0220 - Kampf mit der Mumie
war die Funkbude abgeteilt. Eine spanische Wand schützte den Funker und schirmte ihn auch vor den Geräuschen der übrigen Umgebung ab.
Suko wollte es gründlicher machen und auch hinter die Wand schauen. Möglichst leise bewegte er sich voran, mit der rechten Hand schob er die Wand zur Seite und blieb wie erstarrt stehen, denn er hatte die Gestalt auf dem Stuhl sitzen sehen.
Es war ein Mann. Sein Oberkörper war nach vorn gesunken. Die Arme hatte er angewinkelt und aufgestützt.
Suko streckte seine Hand aus und berührte ihn an der Schulter.
Entweder schlief der Mann, oder er war tot. Der Chinese rechnete leider mit beidem.
Beim ersten Kontakt rührte sich der Mann nicht. Als Suko das zweite Mal nachgriff, zeigte er eine Reaktion.
Plötzlich schnellte er hoch. So hastig, daß selbst Suko davon überrascht wurde. Der Chinese vernahm ein Jaulen und Knurren, aber es drang nicht aus dem Mund eines Menschen, sondern aus dem Maul eines Schakals…
***
Vor ihm stand ein Monster!
Ein Mensch mit dem Kopf eines Schakals. Unheimlich anzusehen, und Suko dachte daran, daß der altägyptische Totengott und Herr der Unterwelt, Anubis, ebenfalls in Schakalform dargestellt wurde.
Auch sein Körper zeigte so einen Kopf.
Hatte er es hier mit einem Diener dieses Götzen zu tun? Lange darüber nachdenken konnte Suko nicht, denn das Untier vor ihm griff ihn direkt an.
Seinen Rachen hatte es so weit aufgerissen, daß die Kiefer fast ausgerenkt wurden. Eine graue Zunge stieß daraus hervor, die Augen leuchteten in einem seltsamen Gelb, in dessen Mitte sich allerdings ein schwarzer Punkt befand.
Die Attacke erfolgte so schnell, daß Suko nicht dazu kam, die Beretta zu ziehen. Er konnte nur noch seinen Arm hochreißen, und so verbissen sich die beiden Zahnreihen nicht in seinem Fleisch, sondern hackten in das Leder der Jacke.
Zum Glück drangen sie nicht durch, und Suko konnte seinen Gegner fortschleudern, in dem er ihm noch mit der linken Faust einen fürchterlichen Hieb versetzte.
Das Schakalmonstrum segelte quer über die Brücke und prallte gegen das große Ruder. Es war natürlich nicht erledigt, schüttelte sich einmal und kam wieder auf die Füße.
Erneut wollte es angreifen.
Zwei Schüsse krachten.
Suko hatte die Beretta gezogen, kurz gezielt und auch getroffen.
Beide Silbergeschosse hieben in den häßlichen Schakalschädel und warfen ihn nach hinten — aber sie zerstörten ihn nicht.
Dieses Monstrum war gegen geweihtes Silber resistent.
Aus den Wunden drang eine gallertartige, dunkle Flüssigkeit, lief über die Schnauze und tropfte zu Boden, was die Bestie nicht weiter kümmerte, denn sie ging Suko an.
Mit dem Waffenlauf schlug Suko zu. Bevor die noch menschlichen Hände ihn umfassen konnten, hatte er den Lauf schon in das Schakalgesicht des Monstrums gehämmert.
Es gab ein dumpfes Geräusch, als die Pistole traf, und der Angreifer wurde wieder zurückgeschleudert. Das gab Suko Gelegenheit, ebenfalls Distanz zu gewinnen. Er sprang dabei zurück, und zog noch in der Bewegung seine Dämonenpeitsche.
Einmal schlug er den Kreis über den Boden, danach fielen die drei Riemen aus dem Griff.
Geschickt balancierte Suko die Peitsche in der rechten Hand und wartete auf einen günstigen. Moment, um zuschlagen zu können.
Der schakalköpfige Dämon starrte ihn an. Er sah schrecklich aus, denn die beiden Treffer der Silberkugeln hatten ihn schwer gezeichnet. Über den Augen war die Haut aufgerissen. Knochen kamen zum Vorschein. Sie schimmerten wie beinerne Grüße in dem sonst dunklen Fell der widerlichen Visage.
Jetzt ging auch der Chinese wieder vor. Den rechten Arm hatte er gesenkt. Die Riemen der Peitsche schleiften über den Boden.
Suko wollte näher an seinen Gegner herankommen, um die Treffsicherheit zu erhöhen.
Da flog hinter ihm der Zugang zur Brücke auf. Suko stand sehr dicht davor, er hörte das Geräusch auch, wollte noch weg, doch die Tür traf seinen Rücken und schleuderte ihn nach vorn.
Obwohl Suko es nicht sehen konnte, glaubte er daran, daß ein zweiter Schakalmensch die Brücke betreten hatte. So war es auch, und das Monstrum sprang den Chinesen an.
Es hieb in Sukos Rücken, Hände hackten sich an seinen beiden Schultern fest und zerrten den Inspektor zurück. Suko geriet ins Stolpern, rutschte aus und konnte auch dem Druck des Gegners nichts entgegensetzen. Er wurde zu Boden gerissen.
Es kam selten vor, daß Suko von Wesen aus dem Schattenreich so überlistet wurde. Hier jedoch war es
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