zu sehen . . .", Helene lächelte, „. . . denn Walter hat mir gesagt, ihre Zeit stehe bevor."
    „Ja, aber sie ist sehr müde und konnte nicht wach bleiben."
    „Das arme Kind", sagte Helene mitfühlend. „Walter hat mir gesagt, sie sei sehr jung.
    Ist es ihr erstes Kind?" „Ja."
    Helene de Clare näherte sich und hielt Roger ein Bündel hin, das sie auf den Armen getragen hatte. „Hier, wenn deine
    Frau aufwacht, dann gib ihr das." Neugierig nahm Roger den Stoß zusammengefalteter Tücher entgegen. „Windeln", erklärte

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