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0220 - Kampf mit der Mumie

0220 - Kampf mit der Mumie

Titel: 0220 - Kampf mit der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lagerraum, stieß irgendwann gegen die Wand und blieb schweratmend stehen. Weit hatte ich meinen Mund aufgerissen, der Hals schmerzte, als hätte die Haut in Brennesseln gelegen.
    Ich war erschöpft und stand so ziemlich am Ende meiner Leistungsfähigkeit. Vor meinen Augen drehten sich rote Kreise, ich hatte Mühe, wieder zu mir selbst zu finden. Als es endlich so weit war, stellte ich fest, daß die roten Kreise noch längst nicht verschwunden waren.
    Sie existierten nach wie vor.
    Die Erinnerung kam erst allmählich und ziemlich langsam. Die Kreise hatten nicht meine eigene Erschöpfung produziert, es waren die Augen der Mumie, die zwischen den Gesichtsbandagen leuchteten und mich abermals anstarrten.
    Nein, Radamar hatte nicht aufgegeben. So leicht ließ er sein Opfer nicht aus den Klauen. Der Kampf ging weiter, daran gab es für mich nichts mehr zu rütteln.
    Ich blieb nicht mehr auf der Stelle stehen, sondern schob mich dicht an der Wand entlang zur Seite. In dieser verdammten Finsternis kannte ich mich überhaupt nicht aus, und ich hörte die schweren Schritte der Mumie, als sie mich verfolgte.
    Wo sollte ich hin?
    Diese Frage hatte ich mir schon mehr als einmal gestellt und noch keine Antwort gefunden. Der Stauraum bot keinerlei Deckungsmöglichkeiten, so daß ich an einem Kampf letztendlich nicht vorbeikam. Dann würde sich herausstellen, wer besser war, und ich hatte das fatale Gefühl, nur auf der zweiten Siegerstraße zu laufen.
    Zudem gab es noch die Skorpione, die ich längst nicht alle zertreten hatte.
    Auch sie waren nicht zu unterschätzende Gegner. Ich mußte mich davor hüten, zu Boden zu fallen, denn dann bekamen sie die Chance, ihren Giftstachel gegen mich einzusetzen.
    Insgesamt keine guten Aussichten, so eingesperrt zu sein im Laderaum eines völlig fremden Schiffes, zusammen mit einer lebenden Mordmumie und ihren dünnbeinigen Helfern.
    Als ich mit der Zunge über meine Oberlippe fuhr, spürte ich den Schweiß, der darauf lag. Erholt hatte ich mich nicht. Nach wie vor klebte mir die Kleidung am Körper. Das Zittern der Knie verriet Erschöpfung.
    Die Mumie behielt ich im Blickfeld. Zum Glück schimmerten die rötlichen Augen durch den Spalt im sonst bandagierten Gesicht.
    Da konnte ich immer sehen, wo sich mein Gegner aufhielt.
    Momentan links von mir.
    Dort war sie zur Ruhe gekommen. Anscheinend suchte sie nach einer neuen List, um mich zu vernichten. Aber da sollte sie sich geschnitten haben. Noch lebte ich. Mittlerweile hatte ich auch mein kleines Tief und die Depression überwunden, ich wollte nicht aufgeben und mich ducken, nicht vor dieser Mumie.
    Genau fixierte ich das Augenpaar. Es hatte sich in den letzten Sekunden nicht vom Fleck bewegt, und ich hoffte, daß dies auch in den nächsten so bleiben würde, denn ich hatte mittlerweile einen Plan gefaßt. Vielmehr eine Idee, die urplötzlich gekommen war.
    Das Kreuz durfte ich auf keinen Fall aus der Hand geben, wenn schon eine Waffe, dann den Dolch. Mit ihm konnte ich umgehen.
    Ich hatte zwangsläufig lernen müssen, ihn zu schleudern. Und nicht nur das, ich mußte und konnte auch treffen.
    Die Augen waren das Ziel. Oder vielmehr der Raum zwischen ihnen. Er bot sich förmlich an. Wenn ich ihn mit dem Dolch traf, dann würde die Silberklinge sicherlich in den Schädel eindringen — und ihn zerstören.
    Es war eine verzweifelte Aktion, aber mir blieb in diesen Augenblicken nichts anders übrig.
    Leicht ging ich in die Knie. Den Dolch wog ich in der Hand. Es mußte ein Meisterwurf werden. Ich durfte mich auch nicht ablenken lassen, weder von der Mumie, noch von den Skorpionen. Alles sollte stimmen für diesen einzigen entscheidenden Wurf.
    Ich nahm die Spitze zwischen die Finger. So konnte ich am besten werfen und brachte meinen Arm langsam nach hinten, um ausholen zu können. Diese Position erlaubte es mir, einigermaßen sicher zu treffen.
    Ein wenig knickte ich im linken Knie ein. Der rechte Arm war hocherhoben, die Augen bewegten sich noch immer nicht, ein Zeichen für mich, daß die Mumie stillstand.
    Mein Ziel!
    Ich mußte es treffen.
    Noch einmal tief Luft geholt, den Atem für den entscheidenden Moment angehalten, dann schleuderte ich die Waffe.
    Ich sah den silberfarbenen Blitz nicht, wie er durch die Luft fegte, wartete voller Spannung auf den dumpfen Schlag, der unweigerlich folgen mußte, wenn ich getroffen hatte…
    Er blieb aus.
    Dafür hörte ich ein anderes Geräusch. Auch in gewisser Weise dumpf zu nennen, aber trotzdem

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