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0222 - Letzter Gruß für einen G-man

0222 - Letzter Gruß für einen G-man

Titel: 0222 - Letzter Gruß für einen G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Letzter Gruß für einen G-man
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getan haben. Wir prallten zusammen, und ich fühlte, dass er bedeutend schwerer war als ich. Ich taumelte rückwärts, aber vorher hatte ich schon zugegriffen und riss ihn mit. Dann stieß ich mit den Kniekehlen gegen die Bettkante und kippte nach hinten. Für einige Sekunden wälzten wir uns, ohne das einer den anderen richtig zu packen bekam. Dann riss er sich los.
    Ich sprang auf und griff nach der Nachttischlampe. Ich war es satt, mich im Dunkeln herumzuprügeln.
    Etwas Eiskaltes berührte meine Kehle in diesem Augenblick, schlang sich um meinen Hals, und dann wurde ich umgerissen. Noch im Fallen erwischte ich meinen Angreifer an der Schulter, glitt aber ab, bevor ich kräftig zupacken konnte.
    Der Druck tun meine Kehle verstärkte sich.
    Es würde nur noch Sekunden dauern, bis ich die Besinnung verlor. Bis jetzt war es eine Balgerei gewesen, aber nun war es plötzlich ein Kampf auf Leben und Tod. Wenn es mir nicht schnell gelang, ihn abzuschütteln, so würde man mich morgen finden… Finden mit einem dünnen Kupferdraht um den Hals.
    Das erkannte ich schlagartig. Mit dieser Erkenntnis kehrte die Überlegung zurück.
    Noch ein Ruck, ein schneller Griff, und sein Nacken lag in der Beuge meines rechten Armes. Ich ließ mich nach hinten fallen und merkte, wie er über mich hinwegflog. Der Druck um den Hals ließ nach. Es splitterte und krachte.
    Zuerst griff ich nach dem Draht, der immer noch steif und hart um meine Kehle spannte. Ich riss ihn ab und schleuderte ihn weg. Ich suchte den Schalter der Nachttischlampe, aber die war nicht mehr an ihrem Platz. Ich hörte laute, hastende Schritte, ein Stolpern. Ein Stuhl flog um, und als ich den Licht-, Schalter erreichte und die Lampe aufflammen ließ, war mein Schlafzimmer leer.
    Jetzt erst machte ich einen Überschlag übers Bett und riss die Smith & Wesson an mich. Auch das Wohnzimmer war ebenso leer wie die Diele, das Bad und die Küche. Die Flurtür stand offen. Ich hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel und ein Wagen ansprang. Ich rannte, die Smith & Wesson in der Hand, auf den Balkon. Noch dreimal zog ich durch und drei Schüsse knallten, bevor der Wagen um die nächste Ecke gebogen war.
    Eine Verfolgung auf Pantoffeln und im Schlafanzug war zwecklos. Ich wählte den Notruf der Stadtpolzei und ersuchte darum, nach einem großen Fahrzeug, wahrscheinlich einem Pontiac zu fahnden, dessen Karosserie zwei oder drei Eischläge aufweisen musste. Ich stellte mich vor den Spiegel und betrachtete meinen Hals, um den sich ein dünner, blutunterlaufener Strich zog.
    Am Boden lag ein Stück des gleichen Kupferdrahts wie der, mit dem May erdrosselt worden war. Ich rief das Office an und bestellte unsere eigenen Fingerabdruck-Spezialisten. Sie kamen und schnüffelten überall herum, aber sie fanden nichts. Der Bursche musste Handschuhe getragen haben, und das -war nur selbstverständlich.
    Da merkte ich, dass ich mir bei dem Kampf einen Fingernagel eingerissen hatte und suchte nach der Feile. Als ich diese ansetzte sah ich das Haar. Es war ein langes, weißblondes Haar, das sich in der Bruchstelle des Nagels verfangen hatte.
    Es war ein Haar vom Kopf des Mannes, der mich hatte ermorden wollen.
    Ich kannte nur einen Mann, der diese Haarfarbe hatte, den angeblichen Sven Torsten.
    Der Kerl wurde mir langsam zum Albtraum. Jedenfalls nahm ich mir vor, in Zukunft meine Wohnungstür, bevor ich schlafen ging, nicht nur einzuklinken, sondern zu verschließen.
    Hätte ich das getan, so wäre es dem Kerl niemals gelungen, bei mir einzudringen und hätte ich mein altes Prinzip befolgt, die Smith & Wesson immer in Griffweite zu haben, so wäre er mit nicht entwischt.
    Wenn man die Gefahr zu seinem Geschäft macht und immer gut dabei weggekommen ist, so wird man mit der Zeit leichtsinnig. Der Nimbus, der uns G-man in den Augen der Allgemeinheit umgibt, hatte langsam und sicher auf mich selbst abgefärbt.
    Jedenfalls hatte ich mich nicht mit Ruhm bedeckt, und darüber ärgerte ich mich selbst am meisten.
    Meine schlechte Laune wurde noch übler, als ich im MORNING TELEGRAPH am nächsten Tage eine minutiöse Beschreibung des Überfalles las.
    Ich zog dem Herausgeber sofort auf die Bude .und verlangte zu wissen, wer die Reportage geschrieben habe.
    Es stellte sich heraus, dass ein anonymer Anrufer sie wörtlich diktiert hatte.
    Man hatte sich daraufhin bei der City Police informiert, der wir natürlich hatten Bescheid geben müssen. Dort hatte man die Auskunft bekommen dass etwas dran

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