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0222 - Letzter Gruß für einen G-man

0222 - Letzter Gruß für einen G-man

Titel: 0222 - Letzter Gruß für einen G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Letzter Gruß für einen G-man
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ihm an, als er hinunter lief und in den Wagen der Mordkommission sprang. Als dieser anfuhr, saß ich bereits am Steuer des Jaguar und gab ebenfalls Gas.
    Es war nur zwei Meilen von der Center Street entfernt. In nicht ganz vier Minuten schafften wir es. Die Third Avenue ist in dieser Gegend nichts anderes, als eine Fortsetzung der Bowery, von der jeder weiß, dass sie die Heimat aller Säufer sowie aller großen und kleinen Gangster ist.
    Die Third Avenue gibt sich zwar den Anschein, respektabler zu sein, aber das sieht nur so aus. Von weitem schon sahen wir zwei Streifenwagen und eine dichte Menge von Neugierigen. Zwei Cops bemühten sich, uns schimpfend einen Durchlass zu verschaffen und dann standen wir vor einem Laden mit der Aufschrift: Jonas Meyers An- und Verkauf.
    Das Innere war angefüllt mit den verschiedenartigsten Dingen. Neben einer antiken Standuhr lag eine halbzerbrochene Kinderwiege, und über einem zerschlissenen Sofa hing eine sicherlich kostbare Miniatur. Überall lagen Fotoapparate, Bestecke, Wäsche, gebrauchte Teppiche und eine Unmenge Krimskrams herum.
    Ursprünglich waren all diese Dinge in den Schränken und Vitrinen nach irgendwelchen Gesichtspunkten geordnet gewesen, jetzt aber waren sie herausgerissen und überall verstreut.
    In seinem kleinen, schäbigen Office mit dem Stehpult lag Meyers mit eingeschlagenem Schädel vor dem auf geschweißten und ausgeleerten, altmodischen Kassenschrank.
    Was mich irritierte, war, dass die Verbrecher eine ganze Anzahl wertvoller Dinge hatten hegenlassen. Auch die Tatsache, dass sie draußen im Laden, wo es doch nicht viele Dinge gab, die des Mitnehmens wert gewesen wären, alles durchwühlt hatten, konnte ich nicht begreifen. Es sah aus, als habe man etwas ganz Bestimmtes gesucht.
    Zweifelhaft blieb, ob man es gefunden hatte oder nicht.
    Doc Chryssler, der Arzt der Mordkommission, setzte die Zeit des Mordes auf ungefähr zwölf Uhr nachts fest. Die Mordwaffe war nicht zu finden. Wahrscheinlich war es ein mit Gummi oder Leder überzogenes Eisenstück gewesen. Das Schweißgerät hatten die Verbrecher einfach stehenlassen, aber es war alt und wies keine besonderen Merkmale auf.
    Meyers war ein alter, schrulliger Mann gewesen. Und nur darum hatten die Nachbarn, als sie ungefähr um Mitternacht Poltern und Rumoren hörten, nicht darauf geachtet. Es kam öfters vor, dass der Altwarenhändler, der außerdem im Verdacht stand, Hehlergeschäfte zu machen, bei Nacht in seinem Laden herumwirtschaftete.
    Natürlich gab es überall und haufenweise Fingerabdrücke, nur die, auf die es ankam, waren nicht da. An den verschmierten Spuren konnte man erkennen, dass der oder die Mörder Handschuhe getragen hatten.
    »Ich möchte verdammt wissen, was die Burschen alles hier weggeschleppt haben«, knurrte Crosswing. »Der Kerl hat zwar Bücher geführt, wie es ja Vorschrift ist, aber darin finden sich keine Dinge, die einen Mord rechtfertigen könnten. Es muss sich um etwas anderes gehandelt haben.«
    »Und ich möchte behaupten, dass die Kerle däs, was sie suchten, überhaupt nicht fanden«, fügte ich mit einem Blick auf das Tohuwabohu ringsum hinzu.
    Die Taschen des Bademantels, den der Alte über einem geflickten Schlafanzug trug, waren leer. Ob sie etwas enthalten hatten, wusste natürlich niemand.
    Ich schlug diesen Bademantel auseinander, um zu sehen, ob der Pyjama Taschen habe. Es gab nur eine und diese enthielt nichts anderes als ein schmutziges Taschentuch. Ich untersuchte auch dieses. Zu meiner Überraschung war es mit mehreren Knoten versehen. Ich hatte es vorher nur mit den Fingerspitzen angefasst, aber jetzt vergaß ich meinen Ekel und griff zu.
    Bevor ich die Knoten noch gelöst hatte , wusste, ich, was darin verborgen war. Ich hörte den krampfhaften Atemzug des Lieutenants hinter mir, als ich es auseinander schlug.
    Auf dem vor Schmutz starrenden, blaurot karierten Tuch lag eine Kette aus grauen Perlen, deren Schimmer das Herz jeder Frau hätte höher schlagen lassen.
    Es war kein Zweifel daran, dass diese Perlen echt und dass sie ein kleines Vermögen wert waren. Ich hatte noch keinen Beweis, aber instinktiv wusste ich, was mit diesen Perlen geschehen war.
    Es war die Kette, mit der May Teller die Flucht ergriffen hatte. Sie hatte natürlich gewusst, was ihr von seiten ihrer Komplicen bevorstand, wenn sie diesen in die Hände fiele, und sie war sich darüber klar gewesen, dass sie die Kette sofort wieder hergeben müsse. Wenn sie sie schon nicht behalten

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