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0222 - Letzter Gruß für einen G-man

0222 - Letzter Gruß für einen G-man

Titel: 0222 - Letzter Gruß für einen G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Letzter Gruß für einen G-man
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möglich.
    Mr. High gab sich den Anschein, als höre er aufmerksam zu. Er nickte wiederholt mit dem Kopf.
    Phil und ich saßen dabei wie bestellt und nicht abgeholt. Wir langweilten uns, alles das, was uns da erzählt wurde, hatten wir schon vor Jahren gewusst und zum großen Teil wieder vergessen. Die ganze Besprechung war für die Katz.
    Wir atmeten auf, als der Senator die Sitzung aufhob und uns die freundliche Ermahnung gab, uns dahinterzuklemmen. Er machte das ungefähr so, wie der Lehrer einen unbegabten Schüler ermahnt, der eine schlechte Mathematik-Arbeit geschrieben hat.
    Mr. High geleitete seinen hohen Besuch bis hinauf zum Lift, kam zurück und seufzte: »So, das .haben wir wieder einmal hinter uns. Was haben sie nun aber wirklich vor? In einem hat der Senator recht, so kann das nicht weitergehen.«
    Das wussten wir auch, und darum hatten wir alles getan, was menschenmöglich war. Den ganzen Tag über standen die großen Juwelierläden, bei denen Raub sich gelohnt hätte, unter polizeilicher Bewachung. Unser Kollege Neville hatte seine alten Beziehungen zu verschiedenen Exgangstem spielen lassen, und wir hatten die sogenannten Vertrauensleute in China Town angekurbelt.
    Auch in den Nachtklubs und Tanzlokalen wurde aufgepasst. Selbst eine Reihe von Taxichauffeuren spitzen die Ohren, um sich die in der Zwischenzeit ausgeschriebene Belohnung von 10 000 Dollar zu verdienen. Wir hielten Kontakt mit den Versicherungsdetektiven der großen Gesellschaften, die natürlich wild darauf waren, der Gang endlich das Handwerk zu legen. Bis jetzt war alles ohne Erfolg geblieben.
    Wir setzten uns nochmals hinter die Akten, und dabei stieß ich auf das Stück Kupferdraht, das ich immernoch in der Aktentasche hatte.
    Ich nahm es heraus und brachte es zusammen mit den beiden angenagten Kugelschreibern hinauf ins Labor. Ich erklärte, was ich wegen der beiden Stifte wissen wollte und bat darum, festzustellen, wozu ein derartiger Draht benutzt werde, und woher er stammen könne.
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Unser Chemiker, Mr. Hayber, und unser Elektrospezialist, Mr. Merten, waren schon ein Viertelsunde später bei mir. Zuerst sprach Hayber.
    »Die Spuren auf den Kugelschreibern rühren zweifellos von Zähnen her, und zwar, soweit ich das bisher beurteilen kann, auf beiden von den gleichen Zähnen. Es haben sich daran auch winzige Speichelreste gefunden, die zurzeit analysiert werden. Sowie das erledigt ist, kann ich Ihnen einen hieb- und stichfesten Bescheid geben.«
    Das war das, was ich erhofft hatte.
    »Was den Kupferdraht angeht«, sagte Merten und legte mir das grausige Mordwerkzeug auf den Schreibtisch, »so stammt dieser mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einer Rolle, wie sie für Hochspannungsleitungen verwendet wird. Der Draht war ursprünglich mit der üblichen Isolation umgeben, die jedoch entfernt wurde. Einige kleine Teilchen sind jedoch zurückgeblieben, und so war mir eine genaue Feststellung möglich. Wenn Sie genau hinsehen, so können sie auch die Schrammen bemerken, die beim Abschneiden und Abkratzen der Isoliermasse entstanden sind. Ich habe außerdem eine Anzahl Haut- und Blutpartikel gefunden, deren Herkunft ich mir allerdings nicht erklären kann.«
    »Aber ich umso besser. Dieser Draht wurde vom Hals einer jungen Frau gezogen, die damit erdrosselt worden ist.«
    »Scheußlich«, meinte Merten und schüttelte sich.
    »Sind derartige Kabel überall käuflich?«, fragte ich.
    »Schwerlich. Ich sagte schon, dass sie fast ausschließlich für Hochspannungsleitungen gebraucht werden, und diese werden nur von einigen großen Gesellschaften verlegt, die die Gewähr dafür bieten, dass sie ordnungsmäßig arbeiten, andernfalls wäre die Unfallgefahr zu groß. Jede der Rollen, auf die diese Kabel gewickelt sind, fasst mindestens tausend Fuß, meistens aber noch mehr.«
    »Dieses Stück müsste von einer solchen Rolle abgeschnitten worden sein.«
    »Ganz richtig.«
    »Woraus zu schließen wäre, dass der Mann, der diesen Kupferdraht als Mordwerkzeug benutzte, ihn mittelbar oder unmittelbar von einer der Gesellschaften, die Starkstromkabel verlegen, erhalten haben müsste.«
    »So wird es wohl sein. Es fällt natürlich nicht auf, wenn ein Stück von zwei Fuß Länge, wie das vorliegende, abgeschnitten wird.«
    »Können Sie mir ein Verzeichnis aller Firmen in New York beschaffen, die diese Kabel herstellen?«
    »Ich will es versuchen«, meinte Merten. »Ich werde mich an den

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