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0222 - Im Schloß der Riesen

0222 - Im Schloß der Riesen

Titel: 0222 - Im Schloß der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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    Unwillkürlich stöhnte sie auf. Wie sollte sie das Schloß der Riesen verlassen? Mit ihrer Minimalgröße im Verhältnis zu den Dimensionen dieses Bauwerks und seiner Bewohner war es ihr so gut wie unmöglich. Und der Durst wurde immer schlimmer. Bald würde der Hunger hinzukommen, und dann…
    Sie zuckte mit den Schultern, tastete wieder nach ihrem Rücken und glaubte zu erkennen, daß die beiden knorpelartigen Auswüchse in den letzten zehn Minuten größer geworden waren.
    Verzweiflung sprang sie an.
    Sie wurde verunstaltet und konnte nichts dagegen unternehmen, konnte dieser Veränderung nicht ausweichen, nicht entkommen.
    Hilflos sank sie vor der großen Tür zusammen und ließ Kopf und Schultern hängen.
    Tränen rannen über ihre Wangen.
    ***
    Die riesige Tür wurde schwungvoll aufgestoßen.
    Nicole fuhr herum. Ihr Blick streifte die kleine Dreiergruppe, die sich noch in Trance befand. Das Erwachen zeichnete sich zwar ab, aber noch schwebte das Amulett frei in der Luft und verband die drei miteinander.
    Nicole wußte, daß sie Zamorra und die beiden Helleber schützen mußte. Ihre Hand mit der Strahlwaffe flog hoch.
    Aber dann, obgleich sie damit gerechnet hatte, erschrak sie doch, als zwei Riesen den Raum betraten. Riesen, so furchtbar groß und massig, daß sie sekundenlang wie betäubt dastand, während die Riesen heranstampften.
    Wertvolle Sekunden, die ungenutzt verschritten, und da waren die Ungeheuer schon da.
    Jetzt endlich drückte Nicole auf den Auslösekontakt des Blasters. Ein greller Strahl verließ den Abstrahlpol vor der trichterartigen Mündung. Aber er verfehlte sein Ziel. In ihrem Schreck schoß Nicole zu überhastet und daneben. Der Strahl erfaßte die Wand und setzte sie auf einer Fläche von zehn Quadratmetern in Brand. Ein kleiner Fleck nur, aber immerhin…
    Die beiden Riesen sprangen zur Seite. Einer warf sich nach vorn, direkt auf Nicole zu, um sie mit seinem Körper zu zerschmettern. Sie spurtete los, verzichtete auf einen Schuß, weil sie damit den stürzenden Riesenkörper nicht stoppen konnte. Er verfehlte sie um wenige Zentimeter, aber der Luftzug der verdrängten, zur Seite gewirbelten Luftmassen erfaßte Nicole und schleuderte sie zu Boden. Eine Hand wischte über den Teppich, auf dem sich ohnehin schlecht laufen ließ, und traf sie, wedelte sie meterweit davon. Die Waffe entfiel ihrer Hand.
    Sie schrie auf.
    »Zamorra, Wilhelm, Erlik…«
    Aber die drei rührten sich immer noch nicht.
    Der zweite Riese hob den Fuß, um ihn auf die Dreiergruppe niedersausen zu lassen und sie zu zerstampfen. Nichts konnte ihn mehr aufhalten.
    Nicole stöhnte verzweifelt.
    »Ihr« Riese kam wieder hoch, griff nach ihr. Um Haaresbreite entging sie mit einer schnellen Rollbewegung der zupackenden Hand.
    Drüben blitzte etwas.
    Nicole sah grünlich flackernden Lichtschein. Der Riese, der Zamorra und seine Gefährten zerstampfen wollte, brüllte auf. Von einem Moment zum anderen griff das Amulett ein. Der Riesenfuß traf auf eine sperrende magische Schutzwand. Das grüne Feuer griff auf den Schuh des Titanen über und begann, ihn zu verzehren.
    Im gleichen Moment hielt Nicole auch wieder den Blaster in der Hand.
    Sie drückte ab, als zwei Riesenhände sich um sie schließen wollten.
    Ihr Gegner brüllte noch lauter als der andere, schlenkerte die linke Hand wild in der Luft hin und her und sprang zurück. Nicole sah, daß die Riesenhand schwer verletzt war. Es stank bestialisch nach verkohltem Fleisch. Drei der fünf Finger und die halbe Handfläche fehlten, waren von dem Schuß zerstört worden.
    Sie feuerte einen zweiten Schuß ab, sah den Riesen zusammenbrechen, aber dann war es auch schon vorbei. Etwas Schweres erwischte sie, schlug sie zu Boden, und ihr wurde schwarz vor den Augen. Lautlos brach sie zusammen.
    ***
    Grell blitzte es in Zongors Augen auf. Mit ein paar Schritten war er bei dem schwarzgekleideten Mädchen, beugte sich nieder und nahm es zwischen Daumen und Zeigefinger. Aber das Mädchen rührte sich nicht mehr.
    Zongor konnte nicht feststellen, ob es tot oder bewußtlos war. Aber so oder so konnte es im Moment nicht schaden. Achtlos ließ er die kleine Gestalt wieder fallen und kümmerte sich um seinen Artgenossen.
    Yhor lag am Boden und röchelte. Der magische Strahl hatte seine Brust getroffen. Mit einem Blick erkannte Zongor, daß Yhor nicht mehr lange zu leben hatte.
    Also beschloß der Riese, seinem Gefährten ein langes Leiden zu ersparen. Er packte zu und brach

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