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0222 - Letzter Gruß für einen G-man

0222 - Letzter Gruß für einen G-man

Titel: 0222 - Letzter Gruß für einen G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Letzter Gruß für einen G-man
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fragen.«
    »Ich werde mir’s merken.«
    Wir verabschiedeten uns so herzlich wie zwei Schulfreunde, die sich über zwanzig Jahre nicht gesehen haben, es eben tun.
    Bevor ich Bills Karte einsteckte, warf ich einen Blick darauf. Er schien es tatsächlich zu etwas gebracht zu haben. Er wohnte in der 7 6sten Straße East Nummer 120, wo die Einfamilienhäuser und Apartments komfortabel und teuer sind. Seine Telefonnummer war Central 2470 und als Beruf war Steuerberater angegeben. Das war immerhin ein Job, bei dem man reich werden konnte, wenn man seinen Kunden half, das Finanzamt übers Ohr zu hauen.
    Ich zweifelte nicht, dass Bill dafür der richtige Mann sei.
    ***
    Am Nachmittag bat uns Lieutenant Crosswing, ihn zu Magde Stanford zu begleiten. Sie sollte bereits in den nächsten Tagen aus dem Krankenhaus entlassen werden, und dann würde sie zwangsläufig erfahren, was an jenem Abend wirklich geschehen war. Es war unsere Pflicht und Schuldigkeit, sie vorher so schonend wie möglich darüber aufzuklären.
    Mrs. Stanford war bereits außer Bett. Sie war noch immer gedrückt und nervös, und sie selbst war es, die das Gespräch auf den fatalen Abend brachte.
    »Ist es nun wirklich wahr, dass das Armband aus dem Raubüberfall stammte, oder habe ich mich geirrt?«, fragte sie.
    »Es tut uns außerordentlich leid, Ihnen sagen zu müssen, dass Ihre Vermutung richtig war«, entgegnete Phil. »Das Armband wurde bei dem Raubüberfall bei Valentin gestohlen.«
    »Und wie kam mein Mann in den Besitz dieses Stücks?«, fragte sie atemlos.
    Phil überlegte ein paar Sekunden.
    »Ihr Mann stand leider in Beziehungen zu den Räubern«, sagte er.
    »Soll das heißen, dass er einer Gang von Verbrechern angehörte, oder wurde er nur zufällig hineinverwickelt?«, erkundigte sie sich hoffnungsvoll.
    »Es fällt mir schwer, Ihnen die Wahrheit zu sagen, aber es ist tatsächlich so, dass Ihr Mann ein Mitglied dieser Gang war.«
    »Sind Sie dessen ganz sicher?«
    Sie hatte die Hände gefaltet und presste diese so sehr zusammen, dass die Knöchel weiß heraussprangen.
    »Bitte, Mrs. Stanford, regen Sie sich nicht mehr auf. Wir wollen heute reinen Tisch machen, und dann vergessen wir alles ünd fangen wieder von neuem an«, sagte ich und legte meine Hand sanft auf ihre eiskalten Finger.
    »Ich selbst bin Zeuge, dass Ihr Mann dieser Organisation angehörte. Ich kann Ihnen heute noch die Stelle zeigen, an denen Schüsse aus seiner Lueger Pistole, die eigentlich mich treffen sollten, meinem Kollegen Pete Smith das Leben kosteten.«
    Sie schloss einen Augenblick die Augen, und Tränen rannen über ihre Wagen.
    »Also doch. Ich dachte immer, es sei alles ein wüster Traum gewesen«, flüsterte sie. »An jenem Abend habe ich ihm das alles an den Kopf geworfen, und er hat es sogar zugegeben. In der ersten Entrüstung und im ersten Entsetzen wollte ich die Polizei rufen. Da schlug er mir irgendetwas auf den Kopf und dann… ja dann weiß ich nicht mehr genau, was geschah. Kamen Sie sofort dazu?«
    »Nein, leider nicht.«
    Wieder schloss sie die Augen.
    Er schlug mir etwas auf den Kopf, und dann fühlte ich, wie er etwas um meinen Hals wickelte und zuzog. Ich glaubte ersticken zu müssen. Ich hatte Todesangst wie noch nie zuvor. »Ja, und dann, was war nur dann?«
    »Besinnen Sie sich, Mrs. Stanford. Es wird Ihnen schon einfallen.«
    »Ich bekam keine Luft - alles drehte sich um mich. Ich glaube, dass ich um mich trat und hinter mich auf den Schreibtisch griff, dass ich irgendetwas in der Hand hielt und damit auf ihn einschlug. Ich weiß nur, dass er mich losließ, und dann muss ich wohl ohnmächtig geworden sein.«
    »Das stimmt, Missis Stanford.« Diesmal fasste ich sie mit beiden Händen um ihre zuckenden Finger. »Sie müssen sehr tapfer sein, Missis Stanford, denn wenn Sie hier entlassen werden, so müssen Sie vorher Dinge wissen, die Sie draußen doch erfahren werden.«
    »Ich verstehe Sie nicht, Mister«, flehte sie mit angstvollen Augen. »Es muss etwas Furchtbares sein, weil Sie so lange darum herum reden.«
    »Sie sagten soeben, Sie griffen hinter sich auf den Schreibtisch, fassten irgendetwas und verteidigten sich damit gegen Ihren Mann.« .
    Ich sah sie fest an.
    »Können Sie sich nicht mehr an das erinnern, was Ihnen dabei in die Hände fiel?«
    Sie saß und starrte mich an, runzelte die Stirn, und dann riss sie plötzlich ihre beiden Hände weg und schlug sie vors Gesicht.
    »Es war der Brieföffner«, flüsterte sie kaum vernehmbar. »Es

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