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0223 - Sie würfelten um unser Leben

0223 - Sie würfelten um unser Leben

Titel: 0223 - Sie würfelten um unser Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie würfelten um unser Leben
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schneller würde ich ihn in den Zusammenbruch treiben können. Er war wie eine Ratte, die in eine Falle geraten ist.
    »Es war so, wie ich gesagt habe«, antwortete er verbissen. »Vielleicht schoss er nicht durch das Fondfenster, sondern unmittelbar hinter meinem Rücken durch das Seitenfenster auf dem Fahrersitz. Ja, ich erinnere mich, dass es so war. Er feuerte, und dann brüllte er mich an: Fahr los! Ich war so erschrocken, dass ich Gas gab.«
    »So«, sagte ich ironisch. »Nun gut. Dann begann die wilde Jagd. Aber als der Wagen verunglückte, saßt du allein darin. Wo stieg der Schütze aus?«
    »Kurz vor dem Zusammenstoß.«
    »Hatte er bis dahin im Fond gesessen?«
    »Ja.«
    »Aber der Fond des Chevrolets hat keine Türen, Sunder.«
    »Natürlich turnte er kurz vorher nach vorn.«
    »Und dann ließ er sich einfach nach draußen fallen?«
    »Ja, das tat er!«
    »Komisch, dass wir dann seine Leiche nicht gefunden haben. Bei dem herrschenden Verkehr auf der Forth Avenue musste er einfach von den nachfolgenden Wagen überrollt werden.«
    Das Telefon schrillte. Der Chef unseres Labors war am Apparat.
    »Jerry, mit der Untersuchung der Pistole sind wir schon fertig. Es gibt keinen Zweifel. Die Kugeln, die wir aus deinem Wagen gepflückt haben, und die wir im Holz der Haustür fanden, wurden aus der Pistole abgefeuert. Die Riefenbildung ist überall die gleiche und im Magazin fehlt überall die entsprechende Anzahl Patronen.«
    »Danke«, sagte ich. »Schick mir bitte schnell einen schriftlichen Untersuchungsbericht! Kannst du Fingerabdrücke feststellen?«
    »Nein, oder genauer gesagt, nur die linienlosen Abdrücke von behandschuhten Fingern.«
    »Bei den Sachen, die ich dir schickte, befanden sich auch ein Paar Handschuhe, die der Mann trug, den wir festnahmen. Gibt es eine Möglichkeit, festzustellen, ob die Pistole mit diesen Handschuhen in Berührung gekommen ist?«
    »Wahrscheinlich, aber das ist eine ziemlich umständliche Untersuchung. Ein wenig Leder und Farbe reibt sich immer ab, und wir können es miteinander vergleichen, aber muss das sein? Soweit ich gehört habe, liegt der Fall doch klar. Habt ihr den Burschen nicht auf frischer Tat ertappt?«
    »Das schon, aber ich brauche jeden Beweis in dieser Sache, damit ich ihn auch in der anderen Angelegenheit stellen kann.«
    »Der Reeswen-Mord? Ich habe mit Inspektor Seeman telefoniert. Er schickt mir alles Material, was in den Labors der City Police untersucht und sichergestellt wurde.«
    »Schön, ich hoffe, du bekommst auch in dieser Sache etwas heraus.«
    Ich legte den Hörer auf die Gabel zurück.
    »Es wird nicht besser für dich, Sunder«, sagte ich. »Unser Labor hat festgestellt, dass die Schüsse aus der Pistole abgefeuert wurden, die ich dir aus der Hand trat.«
    »Wie wäre es mit einem hübschen, kleinen Geständnis«, schlug Phil vor.
    »Ich habe nichts zu gestehen«, knurrte Sunder verbissen. »Ich habe den Wagen gefahren, mehr nicht.«
    »Hast du dafür zehntausend Dollar bekommen?«, fragte Phil.
    »Wie sah der Mann aus, der dich beauftragte, den Wagen zu stehlen?«, fragte ich.
    »Warum schleppst du einen Koffer mit Mordwerkzeugen mit dir herum?« Das war wieder Phil.
    »Warum kamst du überhaupt nach New York?«
    ***
    Unsere Fragen prasselten auf den Mörder ein, ein nicht aufhörendes Feuerwerk, ein Trommelfeuer, das Stunden über Stunden dauerte. Jede Antwort, die Sunder gab, jede Behauptung, die er aufstellte, entlarvten wir als Lüge. - Es kam der Augenblick, in dem er unsere Fragen nicht mehr beantwortete, in dem er keine neuen Ausflüchte und Lügen mehr versuchte, sondern schwieg.
    Wenn jemand so viele Verhöre durchgeführt hat wie ich, dann weiß er, dass dieses Schweigen dem Zusammenbruch vorangeht. Wir schwiegen auch. Über eine Stunde lang wurde kein Wort gesprochen. Dann brach Gess Sunder in eine wüste Serie von Verwünschungen aus. Er behauptete, wir verstießen gegen das Gesetz. Er schrie, er sei verletzt, und er könne sich nicht verteidigen, weil er krank sei. Er verlangte einen Arzt.
    Ich griff nach dem Telefon und ließ unseren Doc kommen. Er untersuchte den Verbrecher, erneuerte den Verband und sagte knapp: »Die Verletzung ist unbedeutend. Das Verhör kann fortgesetzt werden.«
    Er nahm seine Aktentasche auf und ging hinaus.
    »Wir bleiben im Rahmen des Gesetzes«, sagte ich. »Du hast es gehört. Also von vorne. Wer gab dir das Geld?«
    Immer noch waren Sunders Augen kalt und blicklos, aber unvermittelt sagte er:

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