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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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Helene.
    „Unseren Dank. Das ist sehr freundlich von dir."
    Sobald sie gegangen war, wandte Roger sich wieder Eleanor zu. Sie hatte sich halb in das Federbett gedreht und den Kopf auf einen Arm gelegt. Ihre Brust hob und senkte sich regelmäßig im Schlaf.
    „Clemence!" rief Walter von der Estrade in die Richtung, wo Roger saß. „Du warst in der Bretagne, nicht wahr? Ja. Komm in mein Gemach und erzähle mir, wie es Graf Alain ergeht."
    „Ja, Sieur", brachte Roger respektvoll heraus. Er war ebenfalls müde, hatte jedoch nichts dagegen, noch etwas aufzubleiben und noch mehr Wein zu trinken, bevor er sein Bett aufsuchte, das er, da sie als Ehepaar galten, mit Eleanor teilen musste.
    Einige Stunden, die er zechend mit Walter verbrachte, mochten vielleicht die Anspannung mindern, die er bei dem Gedanken daran empfand.
    Eigenartig, wie die Enthüllung seiner wahren Herkunft und sein Verlangen nach Eleanor die Dinge zwischen ihnen verändert hatten. Er ahnte ihren Gefühlsaufruhr, während er sie beobachtete, und er wusste, ein Teil von ihr bedauerte den Verlust eines Bruders, derweil ein anderer Teil von ihr an ihm als Mann interessiert war. Es würde Zeit brauchen, aber jetzt war er zuversichtlich, dass er Eleanor für sich gewinnen konnte, falls er Geduld hatte. Er hatte versprochen, wieder so zu sein, wie sie immer zueinander gestanden hatten, doch sie beide wussten, dass es ein falsches Versprechen gewesen war. Er hatte ihren Körper gesehen, ihre Reaktion auf ihn gespürt, und er wusste, dass sie fähig war, ihn mit einer Leidenschaft zu lieben, die seiner entsprach. Sie würde die Seine sein, wenn er nur noch einige wenige Wochen wartete.
    „Richard." Er spürte Walters Hand auf der Schulter und merkte, dass er seinem Gastgeber keine Aufmerksamkeit gezollt hatte. Er nickte, stand auf und folgte ihm in dessen Gemach.
    „Alles ist so getan worden, wie du es haben wolltest", sagte Walter zu ihm, nachdem die Tür geschlossen worden war. »Helene hat Courteheuse gebeten, mich vor einer finanziellen
    Katastrophe zu bewahren. Ich habe um die Erlaubnis nachgesucht, dass meine Segler meinen eigenen Hafen verlassen dürfen, und auch an Henry geschrieben.
    Jetzt können wir nur noch warten." Walter nahm Platz und bedeutete Roger, sich zu ihm zu setzen, während er Wein aus Aquitanien in zwei Becher goss. „Meine Cousine . . . wie ergeht es ihr?"
    „Sie ist müde, aber ich denke, es ergeht ihr gut genug."
    „Hast du daran gedacht, was du mit ihr machen wirst, sobald du in England bist? Es wäre besser, sie nach Fontainebleau zurückzubringen."
    „Dort hat sie sich elend gefühlt, Walter. Das würde ich ihr nicht wieder antun."
    „Aber was passiert in England? Willst du bis an das Ende deines Lebens an deine Schwester gebunden sein? Belesme wird dich verfolgen, und das weißt du ganz genau."
    „Es ist meine Absicht, einen Gatten für sie zu finden."
    Skeptisch zog Walter eine Braue hoch. „An Rufus' Hof? Ohne Gilberts Segen? Nein, wer soll meine Cousine nehmen, da bekannt ist, dass Belesme sie haben will?" Er beugte sich vor und starrte Roger an. „Du kannst es mir sagen. Will Prinz Henry sie immer noch heiraten?"
    „Vielleicht möchte er das noch tun."
    „Du lieber Himmel!" flüsterte Walter. „Sie wäre eines Tages Königin von England."
    „Nein, ich denke, er wird schließlich merken, dass die Risiken zu groß sind. Er würde sich gegen Belesme stellen müssen, um Eleanor zu bekommen, und sie kann ihm jetzt nichts einbringen. Außerdem mag er sie wirklich. Er weiß, dass sie nicht glücklich sein kann, wenn sie von seinen Bastarden umgeben ist. Beständigkeit ist nicht seine größte Stärke, Walter."
    „Ich weiß. Man sagt, diesmal hätte er FitzAlans Tochter geschwängert."
    „Das habe ich gehört."
    „Wir schweifen ab", sagte Walter, während er wieder Wein in die Becher goss. „Die Frage ist, was mit meiner Cousine geschehen wird?"
    „Sie wird heiraten."
    „Aber wen?" fragte Walter beharrlich. „Einen von Rufus' Höflingen? Die meisten schwänzeln doch um ihn herum."
    „Ich denke daran, Eleanor nach Harlowe zu bringen."
    „De Briones Veste? Zu welchem Zweck, Roger?" Walter richtete den leicht benebelten Blick auf ihn. „Du warst nie sehr viel außerhalb der Normandie, nicht wahr? Ich wusste nicht, dass du den Mann kennst."
    „Ich war schon einmal in England, aber nur mit Heniy in London."
    „Harlowe ist alt, viel zu alt, um sich überhaupt eine so junge Frau zu nehmen."
    „Kennst du

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