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0221 - Satans Tagebuch

0221 - Satans Tagebuch

Titel: 0221 - Satans Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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diesem kleinen schwarzen Buch standen Geheimnisse, die Asmodis besser niemals aufgezeichnet hätte. Dinge, die seine Vormachtstellung in der Schwarzen Familie deutlich erschüttern konnten, gerieten sie in die falschen Hände.
    Asmodis schlug mit der Faust auf die Lehne. Das Holz knirschte bedenklich.
    »Vielleicht hat man es Euch gestohlen, mein Fürst«, überlegte diStrego. »Oder Ihr habt es während einer Reise zwischen den Dimensionen verloren. Ich traue Euren neuen Verbindungswegen zwischen Euren Stützpunkten nicht. Es wäre eine Möglichkeit. Ich warnte Euch schon immer, das Buch mit Euch herumzutragen. Hier war es absolut sicher.«
    Unwirsch winkte Asmodis ab. Niemand außer diStrego wußte von seinen geheimen Wegen, aber er kannte auch ihre Gefährlichkeit. Nicht umsonst hatte er auf diese Möglichkeit verzichtet, innerhalb weniger Sekunden von einem Ort zum anderen zu kommen, um Rom zu erreichen. Aber er war auch nicht in der Stimmung, sich von seinem Diener Vorwürfe machen zu lassen.
    »Gestohlen hat es mir niemand. Wer würde das wagen? Und bei einem Sprung durch die Dimensionen des Grauens… nun, es wäre tatsächlich eine Möglichkeit…«
    Er zwang sich zur Ruhe, versuchte sich der Ereignisse der letzten Zeit zu erinnern. Und…
    Da war auch jenes unselige Duell mit dem Halbdämonen Damon aus der Straße der Götter . Damals hatte Asmodis um die Herrschaft über die Schwarze Familie kämpfen müssen -und den Kampf verloren. Nur ungern erinnerte er sich an jene Tage. Doch die Möglichkeit bestand, daß er bei jenem Kampf sein Tagebuch verloren hatte. Er erinnerte sich nicht mehr exakt, ob er es damals bei sich trug.
    »Es könnte eventuell auf diesem verfluchten Kreuzweg in Wales liegen«, sagte er bedächtig.
    »Wollt Ihr es dort selbst suchen?«
    Asmodis sprang auf. »Auf jeden Fall. Es darf keinem anderen Dämon in die Hände fallen. Aber bis ich in Wales bin… erst muß ich Rom verlassen, und das dauert.«
    »Dann schickt doch jemanden Eures Vertrauens«, schlug diStrego vor.
    Asmodis betrachtete den Alchimisten belustigt. »Ich kann niemandem trauen«, sagte er spöttisch. »Hast du noch mehr solcher nützlicher Vorschläge?«
    Doch der Alchimist ließ sich nicht aus seiner Ruhe bringen. »In Wales lebt Baron Bakshy. Er ist Euch treu ergeben!«
    Asmodis runzelte die Stirn. »Bakshy, der Vampir?«
    DiStrego nickte. »Er ist ein Vampir. Ein recht mächtiger und guter schwarzer Magier. Er hat sich schon vor langer Zeit von der Schwarzen Familie zurückgezogen, der ewigen Machtkämpfe überdrüssig. Ich kann ihn wohl verstehen.« DiStrego kicherte.
    Asmodis nickte versonnen.
    »Baron Bakshy. Ich erinnere mich. Er war schon immer ein Einzelgänger. Aber loyal. Ihm kann ich einigermaßen trauen.«
    Arthuro diStrego schickte sich an, das Zimmer zu verlassen. Doch Asmodis hielt ihn zurück.
    »Kann man Baron Bakshy anrufen?«
    »Anrufen?« echote diStrego verständnislos.
    »Ja, du hast richtig verstanden. Bei einer magischen Verbindung weiß man nie, wer die Sendung eventuell mithört. Das ist mir in diesem Fall zu riskant, sonst könnte ich ja auch einen meiner kurzen Wege benutzen. Aber bei einem Vampir wird sicher niemand das Telefon angezapft haben. Hast du seine Nummer?«
    DiStrego nickte zögernd.
    »Ich glaube, ja…«
    Zufrieden erhob sich der Herr der Schwarzen Familie aus seinem Sessel, auf den er wieder gesunken war. »Worauf wartest du noch?«
    ***
    Spät in der Nacht, jenseits der Geisterstunde…
    Das Geschöpf flog mit gleichmäßigem Schwingenschlag über die schlafende Stadt Carmarthen. Es erinnerte entfernt an eine Fledermaus, doch seine ledrigen Schwingen besaßen eine Spannweite von zwei Metern.
    Ein Vampir durcheilte die Nacht.
    Baron Bakshy war dem Befehl seines Herrschers unverzüglich gefolgt.
    Der Vampir verließ die Außenbezirke der Stadt. Hier in der Nähe mußte diese Kreuzung sein. Bakshy hatte von ihr und jenem entsetzlichen Duell der Dämonen gehört, sich aber selbst nie um den Kreuzweg gekümmert.
    Der Baron konzentrierte sich. Seine feinen Sinne fingen bereits die schwarzen Schwingungen auf, die von der Kreuzung unablässig ausgingen.
    Je näher er kam, Um so deutlicher wurde diese Aura.
    Bakshy beschloß zu landen. Langsam schwebte die überdimensionale Fledermaus tiefer, bis sie nur noch einen knappen Meter über der Landstraße war. Dann stoppte sie.
    Ein feiner Nebel umhüllte sie, während sich ihre Gestalt veränderte. Wo eben noch die großen Schwingen die

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