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0222 - Letzter Gruß für einen G-man

0222 - Letzter Gruß für einen G-man

Titel: 0222 - Letzter Gruß für einen G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Letzter Gruß für einen G-man
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dürfte, so wollte sie wenigstes einen größeren Betrag dafür einlösen und damit wahrscheinlich verschwinden.
    Vermutlich fuhr sie also sofort zu Meyers und verkaufte das kostbare Stück, sicherlich nur zu einem kleinen Teil des wirklichen Wertes. Aber selbst wenn sie nur zwei oder dreitausend Dollar dafür erzielt hatte, so war das genug, um nach Florida oder wenn nötig, sogar nach Mexiko zu fahren.
    Dann hatte sie den Fehler gemacht, in ihre Wohnung zurückzukehren, um wenigstens Kleider und Wäsche sowie ein paar Dinge, an denen sie hing, mitzunehmen. Dabei war sie überrascht worden. Die Gangster hatten sie so lange bearbeitet, bis sie den Namen des Hehlers, an den sie die Kette verkauft hatte, nannte. Und dann hatte man sie erledigt. Tagsüber konnten die Gangster keinen Überfall in der Third Avenue riskieren. Sie warteten also die Nacht ab. Ob nun Meyers, wie so oft vorher, um diese Zeit noch in seinem Laden herumwirtschaftete, oder ob er von dem Lärm auf geschreckt, aus seiner darüberliegenden Wohmmg herunter kam, blieb dahingestellt. Er wurde niedergeschlagen, der Kassenschrank wurde aufgeschweißt und ausgeräumt und auch alles andere wurde durchstöbert. Die Gangster hatten bestimmt eine Menge erbeutet. Nur das kostbare Stück, auf das sie es abgesehen hatten, übersahen sie.
    Während wir noch beratschlagten, erschienen die ersten Reporter. Lieutenant Crosswing gab einen kurzen Bericht mit dem Inhalt, dass Meyers die gestern bei Snowbird geraubte Perlenkette wahrscheinlich von den Räubern oder ihren Komplicen erworben hätte. Er wäre dann mitten in der Nacht überfallen und sein Laden durchsucht worden, wobei eine Anzahl Dinge, die man nicht spezifizieren könnte, geraubt worden wären. Nur die Kette, auf die es die Gangster wahrscheinlich abgesehen hätten, wäre ihnen durch einen glücklichen Zufall nicht in die Hände gefallen.
    Nach irgendwelchen Verdachtsmomenten oder Indizien gefragt, machte Lieutenant Crosswing ein geheimnisvolles Gesicht und gab die übliche Redensart zum Besten, er hoffte, in den allernächsten Tagen mit einem Erfolg aufwarten zu können.
    »Ich habe es diesem Meyers schon so und so oft prophezeit, dass es einmal ein schlechtes Ende mit ihm nehmen werde«, sagte Captain Loin, als er nach unserer Rückkehr zum Hauptquartier erfuhr, was passiert war. »Er hat nicht hören wollen. Immer musste er heiße Geschäfte mit irgendwelchen Gangstern machen, und dabei hat der Kerl ein Bankkonto von einigen hundert Grand.«
    »Trotzdem, Mord bleibt Mord, und wenn er diesen hundertmal herausgefordert hat«, sagte Crosswing.
    »Und wer bekommt eigentlich die Kohlen, die er zusammengekratzt hat, ohne sich selbst etwas zu gönnen?«, fragte ich.
    »Irgendein paar Neffen und Nichten, die dafür sorgen werden, dass das Geld so schnell wie möglich unter die Leute kommt«, grinste Loin. »Nahe-Verwandte hat er überhaupt nicht. Er war vor vielen Jahren einmal verheiratet, seine Frau ist schon lange gestorben und seine einzige Tochter ausgerückt und im Rinnstein verkommen. Auch daran war er schuld. Er behandelte das damals siebzehnjährige Mädchen wie eine Sklavin.«
    Wir fuhren zu Mr. Snowbird, der im höchsten Grade erfreut war, sein kostbares Collier gerettet zu sehen, und den es wenig rührte, dass bei dieser Gelegenheit ein Mord begangen worden war. Dagegen war er sehr entrüstet, als Lieutenant Crosswing ihm erklärte, die Perlen müssten vorläufig als Beweisstück in Gewahrsam der Stadtpolizei bleiben.
    Er konnte und wollte das nicht begreifen und verstieg sich sogar zu der Drohung, er werde seinen Anwalt damit beauftragen, gegen die widerrechtliche Beschlagnahme seines Eigentums Protest einzulegen.
    »Das ist der Dank«, grinste der Lieutenant, als wir wieder auf der Straße standen. »Anstatt unsere Knie zu umfassen und Tränen zu vergießen, wird der auch noch unverschämt.«
    Auch das ist eine Erfahrung, die ich schon tausendmal gemacht habe, und ich habe mir längst abgewöhnt, mich über solche Dinge zu ärgern.
    Es gab etwas anderes, was in mir wühlte und mich nicht zur Ruhe kommen ließ.
    May war ganz bestimmt ein Lockvogel der Juwelengangster gewesen, aber sie war außerdem ein bildhübsches und wirklich nettes Mädel gewesen, das ein derartiges Ende nicht verdient hatte. Ihr Mörder war nichts anderes als ein Vieh und hatte seine viehischen Instinkte an ihr ausgelassen Es ging mir jetzt nicht mehr um die geraubten Juwelen, es ging mir darum, einen bestialischen Mörder

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