0222 - Letzter Gruß für einen G-man
Geständnis legte sie unter Schluchzen ab, und ich glaubte es ihr sogar. Das Mädel hatte sich einfach über den Schnabel nehmen lassen. Sie hatte den Bitten des vornehmen Herrn nachgegeben, Weil sie fürchtete, diesen zu verlieren. Dann erkundigte ich mich natürlich, wie der Mann ausgesehen habe.
Die Beschreibung beseitigte den letzten Zweifel an der Aufrichtigkeit ihres Geständnisses. Der Kavalier war groß, schlank und weißblond gewesen. Sie beschrieb ihn so genau, dass ich keinen Zweifel mehr hatte. Es handelte sich um Sven Torsten aus dem BARCLAY Club.
***
Jetzt hatten wir eine Handhabe, um nach diesem Torsten und seinem Ereund Fred Bond zu fahnden. Es war eindeutig, dass beide der Juwelenräubergang angehörten. Was mir Sorgen machte, war der-Verbleib des Mädchens Claire, sie hatte nichts mehr von sich hören lassen.
Ich instruierte auch Jessys Eltern, sie sollten ihre Tochter in nächster Zeit nicht aus den Augen lassen. Sie war diejenige, die den weißblonden angeblichen Schweden identifizieren konnte, und diese Tatsache allein war lebensgefährlich. Eine Beschreibung Claires und ihres Wagens gab ich an die Vermisstenzentrale der Stadtpolizei und bat darum mit allen Mitteln danach zu forschen.
Ein Mensch kann unter Umständen verschwinden, aber bei einem Auto ist das schon schwieriger, besonders wenn es sich um ein so auffallendes Vehikel wie den kleinen grünen Austin des Mädchens handelt. Natürlich standen die Morgenblätter voll von dem neuen Raubüberfall.
Lieutenant Crosswing und Captain Loin rauften sich die Haare, und auch bei uns wollten die Anfragen hoher und höchster Stellen nicht aufhören.
Den ganzen Tag über bis drei Uhr passierte gar nichts. Um drei Uhr fünf meldete die 301te Polizeistation in der Randall Avenue, ein patrouillierender Cop habe einen grünen Austin Zweisitzer beobachtet, der von der Westchester Avenue kommend die Edgewater Road hinauffuhr. Bevor er den Wagen anhalten und ihn verfolgen konnte, war der Austin bereits verschwunden. Er war jedoch sicher, dass ein Mann, den er nicht 40 näher beschreiben konnte, am Steuer gesessen hatte.
Ich nahm mir die Karte vor und stellte fest, dass der Wagen wahrscheinlich von Manhattan und über den Harlem River gekommen sei. Edgewater Road war eine Straße, die im Fabrikgelände zwischen Bronx und East River endete. Von da aus bis zum Fluss gab es nur Lagerplätze, Baracken und Schuppen.
Zehn Minuten danach kam eine weitere Meldung, die meine Vermutung zu bestätigen schien. Der grüne Austin hatte in der Westchester Avenue an einer Tankstelle ganze fünf Liter Sprit getankt. Am Steuer hatte ein Mann gesessen, den der Angestellte der Tankstelle sich nicht näher betrachtet hatte. Erst nachträglich war ihm eingefallen, dass nach einem derartigen Wagen gefahndet wurde, und außerdem hatte er sich Gedanken darüber gemacht, warum der Mann nur so wenig getankt hatte.
Die beiden Meldungen zusammen veranlassten uns, der Sache nachzugehen. Phil und ich fuhren also los. Der Tankwächterbestätigte, was er bereits vorher telefonisch an das Polizeihauptquartier durchgegeben hatte, und er erinnerte sich, dass der linke, vordere Kotflügel etwas eingebeult war. Dieselbe Beobachtung hatte auch der Cop in Edgewater Road gemacht Wir fuhren also zusammen mit ihm diese Straße entlang bis zu ihrem Ende. Natürlich war es möglich, dass der Austin vorher in Richtung des Güterbahnhofs abgebogen war, aber das ließen wir vorläufig außer Acht. Am Beginn des mit Schuppen und Lagerplätzen bedeckten Geländes am Fluss befand sich eine Kohlenhandlung und neben der Einfahrt ein Pförtnerhäuschen. Dort stoppten wir und bekamen zu unserer angenehmen Überraschung die Auskunft, der Pförtner habe den Wagen ebenfalls gesehen. Er war vor zwei Stunden vorbeigekommen und zwischen den Schuppen verschwunden. Er glaubte, sicher zu sein, der Austin sei nicht zurückgekommen, und betonte, dass dieser Weg der einzige Zugang zu dem Gelände sei.
Wie ließen den Cop mit dem Auftrag zurück, achtzugeben und sollte das Auto auftauchen, es festzuhalten, bis wir wieder da seien. Dann machten wir uns auf die Suche.
Es war ein Gelände von mehreren Quadratmeilen, das wir abgrasen mussten. Außerdem war es unübersichtlich. Auf den Lagerplätzen gab es ungeheure Kohlenberge und Stapel von Bauhölzern, und da wir uns vorgenommen hatten, gründlich zu sein, mussten wir jedes einzelne dieser Hindernisse umkreisen. Vielleicht zwanzig Mal hatten wir anhalten und
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