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0222 - Im Schloß der Riesen

0222 - Im Schloß der Riesen

Titel: 0222 - Im Schloß der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sondern ein nadelfeiner, kurzer Abstrahlpol.
    Nicole entsicherte die Waffe. Dann blieb sie dicht neben Zamorra stehen, während der Meister des Übersinnlichen und die beiden Helleber sich auf dem Teppichboden niederkauerten und sich an den Händen faßten.
    Der Blaster, die Waffe aus der anderen Dimension, war im Grunde seit langem leergeschossen. Aber zwischen ihm und dem Amulett Zamorras bestand eine eigenartige Verbindung. Das Amulett, sofern es in einer bestimmten Nähe zum Blaster war, versorgte auf magischem Wege die Strahlwaffe mit Energie.
    Nicole wollte diese Entfernung so kurz wie möglich halten. Wachsam sah sie immer wieder nach allen Seiten und vor allem zu der Tür, die in diesen gewaltigen Saal führte.
    Die drei anderen Gestalten erstarrten. Ein seltsames Flirren entstand zwischen ihnen. Zamorras Amulett schwebte frei in der Luft.
    Die drei suchten nach den Gedanken der beiden Gefangenen.
    ***
    Gregor wußte, daß er nur noch eine einzige, ganz minimale Chance hatte, und er ergriff sie.
    Er verwandelte sich zum Kleinen Riesen.
    Innerhalb weniger Sekunden begann sich sein Körper unter dem Druck des geistigen Befehls zu verformen. Er wuchs auf doppelte Größe an und begann dann wieder zu schrumpfen, bis er die normale Körperlänge wieder erreichte - aber die Breite eines Wesens von doppelter Größe blieb erhalten.
    Zugleich fühlte der Baron, wie ihn eine andere Kraft durchfloß.
    Der Fuß, der ihn zertreten wollte, verharrte über ihm.
    »Potzblitz!« grollte die Riesen-Stimme. »Was ist denn das? Der ist ja ein ganz anderer!«
    Behende rollte Gregor sich zur Seite und kam wieder auf die Beine, ein unförmiges, koloßartiges Wesen.
    »Ein Kleiner Riese!« entfuhr es dem Giganten Yhor über ihm. »Das ist doch nicht möglich! Es befinden sich doch nur zwei hier! Woher kommt dann dieser?«
    Yhor bückte sich und griff nach Gregor. Der stieß mit dem Schwert zu. Mit einem Aufschrei zog Yhor seine blutende Hand zurück.
    »Oh, er ist gefährlich! Warte, Bürschchen, mit dir werde ich schon fertig!«
    Der Tritt kam ansatzlos. Diesmal gelang es Gregor nicht mehr auszuweichen. Er wurde durch die Luft gewirbelt. Stechender Schmerz durchfuhr ihn. Trotz seiner gewaltig angestiegenen Körpermasse fühlte er sich wie ein Blatt Papier im Wind und glaubte dann, seine rechte Seite sei völlig gelähmt.
    Jetzt griff Yhor erneut zu. Das Blut aus seiner Hand rann über Gregors Kleidung und durchtränkte sie. Der Zauberkundige fühlte sich angehoben und bis dicht vor das Gesicht des Giganten gebracht.
    »Tatsächlich, ein Kleiner Riese, von dem wir noch nichts wissen!« sagte Yhor.
    »Wir müssen Asmodis informieren«, sagte der zweite erregt. »Das ist ungemein wichtig! Asmodis warnte uns, daß die Kleinen Riesen ihre beiden Gefährten zu finden und zu befreien versuchen würden. Mir scheint, man hat uns gefunden. Vielleicht wies der Wegweiser-Blitz die Richtung in unsere Dimension!«
    »Dann wird er nicht der einzige sein. So dumm können diese Wesen gar nicht sein, daß sie sich allein hierherwagen. Zongor, du wirst Asmodis rufen. Er soll entscheiden, was geschieht. Diesen hier aber setzten wir erst einmal fest!«
    Yhors Hand schloß sich um Baron Gregor und drückte heftig zu. Der Kleine Riese verlor das Bewußtsein.
    ***
    Angelique schaffte es. Sie kam unten an, sah sich um und versuchte, sich zu orientieren. Auch hier erstreckte sich der gewaltige Korridor nach beiden Seiten ewigkeitslang, aber geradeaus führte eine große Eingangshalle zu einem mächtigen Portal, groß auch für Riesen-Verhältnisse.
    Das schwarzhaarige Mädchen sah sich nach den Riesen um, aber auch jetzt waren sie nicht in der Nähe. Da setzte sie sich in Bewegung und ging, sich immer dicht an der Wand haltend, durch die Halle auf das Portal zu.
    Dahinter lag die lockende Freiheit -und vielleicht auch die normale Welt…?
    Ein Wunschtraum, aber sie glaubte kaum noch daran, sich in ihrer Welt zu befinden. So ein gewaltiges Gebäude wie dieses mußte auffallen, und es konnte auch nicht von einer Sekunde zur anderen entstanden sein. Also trat noch ein weiteres Problem auf sie zu, wenn es ihr gelang, dieses Schloß der Riesen zu verlassen.
    Wenn…
    Das Portal war verschlossen.
    Resignierend sah sie an der Tür empor. Der Griff befand sich in unerreichbarer Höhe. Sie mußte warten, bis einer von den Riesen kam und die Tür öffnete.
    Aber das konnte lange dauern. Wann würde es einem dieser Ungeheuer einfallen, das Haus wieder einmal zu

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