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0220 - Die Stunde der Ghouls

0220 - Die Stunde der Ghouls

Titel: 0220 - Die Stunde der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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möchtest, habe ich nichts dagegen. Laufen ist nämlich…«
    »… gesundheitsschädlich!« vollendete Zamorra den Spruch, den Carsten Möbius so gerne im Munde führte.
    »Richtig!« freute sich der langhaarige Junge und grinste breit. »Gott gab mir die Füße zum Gasgeben und Bremsen. Überhaupt…«
    Seine Rede wurde durch einen markerschütternden Schrei unterbrochen.
    Den Todesschrei des Adolf Mäusezahl!
    Der Parapsychologe und sein Freund zuckten zusammen, als hätte, sie ein glühendes Eisen berührt. Zamorras Hand griff zum Amulett.
    Die Silberscheibe begann, sich leicht zu eiwärmen.
    »Ich habe es geahnt!« knurrte er, »Sie sind da. Jetzt wird es ernst.«
    »Der Schrei kam von dort!« wies Carsten Möbius die Richtung. In seiner rechten Hand schimmerte blauschwarz sein Revolver. Kurz ließ er die Trommel rotieren. Die Waffe war in Ordnung.
    »Los, Carsten!« Und schon rannte Professor Zamorra in die Richtung, aus der der Schrei kam. Keuchend versuchte Möbius, Schritt zu halten.
    Er prallte fast auf den Parapsychologen, der abrupt stehen geblieben war. Und dann sah auch Carsten das Entsetzliche.
    Sie konnten nicht ahnen, daß das unglückliche Opfer der Ghouls der Mann gewesen war, der sie vorhin im Zorn verlassen hatte.
    Carsten Möbius stieß einen halb erstickten Schrei aus. Seine Nerven wollten den entsetzlichen Anblick nicht mehr mitmachen. Er sah nur Blut, das viele Blut…
    Sechsmal ließ der peitschende Knall eines Revolvers die Bewohner von Luxor zusammenzucken. Grollendes Stöhnen und quietschende Schreie waren die Antwort. Und dann hoben die Ghouls ihre häßlichen Schädel und ließen von ihrem Opfer ab.
    Neue Opfer hatten sich ihnen gezeigt.
    »Weg hier!« schrie Zamorra Carsten zu, der mit fliegenden Fingern die Waffe neu lud. »Wir müssen die Hotels warnen. Die Ghouls dürfen nicht eindringen. Die Touristen…«
    Und schon wirbelte er in Richtung auf das Savoy-Hotel davon. So schnell er konnte, lief Carsten Möbius hinterher.
    Das Grauen kroch durch die Straßen von Luxor…
    ***
    Krachend schlossen sich die weiten Flügeltüren des Savoy-Hotels, kaum, daß der Professor seine Warnung gebrüllt hatte. Die Angestellten des Hotels waren fast ausschließlich Kinder des Nil und kannten die Legende von den Ghouls.
    Und die Schreckensgestalten, die hinter den beiden Europäern sichtbar wurden, ließen keinen Zweifel offen. Eifrig achteten die Hoteldiener darauf, daß alle Türen und Fenster geschlossen wurden. Dämonen und Geister konnte, man freilich nicht aussperren. Aber Ghouls sind keine Schattenwesen. Eine geschlossene Tür ist für sie das gleiche Hindernis wie für einen Menschen.
    Professor Zamorra bemerkte zufrieden, daß seine Warnung befolgt wurde. Hinter ihm wurde Carsten Möbius ungeduldig.
    »Wir müssen uns absetzen!« empfahl er. »Die Ungeheuer sind gleich da.« Der Franzose nickte nur kurz.
    »Zum ›Winter-Palace‹!« kommandierte er, schon loslaufend.
    Sie nahmen eine Abkürzung durch den Park neben dem Tempel. Im Vorbeilaufen warnten sie noch das »Luxor-Hotel« und die neben dem »Winter-Palace« liegende Jugendherberge.
    Sie hatten schon festgestellt, daß die Ghouls Häusern, in die sie nicht einfach eindringen konnten, keine Beachtung schenkten. Das pulsierende Leben vor ihnen, mochte es laufen, wie es wollte, es war ihre sichere Beute.
    Die geschlossenen Häuser konnten warten.
    Wie die Schatten der Unterwelt wankten die Leichenfresser auf das »Winter-Palace« zu, in dessen große Eingangstür sich die beiden Verfolgten eben geflüchtet hatten. Aber bevor das erste der Ungeheuer hinein tappen konnte, wurden die Türen knallend zugeschlagen.
    Auch das »Winter-Palace« wurde zur Festung.
    Es war allerdings die Frage, wie lange sich diese Festung gegen den Ansturm dämonischer Kräfte halten ließ.
    ***
    »Sorgen Sie dafür, daß jede Tür, jedes Fenster geschlossen wird!« rief Zamorra dem herbeieilenden Hoteldirektor zu und wies auf die heranhastenden Scharen der Ghouls.
    Der Direktor brüllte einige Worte in der Landessprache. Als Einheimischer hatte auch er die Bedrohung längst erkannt. Lehnte auch seine moderne Einstellung jeglichen Glauben an Geisterwesen ab, im Inneren hatte er noch immer Furcht vor dem Grauen aus der Wüste, von dem die Alten nur im Flüsterton zu reden wagten.
    Und das, was er hier sah, war Realität.
    Die Schatten der Vergangenheit hatten die Gräber verlassen.
    Krachend schlug Professor Zamorra die mächtigen Flügeltüren des

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