0222 - Die Doppelgänger von Andromeda
Sörlund.
„Fragen Sie einmal Ihre fünf Kollegen, wie schnell wir die Festung heruntergeholt haben, nachdem wir die Struktur der grünen Schutzschirme erkannt hatten. Hören Sie - diese Unterhaltung ist zwecklos, solange Sie nicht wissen, was wir Ihnen zu zeigen haben. Ich will Ihnen lediglich nochmals versichern, daß wir zu den besten Terranern gehören, die jemals in den Raum geflogen sind.
Wir wissen sehr genau, daß wir unser Leben riskiert haben und daß wir es immer noch riskieren. Unser Spiel ist ein Spiel mit dem Feuer. Wir haben es gewagt, weil wir durch unsere Erlebnisse auf Horror und durch die Aussagen der Festungsmitglieder wissen, daß Sie vorurteilslos logisch denken können. Es muß Ihnen einfach einleuchten, wie sinnlos ein Vordringen in unseren Lebensbereich wäre. Sie kämen nicht sehr weit. Der Groß- administrator ist auf alles vorbereitet. Das werden wir Ihnen ebenfalls beweisen können. Sie sollten sich einmal ausrechnen, welche technische Macht und geistige Reife notwendig waren, um die Vernichtungsfalle Horror überwinden und alle Gefahrenmo- mente beseitigen zu können. Den Twintransmitter haben wir fest in der Hand. Seine Geheimnisse werden bereits enträtselt."
„Ihre Angaben sind registriert worden, Major Sörlund. Sie bleiben dabei, nur deshalb gekommen zu sein, um Ihr Volk vor dem Untergang zu retten?"
Hegete Hegha lachte. Er stand auf, trat trotz Sörlunds drohender Blicke vor die durchsichtige Wandung über den Kontrollen und sah zu dem Turmbau hinüber.
„Ich bin Sergeant Hegete Hegha", erklärte er. „Unser Volk kann nicht vor dem Untergang gerettet werden, weil Sie niemals in der Lage sein dürften, diesen Untergang herbeizuführen. Beachten Sie bitte den feinen Unterschied zwischen Ihrer und meiner Auffassung. Dagegen darf ich Ihnen versichern, daß Sie bei einem Überfall auf unsere Milchstraße tausend oder meinetwegen fünfzigtausend Sonnen erblicken werden, die Sekunden zuvor Ihre Raumschiffe gewesen waren. Halten Sie uns doch nicht für Narren. Wenn Sie nicht neugierig gewesen wären, hätten Sie uns niemals das Durchfliegen des Horrortransmitters gestattet. Es mag richtig sein, daß Sie uns für Arkoniden gehalten haben, aber das ist nicht wesentlich. Wichtig ist für mich die Tatsache, daß Sie einige Fremde aus der Milchstraße unter die Lupe nehmen wollten.
Nun gut, wir sind hier. Testen Sie uns. Stellen Sie Fragen. Holen Sie vor allem Ihre fünf Leute aus dem Schiff und erkundigen Sie sich bei ihnen, wie schnell wir die als unbesiegbar geltende Festung in eine Atomfackel verwandelt haben. Wir sind mit einem Beiboot gekommen. Sehen Sie sich seine Abmessungen an, und Sie werden sich vorstellen können, wie groß unsere Superschlachtschiffe sind. Alles andere hat Ihnen der Kommandant bereits erklärt. Wir wollen keinen Krieg, weil wir ihn nicht für nutzbringend halten. Mehr habe ich nicht zu sagen."
Hegete ging zu seinem Platz zurück und setzte sich. GREK-1 meldete sich erst nach einigen Minuten.
„Wir werden Sie überprüfen. Entlassen Sie Ihre Gefangenen aus der Druckkammer und bringen Sie sie zur unteren Polschleuse.
Wir nehmen an, daß Ihr Schiff nach arkonidischem Vorbild konstruiert wurde."
„Genau", bestätigte Sörlund. „Allerdings werden Sie wesentliche Unterschiede entdecken. Wir haben nicht geschlafen und bestehende Erkenntnisse weiterentwickelt."
„Befolgen Sie meine Anweisung."
Damit unterbrach der Sprecher die Verbindung. Die Schiffswandungen begannen zu flimmern. Sekunden später war der Stahl wieder undurchsichtig.
Sörlund schaltete den Simultanübersetzer ab. Er überlegte und entschied sich zu einem Gähnen.
„Gute Nacht", sagte Hegete ergrimmt. „Wirst du dein Schläfchen ohne Tabletten halten können?"
„Halte den Mund", rief Arcus drohend. „Die Sache ist ernst."
„Wie ernst sie ist. werdet ihr gleich bemerken", fiel Harper ein. Er war die Ruhe selbst. „Man wird uns auf Herz und Nieren testen.
Den ersten Schock haben die Maahks überwunden. Logiker von ihrer Art begreifen schnell, und sie lernen noch schneller. Warum hat dieser GREK-1 einige Pausen eingelegt? Mit wem hat er sich unterhalten - oder wen mußte er fragen? Hat jemand darüber nachgedacht?"
„Nein, wir besitzen nicht deinen scharfen Verstand", grinste Hegete. „Ich fühle mich eigentlich ganz wohl. Die Halunken wissen noch nicht, daß man Toten nicht drohen kann."
„Kein Wort darüber", fuhr Arcus auf. „Verdammt, niemand soll davon reden, auch
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