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0222 - Letzter Gruß für einen G-man

0222 - Letzter Gruß für einen G-man

Titel: 0222 - Letzter Gruß für einen G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Letzter Gruß für einen G-man
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um sieben Uhr fünfzehn die Haustür abgeschlossen hatte und ebenso, das lediglich der Anwalt in dem Gebäude zurückgeblieben war. Dieser Anwalt war, wie er sich durch einen Anruf überzeugte, noch in seinem Büro. Der konnte also die Tür nicht offen gelassen haben. Der Hauswart holte sich seine Pistole und einen Totschläger und machte sich daran, alles genau zu inspizieren. Die Tür zu Morgenas Büro war nicht verschlossen, und als er hereinkam, sah er die Bescherung. Das war vor genau zwanzig Minuten.«
    »Und wie lange sind die beiden Leute tot?«, fragte ich den Polizeiarzt.
    »Seit ungefähr zwei Stunden; sagen wir einmal zwischen elf und zwölf.«
    »Sonstige Spuren?«, warf Phil ein.
    »Bis jetzt noch nicht, aber wir hoffen bei genauester Untersuchung, etwas zu finden.«
    Ich selbst bezweifelte das. Ich hatte mir schon lange ein Bild gemacht. Bei Tag hatte die Gang keinen Raub mehr riskieren können. Die Stadtpolizei bewachte alle Juweliere, und die Räuber hatten das selbstverständlich gemerkt. Man war also jetzt dazu übergegangen, den Großhandel auszuplündern.
    Als Mr. Morgan zehn Minuten später hereinstürmte, fand Captain Loin sehr schnell heraus, dass es mit Ausnahme der beiden Nachtwächter keine, aber auch gar keine Sicherung gegeben hatte, obwohl Morgan für über eine Million Dollar Steine in seinem Tresor aufbewahrte.
    Zu seinem oder, besser gesagt, zum Glück seiner Versicherungsgesellschaft hatte er gerade am Tag vorher Juwelen, die ein Mehrfaches dieses Wertes darstellten, in seinen Safe im Tresorraum der Chase Manhattan Bank gebracht.
    Durch den Raub der Steine allein hätten nur die Versicherungsgesellschaften einen Schaden erlitten, und den hätten sie verschmerzen können, aber es hatte wieder zwei Tote gegeben, und das be-36 wies, dass die Gang mit der größten Brutalität und Skrupellosigkeit vorging.
    Die Haustür und ebenso die Bürotür waren offenbar mit Nachschlüsseln geöffnet worden, und das legte den Verdacht nahe, dass einer der Angestellten mit den Verbrechern unter einer Decke steckte. Allerdings konnte ich mich schnell davon überzeugen, dass beide Schlösser so primitiv angebracht waren, dass man, wenn man geschickt war, einen Wachsabdruck von außen machen konnte.
    Um ganz sicher zu gehen, alarmierte ich unsere Sachverständigen, und nicht lange danach fuhren sie mit ihrem Laboratorium auf Rädern vor. Inzwischen hatten die Leute der Stadtpolizei festgestellt, dass keine Fingerabdrücke zurückgeblieben waren. Auch sonst fanden sie trotz aller Anstrengungen nicht die geringste Spur. Auch diese Tatsache bestärkte mich in meiner Annahme, dass es sich um die gleiche Gang wie vorher handele. Unsere eigenen Leute stellten fest, dass eines der modernsten Schweißgeräte benutzt worden war, aber mein Verdacht, die Nachschlüssel seien anhand von Abdrücken der Schlösser hergestellt worden, erwies sich als irrig. Die Bande musste die Originalschlüssel oder wenigstens deren Abrücke gehabt haben.
    Jetzt ergab sich eine neue Schwierigkeit. Es existierten nicht weniger als fünf Satz Schlüssel. Einen trug Mr. Morgan persönlich an seinem Bund und schwor Stein und Bein, er lasse diesen niemals aus der Hand oder besser, aus seiner Tasche, und er läge des Nachts neben ihm auf dem Tisch.
    Den zweiten Satz besaß der Prokurist Leo Weston, der aus dem Bett geholt wurde und dasselbe beteuerte wie sein Chef. Den dritten Satz hatten die beiden Nachwächter und dieser war auf der Erde neben dem einen Toten gefunden worden. Ein vierter Satz lag im Tresor und war so ziemlich das einzige, was die Gangster nicht mitgenommen hatten. Der fünfte endlich hing für Notfälle in einem verschlossenen Schränkchen im Office des Hausverwalters, und dieses Schränkchen hatte eine Glasscheibe, die man einschlagen musste?, um an die Schlüssel heran zu kommen. Das Schloss des Schränkchens war von-Yale und deshalb absolut sicher. Der Hausverwalter beteuerte, die Scheibe niemals zerbrochen zu haben.
    Die Lage war also die: Irgendwelche Schlüssel mussten die Gangster wenigstens so lange im Besitz gehabt haben, dass sie sich einen Abdruck davon machen konnten. Mr. Morgan und der Prokurist, ein älterer Herr, der schon zwanzig Jahre in der Firma arbeitete, schieden meiner Ansicht nach aus. Die Schlüssel der Nachtwächter und die im Tresor konnten nicht benutzt worden sein, es sei denn, einer dieser Nachtwächter müsste mit den Gangstern unter einer Decke gesteckt haben, aber dann wären die beiden

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