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0223 - Sie würfelten um unser Leben

0223 - Sie würfelten um unser Leben

Titel: 0223 - Sie würfelten um unser Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie würfelten um unser Leben
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Auftraggeber des Berufsmörders aus Chicago identisch war mit Sid, der in der Gesellschaft Benny Melroys gesehen und der im Hawaii Klub aufgetaucht war, aber wir nahmen es an. Jedenfalls zweifelten wir nicht daran, dass der Mann, der Melroy zu einem Mordversuch angestachelt hatte, identisch war mit jenem, der Gess Sunder für einen Mord und einen Mordversuch bezahlte.
    Trotzdem blieb vieles rätselhaft. Wir hatten einen Mörder gefasst. Ein Mord war aufgeklärt worden, und von den beiden Männern, die einen Anschlag gegen mich versucht hatten, war der eine auf der Strecke geblieben und der andere sah seiner Aburteilung entgegen.
    Aber warum das alles? Warum musste Lil Reeswen ermordet werden? Warum wurde zweimal versucht mich auszulöschen? Welcher Sinn stand hinter diesen Verbrechen? Melroy und Sunder waren nur Handlanger, von denen der eine mit Geld, der andere vielleicht mit Liebe bezahlt worden war. - Wer, zum Henker, bestellte, organisierte, bezahlte die Verbrechen? Wer war Sid? Wer war der Mann in dem Holzhaus? Wer war die Frau, mit der Benny Melroy auf den Klippen von Atlantic Beach gesehen worden war.
    Wir konnten dem Richter einen überführten Mörder bringen, aber wir konnten keine dieser Fragen beantworten.
    So war ich trotz der Überführung Gess Sunders nicht zufrieden, und ich kam am nächsten Morgen mit dem Entschluss ins Hauptquartier, den Chef um weitere vierzehn Tage für Nachforschungen in dieser Angelegenheit zu bitten. Es kam nicht mehr dazu. Die ganze Sache nahm eine Wendung.
    Der Chef saß wie gewöhnlich hinter seinem Schreibtisch, als ich eintrat.
    »Gut, dass Sie kommen, Jerry. Ich hätte Sie ohnedies in wenigen Minuten rufen lassen. Die Protokolle über die Vernehmung Gess Sunders habe ich gelesen. Der Fall ist also erledigt.«
    »Nein, Chef, aus diesem Grund komme ich. Der Fall ist nicht erledigt.«
    Mr. High nickte. »Sie haben recht, Jerry. Er ist nicht erledigt. Dennoch möchte ich erst eine andere Angelegenheit mit Ihnen besprechen. Sie sind mit Harry Lafort immer noch befreundet?«
    »Selbstverständlich. Sie wissen doch, dass er…«
    »Ich weiß es«, bestätigte Mr. High, dessen großartiges Gedächtnis alle Ereignisse, die seine Leute betrafen, mit der Genauigkeit einer Fotografie festhielten. »Harry Lafort rettete Ihnen das Leben, als Sie mit Jack Corbeen, dem Rauschgiftgangster, aneinandergerieten, und Corbeen den Finger schon am Drücker hatte. - Lesen Sie das hier!«
    Er reichte mir ein gelbliches Papier herüber. Es war eine telegrafische Anfrage des Sheriffs von Miami.
    »Harry Lafort aus New York gestern um etwa 18 Uhr Ortszeit bei einem Bootsunglück auf stürmischer See verschollen und vermutlich ertrunken. Seine Ehefrau konnte gerettet werden. -Ich bitte um Benachrichtigung durch zuständige Dienststellen, ob Bedenken gegen Todeserklärung des Harry Laforts erhoben werden, falls diese durch seine Witwe oder andere Personen beantragt werden sollte.«
    Der Inhalt des Telegramms traf mich wie ein Donnerschlag. »Das ist rätselhaft«, murmelte ich.
    »Was ist rätselhaft daran?«, fragte Mr. High. »Bootsunglücke sind keine Seltenheit, und es gibt an der Küste von Florida eine Sorte von kurzen Stürmen, die so überraschend auftreten, dass man sein Boot nicht rechtzeitig in den Hafen bekommt, wenn man sich ein wenig weit hinausgewagt hat. Ich weiß es. Ich habe selbst dort im Süden ein paar Mal meine Ferien verbracht.«
    »Das meine ich nicht. Der Sheriff spricht von Harrys Ehefrau. Harry war nicht verheiratet. Wenigstens war er es nicht, als er von New York abreiste.«
    »Haben Sie in der Zwischenzeit Post von ihm bekommen?«
    »Nur eine Karte, als ich noch im Hospital lag. Er muss sie unmittelbar nach seiner Ankunft geschrieben haben. Er teilte mir mit, dass das Wetter großartig wäre, und ich sollte möglichst bald nachkommen. - Es war von Anfang an seine Absicht gewesen, mich mitzunehmen. Aber abgesehen von dem Kratzer, den Melroy mir verpasst hatte, so pflegen Phil und ich unseren Urlaub möglichst gemeinsam zu verbringen. Auch Harry zu Liebe wäre ich von dieser Gewohnheit nicht abgegangen, und Harry und Phil mögen sich nicht besonders.«
    »Haben Sie keine Ahnung, wer jene Ehefrau sein könnte, von der der Sheriff spricht?«
    »Falls Harry nicht mit irgendwem verheiratet war, ohne je davon zu sprechen, so müsste er in den knapp vier Wochen, die er jetzt in Florida war, geheiratet haben. Nun, eine seiner New Yorker Bekannten ist mitgefahren. Sie heißt Grace

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