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0221 - Satans Tagebuch

0221 - Satans Tagebuch

Titel: 0221 - Satans Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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aus einem breiten goldenen Reifen, auf den ein fünfzackiger Stern gesetzt war. An jedem Kreuzungspunkt des ebenfalls goldenen Pentagramms blitzte ein überirdisch strahlender Diamant. In Tausenden von Facetten spiegelte sich Fred Steddlers Gesicht.
    Doch die Diamanten waren undurchsichtig. In jedem von ihnen wallten Nebelschleier auf und nieder, hinter denen sich Konturen von Wesen abzeichneten, wie Steddler sie nie zuvor gesehen hatte. Rastlos huschten die Schemen hin und her.
    »Sie gehört mir«, flüsterte er ergriffen. »Mir allein! Und ich bin ihr Herr!« Sein Wispern echote gespenstisch durch das dunkle Kirchenschiff.
    Bis zu diesem Augenblick hatte er noch eine geringe Chance gehabt. Doch dann setzte er sich den großen Goldreifen auf den Kopf…
    ***
    Von diesem Moment an war er dem Bösen rettungslos verfallen. Die seit Jahrtausenden lauernde Macht der Sternendämonen bahnte sich ihren Weg in seinen Geist und folgte dabei den Spuren, die das Tagebuch gelegt hatte. Unvorstellbare Kraft explodierte in ihm. Er fühlte sich wie in einen Jungbrunnen getaucht.
    Er war nicht mehr länger Fred Steddler. Dieser Mensch würde jetzt für immer zerstört.
    Die Sternendämonen saugten sich gierig an den bösen Seiten seines Charakters fest.
    Er war nicht länger Mensch. Er wurde zu einem Dämon. Und sein Geist sprengte die Hüllen des Körpers und tauchte in nie gekannte Welten ein…
    ***
    Vorsichtig passierte Professor Zamorra die enge Seitenstraße, in der er am frühen Abend von dem Dämon Grogan angegriffen worden war. Jetzt war alles still. Die Straßen lagen leer im Schein der elektrischen Laternen, die die Dunkelheit der Nacht doch nur teilweise verdrängen konnten. Aber das war Zamorra durchaus recht. So konnte er ungehindert seinem Vorhaben nachgehen.
    Auf der Fahrt zu dem verlassenen Kongreßgebäude hatte er darüber nachgedacht, an wen ihn die zweite Aura erinnerte.
    Er war jetzt absolut sicher, diesem Dämon schon mehrmals begegnet zu sein. Es lag ihm praktisch auf der Zunge, doch bei seinem Versuch, der Erinnerung auf die Sprünge zu helfen und gleichzeitig nach ihm zu suchen, blockte er sich selbst ab.
    Sehr optimistisch, den Dämonischen zu finden, war er allerdings nicht. In der Zwischenzeit waren schon einige Stunden verstrichen. In solch einem Zeitraum konnte sich die Spur auflösen. Besonders, da sie nur so vage war. Und ob das Amulett in die Vergangenheit zu greifen vermochte wie früher, darauf wollte er sich lieber nicht fest verlassen.
    Er stieg die Stufen zum Foyer des Kongreßhotels hinauf. Hier wollte er beginnen.
    Er nahm das Amulett vom Hals und wickelte sich die lange Silberkette um sein Handgelenk. Wie ein Pendel setzte er das Amulett in Bewegung.
    Der Meister des Übersinnlichen pendelte erfolglos den gesamten Eingang aus. Das geheimnisvolle Amulett reagierte nicht.
    Doch so schnell ließ er sich nicht entmutigen. Er konnte außerordentlich hartnäckig und geduldig sein. Langsam stieg er die Stufen hinunter und schritt in die Richtung, in die der Mann am Nachmittag geflohen war. Methodisch setzte Zamorra Schritt vor Schritt, am ausgestreckten Arm das pendelnde Amulett.
    Er konzentrierte sich stark, doch alles, was er aufnahm, war ein leichtes Gefühl der Benommenheit. Etwas lauerte im Äther, dessen war er sich sicher. Doch das Amulett zeigte ihm keine bestimmte Spur auf. Die Ausstrahlung lag allgegenwärtig in der Luft.
    Kleine Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn des Professors. Er fröstelte wie unter einem kalten Luftzug. Doch diese Kälte existierte nur in seinem Innern.
    Er blieb stehen. Sanft legte er die Silberscheibe auf die Handfläche. Langsam erwärmte sie sich.
    Zamorra stieß einen leisen Pfiff aus.
    Da war etwas, wie er vermutet hatte. Vorsichtig drang er tiefer in die astrale Ebene, die das Amulett ihm erschloß.
    Doch in der nächsten Sekunde bereute er seine Neugierde bereits. Der Schleier über seinem Geist riß. Ein schwarzmagischer Speer bohrte sich in seinen Geist und ließ ihn sich vor Schmerzen krümmen.
    So heftig war die magische Explosion, daß sie sein Bewußtsein wie einen Wassertropfen auf einer heißen Kochplatte verdampft hätte, hätte sein Amulett nicht im letzten Moment reagiert.
    Jäh floß ein grünliches, waberndes Licht aus dem Amulett, schloß Zamorras Körper blitzartig ein. Jener undurchdringliche Schutzschirm, der Geist und Körper von dämonischen Einflüssen abschottete. Instinktiv wollte sich Zamorra zurückziehen, doch diesmal war

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