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0221 - Satans Tagebuch

0221 - Satans Tagebuch

Titel: 0221 - Satans Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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alles anders. Trotz der Abschirmung riß der Kontakt seltsamerweise nicht ab. So wurde der Meister des Übersinnlichen Zeuge einer magischen Auseinandersetzung, an welche er im Traum nicht gedacht hätte…
    ***
    Ein leises Wispern erreichte die angespannten Sinne des Schwarzen Raben. Er verharrte weiter. Dieses Wispern kam dem Herrn der Finsternis bekannt vor.
    Das Tagebuch des Teufels war aufgeschlagen worden! Und seine unheiligen Seiten verströmten die dunkle Aura, auf die Asmodis so lange gewartet hatte. Wie Luftblasen aus der Tiefe eines Sees stiegen die Schwingungen in die Höhe und fanden sich in der astralen Ebene wieder.
    Der Rabe legte die Schwingen an und stürzte sich wie ein Pfeil auf die Stelle, an der die Aura emporperlte. Aus seinem Schnabel drang ein triumphierendes Krächzen.
    Unter ihm breitete sich die Ebene wie die ruhende Oberfläche eines Sees aus. Verschwommen sah der Rabe in die dreidimensionale Welt, die sich unter der Oberfläche abzeichnete.
    Asmodis schickte sich an, die dünne Membran zu durchstoßen, die ihn von der materiellen Welt trennte. Er war von Rachedurst erfüllt. Wehe dem Menschen, der sein Buch gestohlen hatte!
    Die unförmigen Klauen des Raben berührten die Oberfläche.
    Da brach das Chaos aus.
    Der Boden der astralen Ebene eruptierte einem Vulkan gleich. Eine magische Kraft unvorstellbaren Ausmaßes zerriß die Membran und sandte Schockwellen aus, die die ganze Ebene verwüsteten. Asmodis wurde wie ein Blatt im Sturm davongeweht. Der Rabe trieb hilflos über die Ebene. Verzweifelt schlug Asmodis mit seinen Schwingen, doch in seiner gegenwärtigen Inkarnation konnte der Herr der Schwarzen Familie nichts gegen die von ihm selbst hervorgerufenen tobenden Gewalten ausrichten.
    Bevor er seine Kräfte sinnlos erschöpfte, gab er nach. Er ließ sich treiben. Seine Gedanken rasten. Alles Mögliche konnte diesen magischen Einbruch auf die Ebene verursacht haben. Und keine der Möglichkeiten gefiel ihm.
    Ein Sog bildete sich an der Einbruchstelle. Asmodis verhielt sich völlig ruhig. Er schirmte seinen Geist ab. Zahlreiche Auren wurden vom Sog erfaßt und in tausend Stücke zerrissen. Die mentalen Todesschreie hallten verwehend durch die Ebene.
    Die Anziehung verstärkte sich. Asmodis trieb im Mahlstrom der Gewalten. Nur undeutlich bemerkte er, wie er durch das Loch in der Dimension in die dreidimensionale Welt gezerrt wurde.
    Ohne Vorwarnung erlosch der Sog. Der Rabe fühlte sich durch einen großen Raum gewirbelt. In einer Ecke kam er zum Stillstand. Reglos schwebte er in der Luft. Zum erstenmal nahm er seine neue Umgebung bewußt wahr. Er befand sich in einer entweihten Kapelle.
    Asmodis nahm die Ausstrahlung wie ein trockener Schwamm in sich auf. Seine Kräfte kehrten zurück. Sein Blick blieb an dem Mann vor dem Altar haften. In diesem Moment wußte der Fürst der Finsternis, daß seine schlimmsten Befürchtungen übertroffen worden waren…
    ***
    »Oh, welch hohe Ehre!«
    Die schrille Stimme hallte durch die leere Kapelle, gefolgt von einem irren Lachen.
    »Bist du gekommen, um mir als erster Treue zu schwören?«
    Das Wesen, das ehemals Fred Steddler war, sonnte sich in seinem Triumph. Die Krone der Sternendämonen funkelte auf seinem Kopf.
    »Das hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt, als ich sie an mich nahm«, fuhr Steddler fort.
    Seine verschleierten Augen leuchteten ekstatisch auf.
    »Du kannst dir nicht vorstellen, Dämon, welche Gefühle mich durchströmten. Ich werde diese Krone nie mehr in meinem Leben abnehmen. Und ich werde lange leben, sehr lange!«
    »Das wollen wir erst einmal feststellen«, krächzte der Rabe. »Du bist ein Narr! Die Krone der Sternendämonen ist nicht für Menschen geschaffen. Sie wird dir dein kümmerliches Hirn verbrennen. Du wirst sterben.«
    Steddler lachte höhnisch. »Nichts für Menschen! Doch jetzt bin ich ein Übermensch! Die Krone verleiht mir Macht. Mit ihr werde ich über Menschen und Dämonen herrschen.«
    Er fixierte den Raben, der immer noch unbeweglich in der Luft schwebte.
    »Du wirst mir als erster Treue schwören. Oder du stirbst.«
    In Asmodis kochte die Wut.
    »Der Herr der Schwarzen Familie schwört niemand die Treue! Einem Menschlein erst recht nicht! Statt dessen gebe ich dir noch einmal einen guten Rat. Lege die Krone ab und verschwinde. Ich werde dich gehenlassen.«
    Steddler erwiderte nichts. Er schritt um den Altar und bückte sich, als er sich wieder streckte, hielt er das schwarze Tagebuch

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